Gemeinhardt Gerüstbau Service
Mut lohnt sich – nicht nur im Spezialgerüstbau
Roßwein (ABZ). – Ohne ein wenig Wagemut schafft man im Gerüstbauerhandwerk keine Karriere.Ob auf hohen Türmen oder über reißenden Flüssen – die Branche verlangt absolute Schwindelfreiheit, unter dem Helm einen klaren Kopf und viel Erfahrung in der richtigen Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen. All dies wissen die Spezialgerüstbauer der Firma "Gemeinhardt Gerüst-bau Service GmbH" ausRoßwein nur zu gut. Seit nunmehr 17 Jahren leiten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, Walter Stuber und Dirk Eckart, die Geschicke des Unternehmens. Neben dem Stammhaus in Sachsen kümmern sich die knapp 50 Angestellten von den Standorten in Frankfurt und Braunschweig aus um ihre auf ganz Deutschland verteilten Kunden. Neben Sonderkonstruktionen gehören hauptsächlich moderne Spezialgerüste zu ihrem Portfolio. Mehr als 500 Projekte konnten sie bereits an Brücken, Fabriken und Türmen realisieren.
Doch nicht nur mit Stahlträgern und Holzbrettern wissen Stuber und Eckart mutig umzugehen, auch den Buchmarkt haben sie Ende vergangenen Jahres mit ihrem Praxishandbuch "Mutmacher" erobert. An diesem Buch ist nicht nur das Format (30 x 13 cm) ungewöhnlich. Zu jung, um schon selbst Verantwortung zu tragen? Zu alt, um nochmal richtig durchzustarten? "Von wegen!", meinen die beiden Gerüstbauer. In ihrer 24-jährigen Zusammenarbeit lernten sie so einige Lektionen über das erfolgreiche Unternehmertum, die sie nun an Selbstständige und solche, die es werden wollen, weitergeben. Auf knapp 160 Seiten erklären sie, wie man seine Firma auf Erfolgskurs bringt und warum ein Misserfolg manchmal weiterbringt als ständiges Gelingen. In ihrem sehr persönlichen Buch nehmen die Gerüstbauer auch bei schwierigen Themen kein Blatt vor den Mund: Der offene Umgang mit gegensätzlichen Zielen innerhalb der Geschäftsführung und der finanziellen Lage, das richtige Äußern von Kritik oder die Regelung der eigenen Nachfolge gehören ebenso zu ihren Ratschlägen, wie der wertschätzende und ermutigende Umgang mit den Mitarbeitern. Rund um die Themen Visionen und Umsetzung von Zielen, Teamarbeit, Selbstverwirklichung, Arbeit und Freizeit, lebenslanges Lernen, Markenstärkung, Inklusion, Netzwerken und Zukunftsfähigkeit bietet das Buch einen breitgefächerten Einblick in den unternehmerischen Alltag. In allen Beiträgen lässt sich die Intention der Gerüstbauer erkennen: Sie wollen zum Um- und Weiterdenken anregen sowie Lust und Neugier auf die Selbstständigkeit wecken.
So ungewöhnlich wie das Format sind auch die Vorschläge und Denkanstöße der beiden Praktiker. Und sie werden dem eigenwilligen Versprechen im Untertitel "von zwei verrückten Unternehmern" im positiven Sinn gerecht: Sie berichten von Weihnachtskarten im Sommer, Wunschlöhnen und gelegentlichen Lotto-Scheinen für ihre Mitarbeiter. Für so einige vermeintlich verrückte Ideen haben sie in den vergangenen Jahren Kopfschütteln geerntet. Die wichtigste Lektion der beiden Gerüstbauer lautet daher: Ohne Angst vor einem möglichen Scheitern immer querdenken und öfter mal was Neues ausprobieren. Statt mit erhobenem Zeigefinger oder trickreichen Managementmethoden wollen sie mit ihrem Plädoyer für Ehrlichkeit, Offenheit, Mut und Vertrauen (in sich und die eigenen Mitarbeiter) überzeugen. Klare Werte, so ihre Botschaft, sind für erfolgreiches Unternehmertum nicht nur schmückendes Beiwerk. Wer als Selbstständiger wirklich erfolgreich werden will, braucht neben Mut und Verantwortungsgefühl vor allem Leidenschaft für die eigene Sache.
An dieser Leidenschaft fehlt es Stuber und Eckart wahrlich nicht. Kurz nachdem sie "Mutmacher" auch als "Praxishörbuch" auf den Markt gebracht haben, produzierten sie bereits den nächsten Werbefilm für ihren eigenen Youtube-Kanal und für die regionale Kino-Werbung. Darin wollen sie schwindelfreien Schulabgängern Mut machen, sich für eine Ausbildung im Gerüstbauhandwerk zu entscheiden. Tatkräftige Unterstützung durch den Nachwuchs können die beiden gestandenen Unternehmer gut gebrauchen, wenn es wieder hoch hinaus geht. Für ihren neuesten Auftrag hängten sie mit weit mehr als 100 Ankerpunkten ein Gerüst an die Hallenser Burgbrücke, welches die Sanierung des Unterbodens ermöglicht. Es wäre kein Gerüst der Roßweiner, wenn es nicht eine Besonderheit hätte: Anstatt ein normales Gerüst zwischendurch auf- und abzubauen, kann die Konstruktion während der Bauzeit an der Brücke verbleiben und wird in den einzelnen Sanierungsphasen lediglich "umgehängt".
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