Geschäftsführer Dr. Kreller

Layher ist äußerst gut für die Zukunft gerüstet

von:

Burkhard BÜSCHER

Layher Unternehmen
Dr. Kreller: "Deutschland ist nach wie vor unser wichtigster Markt und wird dies auch auf absehbare Zeit bleiben." Foto: Layher

EIBENSBACH/HANNOVER. – Der Gerüsthersteller Layher schaut optimistisch in die Zukunft und wird zur bauma mit "einem ganzen Strauß von Neuerungen" vertreten sein. In einem Gespräch mit der Allgemeinen Bauzeitung erklärte Geschäftsführer Dr. Helmut Kreller, obwohl auch Layher im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang verzeichnet habe, stelle man im Vergleich mit vielen Betrieben in Deutschland fest, die teilweise erhebliche Probleme gehabt hätten, "dass wir uns doch recht gut geschlagen haben". Es sei gelungen, die beiden letzten schwierigen Jahre ohne Kurzarbeit oder gar Entlassungen gut und damit aus eigener Kraft zu überstehen. Dr. Kreller: "Unsere flexible Aufstellung mit breit ausgelegten Arbeitszeitkonten für Mitarbeiter versetzt uns hierzu in die Lage."

Layher betreibt nach Angaben des Geschäftsführers seit jeher eine langfristig angelegte Geschäftspolitik. Deshalb habe man auch wohl überlegt und ganz bewusst beschlossen, in Krisenzeiten ein neues Werk zu bauen. Bereits vor einigen Jahren habe sich Layher auf eine ausschließliche Produktion seiner Gerüstsysteme in Deutschland festgelegt und an dieser strategischen Ausrichtung werde auch weiterhin festgehalten. "in den vergangenen Jahren haben wir deshalb am Stammsitz die Ausweitung unserer Fertigung und die Automatisierung stetig voran getrieben", informierte Dr. Kreller. Erheblich verstärkt habe Layher den Ausbau ab 2005, als die Nachfrage nach Gerüsten ganz erheblich gestiegen sei. Am Stammsitz in Eibensbach habe das Unternehmen Platzprobleme bekommen, da die Erweiterungsgrenzen erreicht worden seien. Dies habe den Neubau eines zweiten Werkes notwendig gemacht. Dr. Kreller: "Dass der Spatenstich und nun die Fertigstellung des neuen Werkes in die größte Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten fielen, konnte uns nicht von diesem Vorhaben abhalten." Ganz im Gegenteil, da Layher die momentan schwierige Marktlage dazu genutzt habe, sich noch besser aufzustellen, was die ohnehin schon gute Produktqualität und Lieferbereitschaft angehe. Mit den nunmehr abgeschlossenen Bauvorhaben, insbesondere der neuen Feuerverzinkerei, sei das Unternehmen äußerst gut für die sicher kommende Erholungsphase in der Wirtschaft vorbereitet.

Der Layher-Geschäftsführer zeigte sich erstaunt darüber, dass sich der deutsche Markt im vergangenen Jahr deutlich stabiler gezeigt hat, als nahezu alle Auslandsmärkte. "Langfristig halten wir aber an unserer Meinung fest, dass Wachstum vorwiegend im Ausland möglich ist", meinte Dr. Kreller. Natürlich vorwiegend in Ländern, deren Wirtschaft insgesamt ein starkes Wachstum aufweise. Hierzu zähle Layher den gesamten osteuropäischen Raum.

Auch in Südamerika ist Layher nach Mitteilung von Dr. Kreller verstärkt tätig. Dort gebe es inzwischen mehrere Tochtergesellschaften und es werde mit Wachstum gerechnet. Allerdings hemme die weite Entfernung zu Deutschland etwas die Geschwindigkeit des Wachstums. Die Märkte in Tschechien oder Polen könnten deshalb beispielsweise sehr viel schneller bedient werden.

"Deutschland ist nach wie vor unser wichtigster Markt und wird dies auch auf absehbare Zeit bleiben", stellte Dr. Kreller fest. Dafür spreche, dass es Layher auch in Deutschland regelmäßig gelinge, neue Kunden zu gewinnen. Hinzu komme, "dass wir getreu unserem Motto 'mehr möglich' auch weiterhin daran arbeiten, die Anwendungsbreite unserer Produkte und damit den möglichen Wirkungskreis für unsere Kunden zu vergrößern".

Obwohl die Rohstoffpreise gerade in den letzten Monaten wieder erheblich angestiegen sind, denkt Layher derzeit nicht daran, die Preise zu erhöhen. Dr. Kreller: "Im Markt herrscht der Eindruck vor, dass die Ursache für den Preisanstieg bei Rohstoffen mehr spekulative Einflüsse sind, als eine echte Zunahme des Bedarfes." Layher betreibe auch auf der Rohstoffseite eine vorausschauende Strategie mit der Vorhaltung von größeren Lagerbeständen. Damit sei das Unternehmen in der Lage gewesen, die extremen Materialpreisausschläge der letzten Jahre abzufedern. "Unsere Verkaufspreise blieben nun schon über einen längeren Zeitraum unverändert und es sind derzeit auch keine Erhöhungen geplant", betonte der Layher-Geschäftsführer. Sollten sich die Rohstoffpreise dauerhaft auf einem deutlich höheren Niveau stabilisieren, wäre jedoch eine Preisanpassung unumgänglich.

Auf der bauma (Halle A2, Stand 411/509) wird Layher nach Auskunft von Dr. Kreller noch mehr neue Produkte präsentieren, als dies schon auf den vorausgegangenen Messen der Fall gewesen ist. Für alle Gerüstsysteme würden Weiterentwicklungen gezeigt, die die Gerüstbaupraxis optimierten und erleichterten. "Wir haben extra einen Rundgang gestaltet, damit die Besucher auch wirklich die Vielfalt an Neuheiten kennen lernen", informierte Dr. Kreller. In anwendungsbezogenen Themeninseln würden Lösungen für häufig wiederkehrende Aufgabenstellungen gezeigt. Um sich besser auf dem Stand zu recht zu finden, bekämen die Besucher einen Rundgangflyer an die Hand.

Als echte Messeneuheit werde Layher beispielsweise ein neues, nach wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Belangen optimiertes Lehrgerüst präsentieren. Dieses Lehrgerüst sei voll in den Allround-Baukasten integriert und es würden nur wenige Zusatzbauteile in Form von Rahmenelementen benötigt. Ebenfalls neu und seit kurzem bereits im Einsatz sei der Allround Brückenträger. Dabei handele es sich um eine hoch belastbare Fachwerkkonstruktion, mit deren Hilfe sich zum Beispiel Fußgängerbrücken mit Spannweiten bis zu 30 Metern errichten ließen. "Es ist für uns enorm, wie hoch die Nachfrage nach diesem neuen Produkt ist", bemerkte Dr. Kreller. Damit werde wieder ein neues, zusätzliches Teilgebiet im Markt für die Kunden erschlossen.

Für den Einsatz in Fassadengerüsten wird Layher nach Auskunft des Geschäftsführers für das Blitz-System als Neuheit einen wesentlich leichteren Stellrahmen mit der Durchgangsbreite von 1,09 Meter und den Xtra-N-Boden vorstellen. Die bisher verwendete Sperrholzplatte werde jetzt durch eine neuartige Platte aus Konstruktionskunststoff ersetzt, die nahezu unverrottbar sei. Dr. Kreller: "Wir werden sicherlich in nicht allzu langer Zeit schwerpunktmäßig nur noch diese Böden anstelle von den Robustböden verkaufen." Zulieferant der Kunststoffplatte sei eine Schweizer Firma. Produziert werde aber in Deutschland. Auch in diesem Bereich setze Layher auf Qualität.

Auf den Dienstleistungsbereich des Gerüstherstellers angesprochen meinte der Geschäftsführer, dass Layher über den wohl umfassendsten in der Branche verfüge. Das Bestreben des Unternehmens sei es, seinen Kunden die Gewissheit zu vermitteln, dass sie sich auf Layher in wirklich jeder Hinsicht verlassen könnten – auch dann, wenn es einmal schwierig werde. Service versprächen die meisten am Markt agierenden Anbieter – im Einzelnen unterschieden sich die Leistungen jedoch erheblich. Dr. Keller: "Wir haben immer ein offenes Ohr für die Belange unserer Kunden und finden gemeinsam eine Lösung." Hierfür sei es notwendig, ausreichend viele Fachleute zu beschäftigen, die Erfahrung und Sachverstand auf dem jeweiligen Gebiet besäßen, sei es in kaufmännischer Hinsicht oder in der Anwendungstechnik. Mit über 60 Jahren Marktpräsenz und zahlreichen langjährigen Mitarbeitern sei dies bei Layher der Fall. Sofortige Lieferbereitschaft, auch großer Materialmengen – sogar von selten benötigtem Zubehör – sei bei Layher eine Selbstverständlichkeit, betonte Dr. Kreller. Ebenso gehöre die Unterstützung bei Firmenfinanzierungen oder auch mal Prolongationen, weil es durch den harten Winter zu Zahlungsschwierigkeiten gekommen sei, zum umfassenden Dienstleistungsbereich von Layher. "Wir sind nah bei unseren Kunden und halten ihnen gewissermaßen den Rücken frei, wenn es um die Materialseite geht."

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