Gipsfaser- versus Holzwerkstoffplatten

Wirtschaftliche Alternative im Trockenbau

Düsseldorf (ABZ). – Gipsfaser-Platten bieten dem Holzbau eine Fülle von Vorteilen, davon ist die James Hardie Europe GmbH überzeugt. Bereits einlagige Konstruktionen schneiden in den Disziplinen Schallschutz, Wohngesundheit, Feuerwiderstand und Statik mindestens gleichwertig – in den meisten Fällen sogar deutlich besser – ab als Konstruktionen mit zweilagiger Beplankung aus Holzwerkstoffplatten und Gipskarton.
Baustoffe
Die objektiven Fakten sprechen nach Angaben der James Hardie GmbH für den Einsatz von fermacell-Gipsfaserplatten im Holzbau. Demnach warten sie gegenüber Holzwerkstoffplatten mit einigen Vorteilen auf. Foto: James Hardie Europe

Wie kaum eine Branche hat der moderne Holzbau die Vorteile der Vorfertigung für sich entdeckt. Immer mehr werden Wand-, Dach- und Deckenelemente in der Werkstatt unter besten Bedingungen und witterungsunabhängig vorfabriziert. Die Vorteile liegen in der Terminsicherheit, hoher Qualität und einer kurzen Bauzeit. Dabei werden in den Konstruktionen zunehmend Gipsfaser-Platten eingesetzt. Im direkten Vergleich mit Holzwerkstoffplatten erweisen sie sich in vielen Fällen als die wirtschaftlichere Alternative, so die Aussage des Herstellers.

Dies beginne schon mit der Breite des Einsatzspektrums: Während für unterschiedliche Anwendungen verschiedene Holzwerkstoffplatten nötig sind, können fermacell-Gipsfaserplatten für Wand- und Deckenkonstruktionen gleichermaßen verarbeitet werden. Sie sind universell als Bau-, Feuerschutz und Feuchtraum-Platte einsetzbar. Zudem können fermacell-Platten ohne Zeitverlust sofort nach Anlieferung montiert werden, während bei Holzwerkstoffplatten vor der Verarbeitung eine mehrtägige Akklimatisierungszeit mit einkalkuliert werden muss.

Durch ein spezielles Herstellungsverfahren, bei dem recycelte Papierfasern, Gips und Wasser unter hohem Druck zusammengepresst werden, sind fermacell-Platten sehr stabil und belastbar. Die meisten Anforderungen im Holzbau können daher bereits mit einer einlagigen Beplankung erfüllt werden. Dabei werden die Gipsfaser-Platten auf der Unterkonstruktion verschraubt oder verklammert. Bei Konstruktionen mit Holzwerkstoffplatten werden dagegen viele Anforderungen in der Regel erst mit einer zweiten Beplankung erreicht. Dies resultiert in Mehrkosten, die durch höheren Materialbedarf und einen zusätzlichen Arbeitsgang entstehen.

Die guten Schallschutzeigenschaften von fermacell-Gipsfaserplatten wurden von verschiedenen Prüfinstituten bestätigt. Bereits einlagig beplankte Konstruktionen erreichen bessere Schalldämmwerte als zweilagig beplankte Konstruktionen mit Holzwerkstoffplatten, erläutert James Hardie. So erzielt eine beidseitig mit 1 x 12,5 mm großen fermacell-Platten beplankte Konstruktion einen Schalldämmwert von 44 dB. Eine beidseitig mit 1 x 15 mm großen Holzwerkstoffplatten beplankte Konstruktion kommt dagegen auf 36 dB. Auch wenn jede Wandseite zusätzlich mit 1 x 9,5 mm großen Gipskartonplatten beplankt wird, erreicht diese Konstruktion lediglich 43 dB.

Auch wenn es um ein gesundes Raumklima geht, spielen Gipsfaserplatten in der oberen Liga, versichert der Hersteller. Sie regulieren das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit und verringern so das Risiko von Schimmelbildung. Dabei entsprechen sie der Wasserdampf-Adsorptionsklasse WS II. Das bedeutet, sie sind hinsichtlich ihrer feuchteausgleichenden Fähigkeiten mit Lehmputzen vergleichbar und können so das Raumklima positiv beeinflussen. Hinzu komme ein geringes Quell- und Schwindverhalten.

Für die Herstellung von fermacell-Gipsfaserplatten werden nur natürliche Materialien ohne Leimzusätze verarbeitet. Sie sind weitestgehend emissionsfrei und enthalten keine gesundheitsgefährdenden Stoffe, wie etwa Formaldehyd (bestätigt unter anderem vom Institut für Baubiologie/IBR-Prüfsiegel und vom eco-Institut).

Die fermacell-Gipsfaserplatten bieten einen hohen Brandschutz und entsprechen den Anforderungen der Baustoffklasse A2. Bereits Konstruktionen, die auf beiden Seiten einlagig mit fermacell-Platten beplankt sind, erreichen die Feuerwiderstandsklasse F 60. Dagegen erfüllen Konstruktionen, die beidseitig mit je einer Lage aus Holzwerkstoff- und Gipsplatten beplankt sind, lediglich die Anforderungen F 30.

Das spezielle Herstellungsverfahren der fermacell-Gipsfaserplatten garantiert hohe Stabilität und Belastbarkeit, verspricht James Hardie. So trage bereits eine 12,5 mm dicke fermacell-Platte Konsollasten von bis zu 50 kg (0,5 kN) pro Befestigungspunkt. Mit der hohen Rohdichte wirken die fermacell-Platten einem erhöhten Wärmeeintrag entgegen.

Da die fermacell-Platten ebenso stabil sind wie Holzwerkstoffplatten, können sie sowohl tragend als auch aussteifend verwendet und zur Beplankung und Bekleidung von Bauteilen eingesetzt werden (Nutzungsklasse 1 und 2 gemäß DIN EN 1995-1, siehe DIN EN 1995-1-1:2010-10-Eurocode 5, Bemessung und Konstruktion von Holzbauten; Teil 1-1, Allgemeines). Die Gipsfaserplatten sind standhaft, auch wenn die Erde wackelt – sie können in Erdbebengebieten für den Bau von ein- und mehrgeschossigen Gebäuden in Holztafelbauweise eingesetzt werden. Die Eignung für den Einsatz in seismisch beanspruchten Gebieten wurde in umfangreichen Untersuchungen an verschiedenen europäischen Instituten nachgewiesen, versichert das herstellende Unternehmen.

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