Geo- und Materialdaten

Neues Inspektionstool für Pipelinebau entwickelt

Hannover (ABZ). – TÜV Nord hat laut eigener Aussage ein digitales Inspektionstool entwickelt, das bei einer 60 km langen Wasserstoffpipeline zwischen Etzel und Wardenburg in Niedersachsen zum Einsatz kommt.

Das System verknüpft Geo- und Materialdaten und soll sie für alle Projektbeteiligten zugänglich machen.

Beim Bau einer Pipeline müssen zahlreiche Daten wie Prüfberichte, technische Informationen zur Materialauswahl, Chargennummern, ausgeführte Schweißnähte und Geodaten erfasst und dokumentiert werden. Das neue Tool von TÜV Nord soll diese Informationen zusammenbringen und sie sowohl für stationäre als auch mobile Anwendungen bereitstellen.

"Die digitale Anwendung beschleunigt die Arbeiten, minimiert Fehler und präzisiert die Dokumentation", erklärt Olaf Schikorra, Projektleiter und Business Entity Manager bei TÜV Nord. Alle am Bau beteiligten Personen – von Sachverständigen über Bauleiter und Ingenieurinnen bis hin zu Schweißern und ökologischen Baubegleiterinnen – haben Zugriff auf die Daten, die vor Ort aufgenommen werden und sofort nach der Eingabe verfügbar sind.

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Das System nutzt QR-Codes, die bereits im Herstellerwerk auf den Rohrstücken angebracht werden. Diese enthalten Informationen zum verwendeten Material, zu Größe, Gewicht und Herstellungs-Charge. Auf der Baustelle wird der QR-Code ausgelesen und in der Anwendung mit den Geodaten des Verlegeorts verknüpft. Laut TÜV Nord ermöglicht dieses Vorgehen eine effiziente und präzise Datenaufnahme ohne Übertragungsfehler.

Im System ist jederzeit nachvollziehbar, an welcher Stelle ein Rohrstück mit welchen Eigenschaften verlegt wird. Diess oll für die Sachverständigen wichtig sein, da sie schnell prüfen können, ob alle relevanten Informationen für eine qualifizierte Beurteilung vorliegen. Fehlende Daten sollen so schnell nachgefordert oder hochgeladen werden können, was den Kommunikationsaufwand reduziert.

Zusätzlich können während des Baus weitere Informationen hinterlegt werden, etwa zu Querungen von Straßen, Wasserleitungen oder Stromtrassen. Auch unvorhergesehene Ereignisse wie Funde von Blindgängern oder archäologische Besonderheiten lassen sich dokumentieren. Die kartenbasierte Darstellung ermöglicht einen leichten Zugang zu den Daten.

Das Projekt wurde für den H2Eco Award der Deutschen Messe und des Deutschen Wasserstoff-Verbands nominiert. Betreiber der Pipeline ist Open Grid Europe. Als nächsten Entwicklungsschritt plant TÜV Nord laut eigenen Angaben, das Tool um Funktionen zur Pipelineüberwachung zu erweitern, indem Sensordaten in die Anwendung integriert werden.

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