Geschichte gut geschützt

Traditionsreiches Hamburger Bieberhaus mit Brandschutzputz ertüchtigt

Modernisierung und Sanierung
Schon seit mehr als 100 Jahren wirkt das Bieberhaus – mit seiner ornamentverzierten Fassade und den zwei beeindruckenden Atlanten im Eingangsbereich – als Hingucker im Kern der Hansestadt. Fotos: Maxit

Hamburg (ABZ). – Denkmalschutzauflagen und zeitgemäße Sicherheitskonzepte sind häufig schwer zu vereinen. Nicht jedoch im Fall des Hamburger Bieberhauses, das erst kürzlich eine umfassende Modernisierung erfuhr: Die dortigen Brandschutz-Anforderungen wurden mit dem geprüften Brandschutzputz "maxit ip 160" erfüllt. Auf Betondecken, Unterzügen und Stahltragwerk aufgebracht, macht er das mehr als 100 Jahre alte Gebäude sicher für den Publikumsverkehr. Der rein mineralische Putz aus dem Hause Maxit lässt sich Herstellerangaben zufolge sehr gut ausrichten, glätten und filzen. So konnten – ganz ohne zusätzliche Unterdecken – resistente Sichtflächen in Wohnraumqualität erreicht sowie die vorgegebene Raumhöhe eingehalten werden. Das Bieberhaus ist ein Stück Hamburger Tradition. Schon seit mehr als 100 Jahren wirkt das denkmalgeschützte Gebäude – mit seiner ornamentverzierten Fassade und den zwei beeindruckenden Atlanten im Eingangsbereich – als Hingucker im Kern der Hansestadt. In dieser Zeit hat das Objekt viel erlebt. Einst als Tanzcafé genutzt, fanden auch Handel und Behörden dort einen gut angebundenen Platz in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes. Seit 2011 residiert hier mit dem Ohnsorg-Theater noch ein weiterer Publikumsmagnet: Bereits 1902 auf Initiative von Richard Ohnsorg als Theatervereinigung unter dem Namen "Dramatische Gesellschaft Hamburg" gegründet, hat es sich Erhalt und Anerkennung der niederdeutschen Sprache verschrieben. Seitdem begeistern die plattdeutschen Stücke Abend für Abend das Publikum – Schauspielgrößen wie Heidi Kabel gingen hier ein und aus. Als das renommierte Theater dann nach 75 Jahren an den Großen Bleichen eine neue Bleibe suchen musste, fand es diese schließlich im ebenso geschichtsträchtigen Bieberhaus.

Bereits 1909 von den Architekten Johann Gottlieb Rambatz und Wilhelm Jollasse als Eisenbetonkonstruktion mit Kunstsandsteinfassade erdacht, hatte das Bauwerk jedoch zunächst eine Modernisierung nötig. Der Gebäudeteil, in dem nun das Ohnsorg-Theater zu Hause ist, wurde daher bereits vor dessen Einzug vollständig saniert und baulich an die neue Nutzung angepasst. Der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt fiel erst später – im Jahr 2016 – unmittelbar nach Auszug des Finanzamtes: Nach Plänen des Architekturbüros DFZ Architekten (Hamburg) wurden die dadurch frei gewordenen Areale über sieben Etagen hinweg saniert und zu hochwertigen Büro- und Gewerbeflächen umgebaut. Auch das Dachgeschoss ist nun in die Nutzung einbezogen, konstruktiv sowie energetisch ertüchtigt und über interne Verbindungstreppen an die unteren Ebenen angebunden. Das sechste und siebte Obergeschoss erhielt zudem eine neue Fassade zum Innenhof, welche – kombiniert mit Dachflächenfenstern im Mansardendach – die notwendige Licht- und Luftzufuhr sicherstellen soll.

Der zu erwartende Publikumsverkehr im Gebäude sowie dessen Größe von insgesamt 17 600 m² Nutzfläche machten auch ein modernes Sicherheitskonzept unabdingbar. Objektbezogene Brandschutz-Maßnahmen passten das Bieberhaus an die aktuellen Standards an. So wurden von Februar bis Mai 2018 insgesamt rund 4000 m² Betondecken, 800 m² Betonunterzüge sowie etwa 300 m² Stahltragwerk mit maxit-ip-160-Brandschutzputz ertüchtigt. Dieser verhindert Herstellerangaben zufolge das übermäßige Erhitzen der Bauteile im Brandfall und erhält so deren Tragfähigkeit. Unumgänglich war dabei die enge Abstimmung aller Schritte mit dem Denkmalschutzamt. Die besondere Herausforderung bestand darin, trotz Ertüchtigung noch die geforderte Mindestraumhöhe einzuhalten: Da herkömmliche Brandschutzputze gar nicht oder nur unter erheblichem Aufwand ansprechend gestaltet werden können, ist meist eine zusätzlich montierte Unterdecke notwendig. Für deren Einbau waren die räumlichen Gegebenheiten im Bieberhaus jedoch nicht geeignet.

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Modernisierung und Sanierung
Mindestraumhöhe erhalten: Der geprüfte Brandschutzputz "maxit ip 160" lässt sich elegant ausrichten und filzen. So konnte das Produkt aus dem Hause Maxit direkt als Sichtfläche ausgeführt werden – zusätzliche Unterdecken waren nicht nötig.

Eine wirtschaftliche Lösung bot der geprüfte Brandschutzputz maxit ip 160 von Farben-, Putze- und Mörtelspezialist Maxit: Da dieser sich formgerecht ausrichten, glätten und filzen lasse, seien beschädigungsresistente Flächen in der Oberflächenqualität Q2 problemlos möglich, so Maxit. So konnte der Brandschutzputz beim Bauvorhaben Bieberhaus direkt als Sichtfläche ausgeführt werden – Unterdecken waren nicht nötig. Spiegelglatte Oberflächen in Teilbereichen des Gebäudes realisierten die Verarbeiter durch den zusätzlichen Auftrag einer Feinspachtelschicht. Verarbeiten lässt sich maxit ip 160 mit herkömmlichen Putzmaschinen und Mischpumpen sowie von Hand. Da selbst für hohe Brandschutzanforderungen nur geringe Schichtdicken notwendig seien, gehe der Prozess leicht und schnell von der Hand: Bei einlagiger Verarbeitung als Unterputz werde die gewünschte Putzstärke aufgetragen, zugezogen und ausgerichtet, so das Unternehmen. Bei mehrlagigem Putzauftrag muss jede Lage aufgeraut und angesteift sein, bevor die nächste Lage aufgebracht wird. Als Oberputz kann der Brandschutzputz schließlich etwa 5 mm dick aufgetragen und abgefilzt werden. "Diese Eigenschaft machte es möglich, die Anforderungen in Sachen Mindestraumhöhe bei der Sanierung des Bieberhauses problemlos zu erfüllen", erklärt Oliver Krause, Produktverantwortlicher für Brandschutzsysteme bei Maxit. "Auch ist ein Brandschutzputz natürlich deutlich flexibler zu verarbeiten als etwa eine Plattenlösung, da er sich dem Untergrund formgerecht und fugenfrei anpassen kann. Gerade im Bereich der Sanierung ist das ein großer Vorteil, da man hier nun mal mit dem Untergrund arbeiten muss, welchen man vorfindet."

Seinen Einsatz findet der Putz insbesondere bei der brandschutztechnischen Ertüchtigung von Beton- und Stahlkonstruktionen sowie anderen tragenden Bauteilen in den Bereichen Hoch-, Industrie- und Tunnelbau. Den Namenszusatz "geprüfter Brandschutzputz" trägt das Produkt dabei nicht ohne Grund: Seine hohe Leistungsfähigkeit wurde von einer unabhängigen Prüfanstalt geprüft und nachgewiesen. Nur 10 mm Brandschutzputz erzeugen 37 mm äquivalenten Betonersatz. Aus dem abschließenden Prüfbericht geht zudem hervor, dass auch ein direkter Auftrag auf den Stahluntergrund – also ohne zusätzlichen Putzträger – möglich ist. Fachplanern eröffnet dies eine ökonomische Alternative der Brandschutzertüchtigung. "Natürlich ist die Wirtschaftlichkeit wichtiges Argument für den ip 160. Aber generell geht es beim Brandschutz um etwas viel Wichtigeres, nämlich um die Sicherheit von Menschen", gibt Krause zu bedenken. "Bei der Planung sind daher Brandschutznachweise zu erarbeiten, die auch verantwortet werden können. Das ist mit unserem Brandschutzputz und der richtigen Beratung selbst bei Großprojekten wie dem Bieberhaus problemlos möglich."

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