Gerichtsgebäude in Katowice

Antike und moderne Auffassung vereint

Röben Polen Architektur
Die weit zurückliegenden hohen, gläsernen Eingangsfronten betonen die Leichtigkeit der Architektur und bilden einen ästhetischen Kontrast zum Mauerwerk.

KATOWICE/POLEN (ABZ). - Zentrum der stark durch den Bergbau geprägten Region Oberschlesien ist die Stadt Katowice mit über 300.000 Einwohnern. Rund 2 km südöstlich des Zentrums der Metropole entstand das neue Bezirksgericht.Der vom Archistudio Studniarek + Pilinkiewicz, Katovice, geplante Neubau stellt auf einer Bruttogeschossfläche von 15.000 m² rund 50 Gerichtssäle sowie Büros für die Verwaltung zur Verfügung. Die Planer entwickelten einen 115 m langen und 40 m breiten, in Stahlbetonbauweise errichteten Quader mit einem hochwertig gestalteten Sichtmauerwerk aus hellgrauen Röben-Keramik-Klinkern. 25 m hoch sind die Eingangsportale. Getragen von schlanken Säulen verbinden die geöffneten Vordächer die im klassischen Läuferverband gemauerten Fassaden. Markante Blickpunkte sind die beiden jeweils 25m hohen Eingangsportale. Mit ihren schlanken Säulen, den mächtigen, teilweise geöffneten Vordächern, den scheinbar frei eingehängten Volumen im ersten Obergeschoss sowie den weit zurückliegenden Eingangsfronten mit ihren holzgefassten Glasflächen bieten sie einen gelungenen Spagat zwischen antiken und modernen Architekturauffassungen – als assoziativer Verweis auf die Jahrhunderte alte Geschichte der Justiz und als repräsentativer Rahmen für die Funktion des Hauses.Sämtliche Mauerwerksfassaden des Neubaus wurden mit dem Röben-Keramik-Klinker Faro Grau-Nuanciert, glatt ausgebildet. Die streng symmetrische Gestaltung im Halbsteinverband mit zurückhaltend gestalteten Fugen im angepassten grauen Farbton betont dabei den würdevollen und repräsentativen Charakter der Architektur. Gleichzeitig harmoniert der Stein hervorragend mit den schmalen, in Holz gerahmten Fenstern. Ungewöhnlich sind dabei die als Mäanderfugen konzipierten, und so möglichst wenig sichtbaren Dehnungsfugen.Aufgrund der riesigen, rund 7000 m² großen Fassadenflächen des Neubaus wurden auf der Baustelle mehr als 300.000 Steine im 9 cm Normalformat (240 x 90 x 71 mm) vermauert. Hinzu kamen 43.000 Klinker und 7000 Vollsteine im Standard Normalformat. 22.000 Steine wurden auf der Läuferseite mit einer Scheinfuge hergestellt, sodass mit geringem Aufwand eine durchgehende Schicht aus Köpfen gemauert werden konnte.Um die vor allem in den Fensterbereichen erforderliche Zahl "echter" Köpfe auf der Baustelle ohne Schneideaufwand möglichst effizient herstellen zu können, lieferte Röben darüber hinaus Steine mit tief vorgekerbter Läuferseite, die mit einem Schlag halbiert werden konnten. Für die Unterseite des im Ostportal auskragenden Baukörpers sowie in anderen sensiblen Bereichen des Mauerwerks wurden aus statischen Gründen außerdem 7000 nur 14 mm starke Klinker-Riemchen im Normalformat direkt auf die Dämmplatten geklebt.Insgesamt mussten somit für den Neubau fast 400.000 Klinker mit unterschiedlichsten Merkmalen vom fast 1000 km entfernten Werk im Westerwald zur Baustelle in Katowice geliefert werden. Der Neubau des Bezirksgerichtes stellt also nicht nur aus architektonischer, sondern auch aus logistischer Sicht eine Glanzleistung dar.

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