Genehmigung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2

Deutsche Umwelthilfe beantragt Überprüfung

Berlin (ABZ). – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert, die Genehmigung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 zu überprüfen. Neue Untersuchungen hätten ergeben, dass die geplante Erdgasleitung höhere Methan-Leckagen aufweise, als zum Zeitpunkt der Genehmigung angegeben. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Der Bau von Nord Stream 2 ist eine Wette gegen die Zukunft. Die Pipeline steht für jährlich 100 Millionen Tonnen CO2. Hinzu kommen weitere Emissionen unbekannter Höhe aus extrem klimaschädlichen Methan-Leckagen bei der Erdgas-Förderung. Die Leckagen müssen unabhängig gemessen und überprüft werden, um die wahre Klimabilanz des Erdgases zu klären. Bereits mit dem heutigen Wissen zu den Treibhausgas-Emissionen von Erdgas und der Lebensdauer von deutlich über 50 Jahren widerspricht Nord Stream 2 allen Klimazielen.

Statt fossiler Mega-Projekte, für die kein energiewirtschaftlicher Bedarf besteht, brauchen wir einen klaren Fokus auf Effizienz, einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und einen schnellen Einstieg in die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff." Treibhausgas-Emissionen entstünden nicht alleine bei der Verbrennung von Erdgas, sondern auch bei dessen Förderung, Verarbeitung und Transport, erklärt die DUH. Hier komme es zu Leckagen von Methan, dem Hauptbestandteil von Erdgas. Methan ist ein extrem potentes Klimagas. Laut Weltklimarat IPCC ist seine Klimawirksamkeit im Vergleich zu CO2 über einen Zeitraum von 20 Jahren 87-mal so hoch.

Schon geringe Leckagen fallen deshalb ins Gewicht. Cornelia Ziehm, Rechtsanwältin, die das Rechtsgutachten verfasst hat: "Die vom Bergamt Stralsund erteilte Genehmigung sieht ausdrücklich Handlungsmöglichkeiten für den Fall zuvor nicht absehbarer nachteiliger Auswirkungen von Nord Stream 2 auf die Umwelt vor. Auf dieser Grundlage sind jetzt Untersuchungen zu betriebsbedingten Methan-Emissionen unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse anzuordnen. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse geben mindestens erhebliche Hinweise darauf, dass die Methan-Emissionen der Gasförderung tatsächlich deutlich höher sind, als bislang angenommen und von der Industrie angegeben. Die möglichen Emissionen würden deshalb wahrscheinlich heute anders bewertet."

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