Geschäftsführer Ralf Linden

„Wandel war und ist ständiger Begleiter unseres Unternehmens“

Betonfertigteile
Ralf Linden: "Elskes ist Pionier der Transportbetonherstellung". Fotos: Elskes

Die Heinr. Elskes GmbH & Co. KG bündelt als hundertprozentige Tochter der Hülskens Holding GmbH & Co. KG die Betonaktivitäten der Hülskens-Gruppe. In den letzten Jahren hat das Unternehmen mit interessanten Zukäufen von Transportbetonwerken auf sich aufmerksam gemacht. Darüber und über die Entwicklung des traditionsreichen Familienunternehmens sprach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ), mit Heinr. Elskes-Geschäftsführer Ralf Linden.ABZ: Herr Linden, der Mittelstand gilt nach wie vor als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Dazu gehört mit Sicherheit auch Elskes als Tochtergesellschaft der Hülskens Unternehmensgruppe. Wie hat sich das Familienunternehmen entwickelt?Linden: Tradition und Fortschritt spielen in unserem Familienunternehmen eine große Rolle. Die Elskes-Firmengeschichte begann bereits 1875 als Bauunternehmen und mit der Kies- und Sandgewinnung in den Deichvorländern des Rheins. Seit 1910 gehört die Heinr. Elskes GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Duisburg als 100prozentige Tochter zur Unternehmensgruppe Hülskens, einem der führenden Baustoffanbieter in Nordrhein-Westfalen. Mit Firmensitz in Wesel beschäftigt die gesamte Hülskens-Gruppe rund 800 Mitarbeiter in den Bereichen Sand- und Kiesgewinnung, Transportbeton- und Betonfertigteilherstellung, Wasserbau, Spezialschifffahrt und Logistik sowie Spezialversicherungen. Fast 140 Jahre Tradition sprechen für eine erfolgreiche, zukunftsgerichtete Unternehmenspolitik, von der natürlich auch Elskes profitiert hat.

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ABZ: Grundlage für die positive Entwicklung von Elskes ist sicherlich auch die Expansionspolitik der vergangenen Jahre?Linden: Elskes hat sich tatsächlich kontinuierlich weiterentwickelt. Mit strategischen Zukäufen haben wir unser Unternehmen in den letzten Jahren deutlich verstärkt und beschäftigen heute rund 170 Mitarbeiter, die sich auf qualitativ hochwertige Betonaktivitäten spezialisiert haben. Mit unseren 22 Transportbetonwerken und drei Betonfertigteilwerken gehören wir zu den führenden Produzenten dieses Baustoffes in Nordrhein-Westfalen. Wir bieten unseren Kunden Qualitätsbeton und – Betonbauteile in seiner ganzen Vielfalt. Die Palette der mit unseren Produkten erstellten Bauwerke reicht von Wohn-, Büro- und Verwaltungsgebäuden, Brücken- und Ingenieurbauten, Kraftwerken sowie Klär- und Abwasseranlagen bis hin zu Schachtverfüllungen im Bergbau. Alle Arbeiten werden mit hochwertigem Betonen erstellt. Elskes gilt schließlich als Pionier der Transportbetonherstellung in NRW und verfügt mittlerweile über eine mehr als 50jährige Erfahrung auf diesem Gebiet. Ein wichtiges Unternehmens-Standbein ist für uns neben Transportbeton die Produktion von Betonfertigteilen in Kamp-Lintfort, Goch und in Buchholz im Westerwald. Und bei allen Betonaktivitäten legen wir großen Wert auf gleichbleibend hohe Qualität.ABZ: Wie garantieren Sie Ihren Kunden diese hohe Produkt-Qualität?Linden: Die heutigen Qualitätsansprüche an Betone lassen sich nur mit neuester Technik und ausgesuchten Ausgangsstoffen realisieren. Unsere hochmodernen Mischanlagen garantieren beste, gleich bleibende Produktqualität, die von unserem eigenen zentralen Baustofflabor der Melius Baustofftechnik GmbH ständig überwacht wird. Die großen Produktkapazitäten und das geringe Ausfallrisiko der Anlagen garantieren unseren Auftraggebern nicht nur erstklassigen Beton, sondern zugleich eine reibungslose Materialversorgung. Im zentralen Baustofflabor in Duisburg arbeiten die Betontechnologen auch kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Spezial-Betonen für die individuellen Anforderungen unserer Kunden.ABZ: Können Sie uns einige besondere Projekte mit speziellen Anforderungen nennen?Linden: Ein überregional bekanntes Bauprojekt ist u. a. der Umbau des Emscherkanals. In diesem Großprojekt erhält die gesamte Emscher-Region im Ruhrgebiet ein neues Gesicht – das Abwasser wird zukünftig in geschlossenen Kanälen abgeleitet. Hier sind moderne Baustoffe gefragt, wie der von Elskes entwickelte Beton mit erhöhtem Säurewiderstand (SWB) für das Pumpwerk in Gelsenkirchen. Eigens für dieses Projekt haben unsere Fachleute zwei entsprechende Betonrezepturen für unterschiedliche Temperaturbereiche – die "Sommer- und Winterrezeptur" – geschaffen. Die Rezepturen wurden übrigens von der Kiwa MPA Bautest GmbH NL Berlin-Brandenburg geprüft und zugelassen.ABZ: Ist mit den aktuell 22 Transportbetonwerken die Expansion der Elskes-Gruppe abgeschlossen?Linden: Wir sind immer an neuen Geschäftsfeldern interessiert. Wandel war und ist ein ständiger Begleiter unseres Unternehmens. Mit unseren 22 Transportbetonwerken und drei Fertigteilwerken sind wir in NRW gut aufgestellt. Aber auch über das bestehende Liefergebiet hinaus gibt es für uns noch interessante Märkte, mit denen wir uns beschäftigen. Erst im Juli diesen Jahres übernahmen wir die restlichen Anteile an der Baustahlverarbeitung & Fertigbeton GmbH & Co. KG (B&F) aus Bocholt. Bisher war Elskes an der Gesellschaft zu 33 % beteiligt. Zugelegt haben wir auch im Geschäftsbereich Betonfertigteile. Ab 1. August 2014 gehört das Beton-Fertigteilwerk der Bitter Beton-Systeme GmbH, Goch, zu unserem Unternehmensverband. Alle 21 Mitarbeiter wurden übernommen. Mit den beiden Zukäufen setzen wir unseren erfolgreichen Expansionskurs der letzten Jahre fort. Neben der räumlichen Ausdehnung unseres Liefergebietes erreichen wir durch die Übernahmen auch eine Erweiterung der Produktpalette, so dass wir unsere Kunden noch besser und umfangreicher bedienen können.

Betonfertigteile

ABZ: Gehörte dazu auch die Übernahme der Holcim-Transportbetonwerke im vergangenen Jahr?

Linden: Das war für uns ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Die Holcim (Deutschland) AG hat zum 1. April 2013 die Transportbetonwerke der Tochtergesellschaft Holcim Beton und Zuschlagstoffe GmbH in Nordrhein-Westfalen vollständig an uns verkauft. Mit den Standorten Witten, Recklinghausen, Mülheim an der Ruhr sowie den jeweils zwei Produktionsstätten in Düsseldorf und Köln war für uns eine neue wichtige strategische Ausrichtung verbunden. Damit sichern wir unseren Kunden eine noch bessere flächendeckende Versorgung mit Transportbeton. Unser gegenwärtiges Liefergebiet zieht sich vom Münsterland und Westfalen über das Ruhrgebiet, den Niederrhein bis zu der Metropole Düsseldorf.

ABZ: Die strategischen Erweiterungen betreffen also die Bereiche Transportbeton und Betonfertigteile. Was passiert weiter im Bereich der Fertigteile?

Linden: Die Fertigteilproduktion hat in NRW mittlerweile einen erheblichen Stellenwert. Dort erkennen Bauherren und Bauunternehmen immer mehr, dass z. B. durch den Einsatz des Produktes Doppelwand Kosten und Zeit eingespart werden. In Holland und Frankreich sind die Erzeugnisse seit Jahren erfolgreich auf dem Markt. Bspw. kann mit der Doppelwand der Kellerbereich eines Hauses in nur einem Tag fertiggestellt werden. Je nach Anforderungen an die Innenfläche reicht ein Schließen der Stoßfugen und Spachteln eventuell vorhandener Poren. Es entstehen wie aus einem Stück gefertigte Betonwände mit einer tapezierfertigen Betonoberfläche. Im Fertigteilwerk können je nach Auftrag bereits die Leerrohre für Elektroleitungen sowie die Dosen für Schalter und Steckdosen in die Elementwände eingebaut werden. Zu unserer Produktpalette gehören Doppelwände, Elementdecken, Treppen, Balkone, Drempel, Stützen, Balken sowie Fassaden und Wände. Entsprechend der im Fertigteilwerk verwendeten Schalung sind die sichtbaren Betonoberflächen glatt, eben und dicht. Das Aufbringen von Außen- und Innenputz ist nicht erforderlich.

ABZ: Welche Märkte bedienen Sie mit den Betonfertigteilen?

Linden: Vom Standort Kamp-Lintfort aus, am niederrheinischen Autobahnnetz gelegen, beliefern wir unsere Kunden z. B. in einem Radius von etwa 150 km. Das ist wirtschaftlich sinnvoll. Wir erreichen die Metropolen Köln, Düsseldorf, das Ruhrgebiet und darüber hinaus das Bergische Land – ein unternehmerisch interessanter Markt in erreichbarer Nähe. Damit bieten wir unseren Kunden, hauptsächlich mittelständischen Bauunternehmen, ein umfassendes Angebot von Betonfertigteilen und Transportbeton aus einer Hand. Zu den Abnehmern zählen Bauunternehmen, Baustoffunternehmen und private Bauherren.

Darüber hinaus gehören zum Dienstleistungspaket kurze Lieferzeiten von vier bis fünf Tagen, Sonderanfertigungen, Montageleistungen auf den Baustellen und Schulungen der Kunden. Ein eigenes technisches Büro bietet entsprechende ingenieurtechnische Leistungen an. Mit diesem umfassenden Angebot haben wir nicht nur Marktchancen im Bereich von Tiefgaragen, im Untergeschoss- oder im Gewerbebau im Visier, sondern den gesamten konstruktiven Ingenieurbau sowie den Wohnungsbau.

ABZ: Das Baujahr 2014 neigt sich dem Ende zu. Welche Ergebnisse erwarten Sie für 2014 und welche Prognose wagen Sie für 2015?

Linden: Wir sind insgesamt mit dem Jahr 2014 zufrieden. Die wirtschaftlichen Rahmendaten scheinen sich in Deutschland ein wenig zu verschlechtern, aber wir blicken noch mit einem gewissen Optimismus auf das Jahr 2015. Darüber hinaus sind die Prognosen sehr schwer.

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