Grabenfräsen und Pflüge

Arbeitstiefen bis sechs Meter problemlos möglich

Dynapac bauma München
Hüntelmann übernimmt die Drainagemaschinensparte von Dynapac und stellt den Gigant 3000 mit vielen Neuheiten auf der bauma vor.

WERPELOH (ABZ). - Hüntelmann übernimmt die Drainagemaschinensparte von Dynapac und stellt den Gigant 3000 mit vielen Neuheiten auf der bauma (Freigelände F 9, Stand N 924-4, Eingang Nord/Ost) vor.

Dynapac, einer der weltweit führenden Komplettanbieter bei Maschinen für Straßenbau und Erdverdichtung, zählte auch als kompetenter Hersteller von Maschinen für die offene und grabenlose Verlegetechnik zu den Marktführern. Die Grabenfräsen und Pflüge sind für den weltweiten Einsatz konzipiert. So kommen Anfragen nach diesen Produkten aus Afrika, Amerika, Asien, China, Fern-, Nah- und Mittelost, den GUS-Staaten und aus ganz Europa.

Es sind über 1000 Drainer weltweit im Einsatz, davon 710 Fräsen und 350 Pflüge. Dynapac, Wardenburg, hat das Geschäftsfeld des Drainagemaschinenbaus und der Ersatzteilversorgung für die Drainagemaschinen an die Firma Hüntelmann Maschinen- und Stahlbau GmbH & Co. KG in Werpeloh abgegeben.

Grabenfräsen und Pflüge sind nach Einsatzfeldern ein Spezialbereich. Das Grundkonzept ist beiden gemein: Ein Trägerfahrzeug auf Raupen bewegt eine Vorrichtung mit der ein Bauelement ohne Einfluss der vorhandenen Bodenunebenheiten in einer vorgeschriebenen Höhe mit sehr großer Genauigkeit verlegt wird.

Vier Grabenfräsen

Für Grabenfräsen und Pflüge ergeben sich viele unterschiedliche Einsatzgebiete zum Verlegen: landwirtschaftliche Dränage (die Präzision liegt im Promillebereich), Pipelinebau, Wasser-Abwasser-Leitungen, Gasleitungen, Wasserhaltung für Industrie und Bauwirtschaft (Grundwasserabsenkung), Baugebiete, Wasserableitungen auf Flughäfen, Sportplätze und Friedhöfe, Kabelschutzrohranlagen (Leer-Rohre) für LWL-Kabel, Steuerkabel, Fernmelde- und Signalkabel, Stromkabel, Telekommunikationskabel (Glasfaserkabel).

Produziert werden heute in der Baureihe Gigant vier Grabenfräsen-Modelle mit Einsatzgewichten von 11,8 bis 24 t und Motorleistungen von 128 bis 261 kW. Das 7-Gang-Fuller-Schaltgetriebe für den Fräsantrieb sorgt für hohe Kettengeschwindigkeiten. Hier kommen die Erfahrungen, die zum Beispiel zum Erreichen der Genauigkeit beim Herstellen eines Flugplatzes oder einer Formel-1-Rennstrecke gewonnen wurden, bei der Weiterentwicklung der Grabenfräsen und Pflüge zum Einsatz.

Durch das spezielle Getriebe kann sich die Maschine zum Beispiel bei in Baumwurzeln verklemmten Messern wieder frei fahren. Der Keilriemenantrieb dient dem Schutz des Fräsantriebes. Durch spezielle Schwingungsdämpfer wird der Dieselmotor bei stoßartigen Belastungen geschützt.

Der hydraulische Fahrantrieb ist stufenlos regelbar und macht es möglich, dass – je nach Bodenverhältnissen und Grabtiefen – stets an der Leistungsgrenze des Dieselmotors gearbeitet werden kann. Das sanfte Lenken erfolgt über die Einzelantriebe. Ein einfacher Ausleger mit Arbeitsbaum und Rohrverlegeschacht ist nicht mehr starr am Grundgerät angelenkt, sondern in Schwimmstellung versetzt.

Die Arbeitstiefen reichen je nach Modell von 1,80 bis 6,00 m.

Durch einen langen Ausleger und einen günstig angeordneten Anlenkpunkt wirkt sich das Vornüberkippen des Fahrwerks nicht mehr sichtbar aus. Die Lage so weit hinten ist für die Höhenhaltung von Vorteil. Weil der Arbeitsbaum so weit hinten angeordnet ist, erfolgt der Bodenaushub nun erst hinter dem Laufwerk.

Der Boden kann hinter den Laufwerken frei zur Seite gefördert werden. Da der Graben weit hinter den Laufwerken anfängt, kann sich der Bodendruck nicht mehr auf den Grabenrand auswirken.

Das Verhältnis ist dabei noch günstiger als bei ausfahrbaren Laufwerken. Mit den in der Breite ausfahrbaren Laufwerken wird erreicht, dass in weniger standfesten Böden, wie zum Beispiel Mooren, die Raupenketten die Seitenwände nicht so leicht einstürzen lassen.

Der Arbeitsbaum wurde unter einem Winkel von 60 Grad angeordnet. Das ist ein Winkel, bei dem einerseits der Boden gut nach oben gefördert wird, andererseits ein guter Wirkungsgrad erzielt wird.

Für weniger tragfähige Böden ist eine einstellbare Druckentlastung eingebaut, das heißt die Auslegerzylinder, die normalerweise in "Schwimmstellung" arbeiten, werden von unten mit Druck beaufschlagt, so dass der Schacht zwar noch "schwimmen" kann, jedoch in seinem Gewicht so entlastet wird, dass man in weichen Böden noch mit der Sohlensteuerung arbeiten kann. Umgekehrt können der Schacht und damit der Arbeitsbaum zusätzlich mit Druck beaufschlagt werden, damit sie auch in sehr festen und trockenen Böden bei hohem Vorschub nicht von der Sohle abheben.

Der Oberrahmen lässt sich nach beiden Seiten über Hydraulikzylinder bis zu 11 Grad neigen, so dass in Hanglagen noch senkrecht gearbeitet werden kann. Der Schacht lässt sich unabhängig vom Arbeitsbaum hydraulisch anheben, um schnell auf Tiefe fahren oder in einen schmalen Graben eintauchen zu können. Außerdem kann der Schacht mittels Schnellkupplung von der Maschine abgehängt werden und ist zum Erleichtern von Kurvenfahrten drehbar gelagert.

Aus diesem Grunde ist auch der Oberrahmen auf dem Laufwerksrahmen nach jeder Seite bis zu 10 Grad drehbar gelagert, wodurch die Maschine in die Lage versetzt wird, mit dem Schwenkzylinder in Schwimmstellung sehr kleine Radien zu fräsen.

Für das Modell Gigant 3000 gibt es eine spezielle Felsausrüstung mit Spezialarbeitsbaum für schwerste Böden. Diese Grabenfräse ist mit einer so genannten Alligatorkette mit Hartmetallmeißeln ausgerüstet. Eine besonders große Umlenkrolle verhindert das Springen und Schlagen des Fräsbaumes im Fels.

Der Gigant 3600 ist mit Spezialausrüstung für die Grundwasserabsenkung bei Arbeitstiefen bis zu 6,00 m lieferbar und erlaubt Fräsen und Rückverfüllung in einem Arbeitsgang. Zu der standardmäßigen Ausrüstung gehört eine hydraulische Fräskettenspannungsregelung mit Spannungsanzeige, die während des Fräsens bedient werden kann. Alle Maschinen sind ab Werk serienmäßig so vorbereitet, dass sie mit einer Laser-Nivellierautomatik zur Höhenregulierung oder GPS problemlos aufgerüstet werden können.

Dieselmotoren als Antrieb

Bei den Drain- und Kabelpflügen hat Hüntelmann drei Modelle der Baureihe Titan im Programm. Hier variieren die Einsatzgewichte zwischen 22 und 35 t, und die Arbeitstiefen erreichen 185 bis 190 cm. Angetrieben werden alle Modelle von Dieselmotoren in der Leistungsklasse von 216 bis 391 kW. Die Pflüge sind mit langen, pendelnden und einzeln angetriebenen Raupenlaufwerken bestückt. So können bei hohen Zugleistungen gute Lenkeigenschaften erreicht werden.

Der Anlenkpunkt des Schwertes ist tiefer gesetzt, und das Schwert hat Sichelform (L-Form). Alle im Zusammenhang mit der "Sohlensteuerung" der Fräsen erwähnten Fakten, einschließlich der automatischen Höhensteuerung durch Laser oder GPS, gelten auch für die Pflüge. Pflug und grabenlose Verlegetechnik gehören zusammen.

Die Schwierigkeit beim Einsatz von Pflügen liegt insbesondere darin, dass die erforderlichen Zugkräfte nicht mit zunehmender Tiefe linear zunehmen, sondern der Widerstand schneller zunimmt als die Tiefe. Beispielsweise Lehmböden lassen sich leichter seitlich verdrängen als scharfe, feinkörnige Sandböden mit hoher innerer Reibung.

Pflugtiefen finden daher im allgemeinen bei maximal circa 2,00 m Tiefe ihre Grenze. Die durch die Schwertform der Pflüge entstehende lange Auflage bietet eine gute Voraussetzung für die "Sohlensteuerung".

Der Zugpunkt wurde so gelegt, dass der Widerstand des auf der Kurve hoch fließenden Bodens das Laufwerk umso fester an den Boden drückt, je tiefer gearbeitet wird. Das bedeutet, dass sich das Gewicht der Maschine und damit die übertragende Zugkraft selbsttätig mit zunehmender Arbeitstiefe erhöhen.

Zeit und Energie sparen

Zugleich wird damit der Sohlenschuh, die untere Auflage und Steuerfläche, entlastet. Er gleitet dadurch leichter und verschleißt weniger.

Grabenfräsen und Pflüge kommen überall dort zum Einsatz, wo kontinuierlich gearbeitet werden kann, wie beim Verlegen von Leitungen und Rohren im Boden. Sie vermeiden unproduktive "Spielphasen", wie Heben und Senken, Hin- und Herschwenken von Ausleger und Löffel, die bei Baggerarbeiten anfallen. Das spart Zeit und Energie. Denn bei jedem Arbeitspiel muss ein Baggerfahrer erneut Maßnehmen und den Löffel ansetzen. Bei sehr schmalen Gräben und entsprechend kleinen Löffeln lässt sich damit keine hohe Arbeitsleistung erbringen.

Bei Drainagemaschinen kann mit entsprechend angepasster Fräskettenauswahl die Grabenbreite optimal auf das Verlegegut angepasst werden. Grabenfräsen und Pflüge kommen dank der Sohlensteuerung auch überall dort zum Einsatz, wo es um Genauigkeit und Präzision geht und nicht nur um das reine Grabenziehen.

Die Auswahl der richtigen Maschine ist für wirtschaftliches Arbeiten und ein größtmögliches Maß an Flexibilität von entscheidender Bedeutung.

Die Investition in einen Pflug oder in eine Fräse zahlt sich immer dann aus, wenn die Maschine vielseitig einsetzbar ist und ein maximales Maß an Produktivität bietet. Hüntelmann Maschinen erfüllen nach Darstellung des Unternehmens diese Kriterien. Produktivität, Flexibilität und ein optimales Maß an Zuverlässigkeit zeichnen sie aus, heißt es in einer Mitteilung.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Seilbaggerfahrer (m/w/d), Jettingen-Scheppach  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen