Gelungener Auftritt eines Holländers

Fahrzeug ist ein guter Kompromiss für Straße und Baustelle

DAF Nutzfahrzeuge
Auch der gefahrene CF85.410 mit Meiller-Aufbau und Palfinger-Ladekran gehört eindeutig zur Gattung der Bauarbeiter.

HANNOVER/FRECHEN (ABZ). - Seit einigen Jahren engagiert sich das DAF verstärkt in der Baubranche. Der Zweiachser FA CF85 zeigt, dass die Holländer auch von diesem Geschäft etwas verstehen.

Der Blick auf die Straße macht es deutlich: Lkw von DAF sind ein vertrautes Bild und allgegenwärtig. Der Blick auf die Baustellen Europas hingegen sagt: Es gibt noch Nachholbedarf. Tatsächlich ist der Straßentransport eine Domäne der Holländer und ihre starke Seite. Hauptsächlich mit Lkw für den Fernverkehr hält DAF in Deutschland beispielsweise einen Marktanteil von über elf Prozent (über 16 t Gesamtgewicht) und rangiert damit an dritter Stelle der Zulassungsstatistik.

Ungleich schwieriger ist das Geschäft mit Baufahrzeugen. Sie sind bei weitem nicht so standardisiert wie Fernverkehrs-Lkw, sie verlangen nach Vielfalt, besonderer Technik und mitunter nach landestypischen Aufbauten. DAF liefert bis auf wenige Einschränkungen die nötige Vielfalt, hat die Technik dem Einsatz auf der Baustelle angepasst, viele nötige Detaillösungen in die Praxis umgesetzt und kann in Zusammenarbeit mit Meiller eine Reihe von Komplettfahrzeugen vom 7,5 t bis zum 8x4 aus einer Hand liefern. Auch der gefahrene CF85.410 mit Meiller-Aufbau und Palfinger-Ladekran gehört eindeutig zur Gattung der Bauarbeiter.

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Im Fahrerhaus und am Arbeitsplatz gibt sich der Holländer ganz verbindlich. Denn von wenigen kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen lässt sich der CF85.410 einfach und logisch bedienen.
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Komplett aufgebaut mit 4 m langem Dreiseitenkipper, mittelschwerem Ladekran samt Abstützung, Kipperunterbau und Neun-Tonnen-Vorderachse ergeben sich 10,8 t Leergewicht und 7,2 t Nutzlast.

Deutlich machen dies die hohe Bauweise mit viel Bodenfreiheit, die für Bau-Lkw typische Stahlstoßstange, die Parabelfedern an Vorder- und Hinterachse sowie einige weitere Zutaten wie die Lexan-Scheinwerfergläser aus Kunststoff oder die obligatorische Trittstufe über dem Radlauf, damit der Fahrer einen Blick auf die Kippbrücke werfen kann. Zwei Dinge schränken die Geländegängigkeit allerdings etwas ein: Der für solche Fahrzeuge vorgeschriebene Frontunterfahrschutz und das wuchtige Achsgehäuse der einfach übersetzten Achse. Eine wahlweise lieferbare und deutlich kompaktere Außenplanetenachse sorgt aber immerhin dafür, dass durchgängig gut 300 mm Freiraum über dem Boden bleiben. Größere Reifen – also 13 R 22,5 statt der montierten 315/80 R 22,5 – bringen zusätzliche 20 bis 30 mm.

Ein Offroader reinsten Wassers will dieser CF85.410 aber auch gar nicht sein. Er ist der vielseitige Helfer für vielerlei Aufgaben, transportiert Baumaterial, Arbeits- und kleine Baumaschinen, die er mit seinem Kran auch selbst laden oder abladen kann. Und er zieht mit seinen 408 PS einen Tieflader samt Baumaschine ohne Probleme von Baustelle zu Baustelle. Dabei sind auch höhere Zuggewichte als 40 t möglich.

Generelles Problem solcher Zweiachser ist aber das auf 18 t begrenzte Gesamtgewicht des Solofahrzeugs und die damit verbundene geringe Nutzlast. Daran kann auch CF85.460 nichts ändern. Gut 7 t wiegt das Fahrgestell. Komplett aufgebaut mit 4 m langem Dreiseitenkipper, mittelschwerem Ladekran samt Abstützung, Kipperunterbau und Neun-Tonnen-Vorderachse ergeben sich 10,8 t Leergewicht und 7,2 t Nutzlast. Die Praxis aber zeigt, dass dies für viele Aufgaben ausreicht.

Von der etwas eingeschränkten Bodenfreiheit absehen macht der CF85 auch abseits der Straße eine gute Figur. Hauptsächlich der guten Traktion wegen. Mit gesperrter Antriebsachse und Traktionsbereifung meistert er erstaunliche Anstiege auf losem Untergrund – auch bei Leerfahrt, weil Kran und Aufbau für immerhin 4,6 t Achslast sorgen. Mit diesen durchaus brauchbaren Geländequalitäten gelingt ihm schließlich auch der gute Kompromiss, für Straße und Baustelle gleichermaßen tauglich zu sein.

Das bestätigen auch Fahrkomfort und Fahrverhalten. Die Federung schluckt auch deftige Unebenheiten und die Innengeräusche erreichen als Obergrenze maximal 70 dB(A). In der Regel ist es deutlich weniger. Selbst im Leerzustand fährt der DAF kommod über schlechte Strecken, was teilweise auch am hohen Leergewicht liegt. Satt und sicher rollt er beladen wie leer auf der Straße und lenkt sich äußerst zielgenau.

In der täglichen Praxis ist der CF85 zum größten Teil auf befestigten Straßen unterwegs. Dazu passt auch die Antriebstechnik mit der einfach übersetzten (2,93 zu 1) Antriebsachse, dem ZF-16-Gang-Getriebe (manuelle Schaltung) mit direktem Durchtrieb im größten Gang und der Bereifung im Format 315/80. Diese Auslegung garantiert im Alltag niedrige Drehzahlen, guten Verbrauch und ordentliche Fahrleistungen. Als Alternative steht ein automatisiertes Zwölfgang-Getriebe von ZF (AS-Tronic) zur Wahl. Beide Getriebe garantieren mit ihren hoch übersetzten Anfahr- und Rückwärtsgängen problemloses Rangieren und Starten in Steigungen.

DAF Nutzfahrzeuge
Die für Bau-Lkw typische hohe Bauweise mit viel Bodenfreiheit und die Stahlstoßstange prädestinieren den FA CF85 für den Einsatz auf Baustellen.

Der 12,9 l große Sechszylinder entpuppt sich bei allen Aufgaben als kräftiger Geselle, der auch mit niedrigsten Drehzahlen problemlos an die Arbeit geht. Dieser moderne und Paccar MX genannte Motor steht mit vier Leistungsstufen zur Wahl. 360 PS und 1775 Nm Drehmoment markieren die Untergrenze, 510 PS und 2500 Nm die Obergrenze. Alle Versionen sind auch in EEV-Ausführung lieferbar.

Im Fahrerhaus und am Arbeitsplatz gibt sich der Holländer ganz verbindlich. Denn von wenigen kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen lässt sich der CF85.410 einfach und logisch bedienen. Übersichtliche Rundinstrumente mit einem etwas schlecht abzulesenden Display (rote Schrift auf schwarzem Hintergrund) dazwischen, gute Sitze und Sichtverhältnisse kennzeichnen den Arbeitsplatz. Hinzu kommen sinnvolle Kleinigkeiten wie Kontrollleuchten für die Splitgruppe des Getriebes oder die gesicherten Schalter für Nebenantrieb und Differenzialsperre. Auch die manuelle Schaltung macht ihre Sache gut: Kurze Wege, exakte Führung, leichtgängige Betätigung. Geschwindigkeitsabhängige Gassensperren verhindern zudem Fehlschaltungen. Nicht gut platziert ist die Betätigung von Kipp- und Kranhydraulik. Ihr Platz links neben dem Fahrersitz behindert Betätigung der Sitzverstellung.

Die Einrichtung orientiert sich zudem an den Bedürfnissen eines Kipperfahrers. Der Innenraum ist leicht zu reinigen und die verwendeten Materialien machen einen robusten Eindruck. Mit Blick auf die Länge von 1770 mm (BBC-Maß) ist das Day Cab genannte Fahrerhaus des CF zwar etwas knapp geschnitten – so mancher Wettbewerber bietet rund 100 mm mehr. Doch mit dem zur Verfügung stehenden Raum lässt sich auch gut leben, zumal die Innenhöhe reichlich bemessen ist. Die nötigen Ablagen in Fahrerreichweite sind ebenfalls vorhanden. Ganz vorbildlich: Die große, offene und mit rutschhemmendem Material beschichtete Ablage auf dem Mittelteil des Armaturenträgers.

Von den insgesamt sechs Baureihen des DAF-Angebots ist CF die vielfältigste. Hier gibt es auch die schweren Kipper in 6x4- und 8x4-Bauweise, die sich – je nach Kundenwunsch – mit Schwerpunkt Straße oder Schwerpunkt Offroad spezifizieren lassen. Der Zweiachser FA CF85 hingegen zieht die Trennlinie nicht so scharf. Kurz: Er ist ein guter Kompromiss für beide Einsätze.

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