GPS-Bewegung nutzen

Flottenmanagement reduziert Leerlaufzeiten

GPS Bau digital
Immer in Bewegung und damit hochproduktiv – Flottenmanagement erschließt große Rationalisierungspotentiale durch die Reduzierung der Leerlaufzeiten. Foto: Zeppelin
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Das bei Liebherr-Hydraulikbaggern bewährte hydraulische Schnellwechselsystem Likufix ist nun auch für Radlader der mittleren Baureihe verfügbar. Foto: Liebherr

GARCHING BEI MÜNCHEN (ABZ). - Wer beim Einsatz von Baumaschinen Geld sparen will, der muss die Leerlaufzeiten genauer unter die Lupe nehmen. "Dass Leerlaufperioden während des normalen Arbeitsprozesses stattfinden, ist völlig normal. Nicht normal sind jedoch Leerlaufzeiten die regelmäßig bei 15 Minuten und darüber hinaus liegen", betont Bernhard Tabert, Produktmanager bei Zeppelin und zuständig für das Cat-Flottenmanagementsystem Product Link. Der Leerlauf sollte so gering wie möglich ausfallen, um nicht unnötig Kraftstoff zu verbrauchen und durch den weiterlaufenden Betriebsstundenzähler einen zu frühen Servicetermin zu verursachen oder langfristig den Wiederverkaufswert der Maschine zu mindern.

Mithilfe des Flottenmanagements können Unternehmen erfassen, wie effektiv ihre Maschinen tatsächlich arbeiten. Leerlauf definiert den Zustand, in der eine Baumaschine keine Arbeit verrichtet und der Motor trotzdem läuft. Leerlauf kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden. Die einfachste Methode ist die Motordrehzahl heranzuziehen. Eine weitere Methode, die Caterpillar für sich schnell bewegende Fahrzeuge, wie knickgelenkte Dumper und Muldenkipper eingeführt hat, ist die tatsächliche GPS-Bewegung des Fahrzeuges zu nutzen.

"Inzwischen ist eine differenzierte Datenauswertung möglich. Sie lässt wiederum Rückschlüsse zu, warum Maschinen längere Leerlaufzeiten haben, die man bei näherer Betrachtung reduzieren kann", erklärt Tabert anhand von Einsätzen von Dumpern, für die es diese erweiterte Flottenmanagementlösung gibt. Ob sich Dumper im Leerlauf befinden, zeigt das Flottenmanagement, das permanent die GPS-Position, Start und Stoppzeiten, Kraftstoffverbrauch (Leerlauf/Last) sowie Betriebszustände erfasst, am PC-Bildschirm im Büro an. Die Farbe Rot signalisiert Leerlauf und zu lange Rot-Phasen somit eventuellen Handlungsbedarf. Grün steht für GPS-Bewegung, also Arbeit. Durch die internetbasierte Benutzeroberfläche Vision Link können alle Cat-Maschinen mit einem Blick ausgewertet werden. "Die Daten zu überprüfen, ist wie das tägliche Checken von E-Mails. Ich öffne den Vorgang nur einmal, schaue mir alles an und schließe den Vorgang wieder. Es ist nicht nötig, dass zusätzliche Mitarbeiter abgestellt werden, die alles andauernd überwachen", macht er deutlich.

Welche Potenziale das Flottenmanagement bietet, Kosten zu senken, wird sich in Zukunft noch stärker zeigen. "Unsere Kunden haben in der Regel ein sehr gutes Bauchgefühl. Was fehlt, sind eindeutige Zahlen für den Einzelfall. Weil sich Einsätze besser planen lassen und Leerlauf- und damit Stillstandzeiten reduziert werden können, erhöht sich die Maschinenproduktivität." Dazu nimmt Tabert verschiedene Fallbeispiele zu Hilfe, die den Dumpereinsatz beleuchten.

Situation eins: Ein Radlader belädt mehrere Dumper. Dabei zeigt sich anhand der Auswertung im Flottenmanagement, dass zwischen den einzelnen Ladezyklen immer wieder lange Leerlaufzeiten bei den Transportgeräten auftreten. "Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass hier etwas nicht stimmt, weil die Dumper längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Es könnte entweder daran liegen, dass zu viele Dumper eingesetzt werden, oder dass ein Ladegerät eine Nummer zu klein ist", lauten die Überlegungen von Tabert.

Situation zwei: Während die Dumper permanent unterwegs sind, zeigt der Radlader immer wieder Leerlaufphasen an. "Eigentlich müsste hier noch ein weiterer Dumper eingesetzt werden, weil die Transportgeräte in der Unterzahl zu sein scheinen. Allerdings sieht es nach etwas ganz anderem aus: Es ist ein Hinweis dafür, dass sich der Wegebau in einem schlechten Zustand befindet und die Dumper nicht ihre Maximalgeschwindigkeit erreichen können", liefert der Zeppelin-Produktmanager als Erklärung. Dass der Wegebau Geld kostet, dient oft als Argument, ihn zu vernachlässigen. "Doch wie viel Geld kostet es, wenn Leistung auf der Strecke bleibt?", stellt Tabert als Frage in den Raum.

Die Auswertungen des Flottenmanagements sprechen eine deutliche Sprache. "Es ist jedoch ein Trugschluss, sich auf die Daten allein zu verlassen und zu glauben, man könne ein Unternehmen samt der Maschineneinsätze fernsteuern. Die Daten können niemals die eigenen Beobachtungen in der Praxis ersetzen. Sie können jedoch das Bauchgefühl untermauern, das der Praktiker hat, wenn er feststellt, dass etwas mit seinen Maschinen nicht stimmt. Dann kann er die nötigen Schritte einleiten und vorbeugend gegensteuern", verweist Tabert auf die Möglichkeiten der neuen Technologie. Auf der bauma präsentiert Zeppelin gemeinsam mit Caterpillar auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Produkt- und Dienstleistungsportfolio in Halle B6 sowie im Außenbereich.

(ABZ). – Liebherr präsentiert auf der bauma (unter anderem in Halle A4, Stand 115 und im Freigelände F8.810/811) erstmals die überarbeiteten Radlader der mittleren Baureihe. Die Modelle L 524, L 528, L 538 und L 542 entsprechen damit den Anforderungen der Emissionsstandards IIIB/Tier IVi.

Diese Allrounder unter den Radladern wurden vor allem in Hinblick auf Effizienz und Sicherheit weiter optimiert. Die Leistung und Stabilität der Maschinen wurden verbessert: sowohl die Motorleistung als auch die Leistung der Arbeitshydraulik wurde angehoben. Die Kipplasten wurden über die gesamte Produktpalette erhöht und die Maschinen durch die Verstärkung des Stahlbaus noch robuster gestaltet. Das bei Liebherr-Hydraulikbaggern bewährte hydraulische Schnellwechselsystem Likufix ist nun auch für Radlader der mittleren Baureihe verfügbar. Die Ausrüstung kann damit in Sekundenschnelle direkt aus der Kabine gewechselt werden. Auch das Anschließen der Hydraulikleitungen wird damit vollautomatisch und leckölfrei aus der Kabine durchgeführt.

Wie gewohnt kann der Kunde ohne Mehrkosten zwischen Z-Kinematik für Standardeinsätze und P-Kinematik für Industrie-Anwendungen wählen und die Maschine damit optimal auf den jeweiligen Arbeitseinsatz abstimmen.

Liebherr setzt auch bei den neuen Radladern der mittleren Baureihe auf den hydrostatischen Antrieb in Verbindung mit der Liebherr Power Efficiency (LPE) und erhöht so die Umschlagleistung und Wirtschaftlichkeit der Maschinen. Durch das innovative Antriebskonzept wird der Treibstoffverbrauch im Vergleich zu anderen Radladern dieser Größenklasse um bis zu 25 % gesenkt. Die Maschine benötigt bei gleicher Leistung weniger Kraftstoff und der Reifen- und Bremsenverschleiß wird reduziert.

Das von Liebherr entwickelte LPE-System greift pro-aktiv in das Motormanagement ein: Die Maschinensoftware nimmt das elektronische Signal des Gaspedals auf und berechnet die effizienteste Umsetzung des Fahrbefehls. Somit optimiert LPE das Zusammenspiel der Antriebskomponenten. Mit dem konstruktiven Konzept der mittleren Radlader-Baureihe bietet Liebherr nach eigenen Angaben eine vergleichsweise hohe Umschlagleistung, da hohe Kipplasten bei gleichzeitig geringem Eigengewicht möglich sind.

Die neue Generation der Dieselmotoren wurde nicht nur hinsichtlich der höheren Umweltverträglichkeit verbessert. Die präzise Kraftstoffeinspritzung durch die Common-Rail-Technologie optimiert den Verbrennungsprozess und reduziert die Schadstoffemissionen. Die Abgasnachbehandlung erfolgt über einen Diesel-Oxidationskatalysator in Kombination mit einem Dieselpartikelfilter. Der Partikelfilter kann bei den meisten Arbeitseinsätzen mittels Aktivregeneration während des Betriebs freigebrannt werden – der Arbeitsprozess kann damit ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.

Bei den Allroundern wurden zusätzliche Teile der Kabine verglast, das Kabinendach verkürzt und die Windschutzscheibe im oberen Bereich weiter nach hinten gezogen. Die Kabinenverkleidung wurde links und rechts von der Lenksäule weiter nach unten versetzt und in diesem Bereich durch Glas ersetzt. Damit bieten die Allrounder der neuen Generation eine noch bessere Rundumsicht. Optional ist ein Ausstellfenster für die Fahrertür verfügbar, das eine vollständige Öffnung der Glasscheibe ermöglicht. Die Kabine wurde insgesamt vergrößert und bietet mehr Komfort und Sicherheit.

Die neuen Radlader der IIIB-Generation bieten einen optimalen Fahrkomfort und ermöglichen ein noch stabileres und feinfühligeres Lenkverhalten als bisher. Basis dafür sind die zwei Lenkzylinder, mit denen alle Allrounder der neuen Generation serienmäßig ausgestattet sind. Durch Konstruktionsänderungen am Fahrzeugrahmen wird auch bei Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten eine größere Stabilität erreicht. Starke Bodenunebenheiten werden durch die hinten verbaute Pendelachse ausgeglichen.

Sämtliche Wartungspunkte sind einfach und sicher vom Boden aus zu erreichen, indem nur eine Verhaubung geöffnet wird. Dies ist möglich, da der Dieselmotor bei den Allroundladern um 90° gedreht ist. Die Positionierung der Kühlereinheit, die quer und wie gewohnt direkt hinter der Kabine eingebaut wurde, reduziert den Reinigungsaufwand. In dieser Position saugt sie staubarme Luft an. Auch die Kühlleistung wurde den Anforderungen der neuen Technologie angepasst.

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