Größte im Rhein-Main-Gebiet

XXL-Kletterhalle in Holzbauweise realisiert

FH Finnholz Hallenbau
Mit mehr als 600 m² Grundfläche und ca. 2400 m² Kletterwandfläche im Innen- und Außenbereich wurde in Offenbach die größte Kletterhalle im Rhein-Main-Gebiet realisiert. Foto: Finnholz

OFFENBACH (ABZ). - Die FH Finnholz Handelsgesellschaft mbH und die Futura Fundamentsysteme GmbH setzten gemeinsam ein außergewöhnliches Projekt um. Mit mehr als 600 m² Grundfläche und ca. 2400 m² Kletterwandfläche im Innen- und Außenbereich wurde in Offenbach die größte Kletterhalle im Rhein-Main-Gebiet realisiert.Die Halle in Ingenieurholzbauweise besticht durch ihre schlichte, funktionale Architektur. Technisch wurde eine Lösung entwickelt, bei der keine biegesteifen Rahmenecken oder Stahleinspannstützen notwendig waren. Stattdessen besteht die Tragkonstruktion aus je zwei Holzfachwerkträgern pro Wand. Diese Stützen wiegen mit ihren 2,6 t lediglich ein Fünftel einer vergleichbaren Stahlbetonstütze, haben aber durch ihren größeren, inneren Hebelarm eine höhere Steifigkeit und sind unabhängiger von Bodenverhältnissen.Für die knapp 18,00 m hohe Pultdachhalle auf einer Grundfläche von 22,00 auf 26,00 m kamen rund 150 m³ Brettschichtholz zum Einsatz. Um für eine kurze Bauzeit und termingerechte Fertigstellung zu sorgen, lieferte die FH Finnholz ihren typischen Hallenbausatz: Alle Bauteile montagefertig abgebunden, mit sämtlichen Bohrungen, Positionsnummern, Verbindungsmitteln und Ausführungsplänen.Die Kletterhalle erfüllt höchste statische Anforderungen. An ihrer Pultseite hat sie knapp 500 m² Angriffsfläche für Wind. Zusammen mit der Windsogseite kommt der Lastfall "Wind auf Pult" auf ca. 800 m² Fläche, die die Halle wie ein Segel horizontal belasten. Das "Becks Schiff" hat vergleichsweise ca. 1000 m² Segelfläche bei vollen Segeln. 40 t horizontale Last und Lasten aus 2400 m² Kletterwand wirken hier auf 9 m Höhe ein und werden über das Fachwerk in den Boden geleitet.Zu Baubeginn im November letzten Jahres erfolgte die Fundamentierung durch den Partnerbetrieb Futura Fundamentsysteme GmbH, die auf EnergieSpar-Bodenplatten im Bereich Wohnungs- und Gewerbebau spezialisiert ist. Die EnergieSpar-Bodenplatte wurde so dimensioniert, dass für die besondere Konstruktion der Halle bzw. die hohen Lasten der Binder keine Einzelfundamente erforderlich waren. Somit konnte die Sohle im bewährten System "wärmebrückenfreies Bauen" errichtet werden. Speziell bei der eingebauten Kletterwand mit sehr kleiner Auflagerfläche war dies außergewöhnlich. Die Betonstärke der Platte beträgt in Teilbereichen 42 cm, die von der Dämmung vollflächig umschlossen wird. Um die Lasten der Binder aufzunehmen, wurden Ankerplatten mit einem Gewicht von je 85 kg eingesetzt. Auch die Lasten der sich an den Außenwänden befindlichen Kletterwände werden über die Bodenplatte abgeleitet. Insgesamt wurden ca. 12 300 kg Stahl, 152 m³ Beton und 70 m³ Dämmung verbaut. An die Oberfläche der Bodenplatte wurden höchste Anforderungen im Bezug auf Ebenheit gestellt, da hier eine spezielle Beschichtung aufgetragen wurde. Stürzt ein Besucher auf den Boden, kann die Beschichtung bis zu 70 % der Energie auffangen und der Sturz wird extrem gedämpft. Da diese Beschichtung nur wenige Millimeter stark ist, durfte die Bodenplatte nur ± 8 mm Höhentoleranz auf 4 m aufweisen.Ab Anfang Dezember begann daraufhin der Aufbau des vorgefertigten Holzskeletts. Für den freien Fassadenbereich wurden kostengünstige Sandwichelemente gewählt. Dies war im Bereich der Außenkletterwände nicht möglich. Die Fassade dort wurde letztlich durch vorelementierte, gedämmte Holzrahmenbauelemente gelöst, welche zwischen den Stielen montiert wurden.Ursprünglich war dieses Konzept für eine Konstruktion ohne Brandschutzvorgaben gedacht, was sich im Rahmen des Bauantrags in R30 änderte. Statt einer aufwendigen Verkleidung der Tragkonstruktion wurde durch eine Abbrandbetrachtung der Holzquerschnitte nachgewiesen, dass diese Konstruktion ohne Mehrkosten die Anforderung R30 erfüllt. Der Leistungsumfang der FH Finnholz umfasste die statische Berechnung und Ausführungsplanung, sowie die Produktion und Lieferung der Holzkonstruktion. Die Montage erfolgte durch einen regionalen Partnerbetrieb. Der Leistungsumfang von Futura umfasste die technische Beratung und Erstellung der Bodenplattenstatik, sowie Ausführungsplanung bis zur Lieferung und Montage. Die Bauleitung umfasste auch die Koordination der an der Bodenplatte beteiligten Gewerke. Randelemente wurden individuell im Werk in Schuby produziert.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Geschäftsführer, Bauleiter, Sprengberechtigte,..., Peißenberg  ansehen
Maschinen-/Anlagenbediener (m/w/d) - Bereich..., Reichertshofen  ansehen
Baumaschinentechniker:in Röthis , Röthis  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen