Größte Sprengung in Deutschland 2021

Steinkohlekraftwerk Lünen wurde erfolgreich gesprengt

Sprengung Abbruch
Die erfolgreiche Sprengung umfasste nicht nur das 70 Meter hohe Kesselhaus, den110 Meter hohen Kühlturm sowie den 50 Meter hohen Wäscher der Rauchgasentschwefelungsanlage, sondern mit 250 Metern auch einen der höchsten Schornsteine Deutschlands. Foto: Hagedorn Management

Gütersloh (ABZ). – Über acht Jahrzehnte prägte das Lüner Steinkohlekraftwerk der Steag die Region. Kürzlich wurde dieses Kapitel Industriegeschichte lautstark beendet: die Hagedorn Unternehmensgruppe sprengte ein Kesselhaus, den Kühlturm, den Wäscher der Rauchgasentschwefelungsanlage und einen 250 Meter hohen Schornstein des ehemaligen Kraftwerks und schafft damit Raum für dringend benötigte neue Gewerbe- und Industrieflächen. Die größte Sprengung Deutschlands in diesem Jahr wurde über ein Dreivierteljahr intensiv vorbereitet. Diese Vorbereitungen beinhalteten Sprengstatiken und Erschütterungsprognosen, darauffolgende Abstimmungen mit den umliegenden Versorgungsunternehmen und Nachbarn, bis hin zur Gleissperrung, informiert Hagedorn. Die Gebäude wurden mit 2132 Sprenglöchern im Stahlbeton und 122 Schneidladungen zur Stahlsprengung präpariert. In Summe wurde 420 Kilogramm Sprengstoff benötigt, der von den Fachleuten präzise positioniert und dann elektronisch im Millisekunden-Bereich gezündet wurde.Der 250-Meter-Schornstein wurde zur Minimierung der Fallrichtungsabweichung gefaltet, die zweite Sprengebene in 140 Metern Höhe sorgte für zwei gegenläufige Fallrichtungen des Bauwerkes. Der Staubniederschlag erfolgte mit 3000 Kubikmetern Wasser, die per Sprengschur einen künstlichen Regen erzeugten. Die erfolgreiche Sprengung war eine der größten Herausforderungen bei der Umwandlung des 37 Hektar großen Areals. "Wir bauen nun auf eine gute Zukunft für das ehemalige Kraftwerksgelände. Denn wir haben es hier mit tatkräftigen privaten Investoren in einem guten Zusammenwirken mit der Stadt und Region Lünen zu tun. Gemeinsam wollen wir aus dieser Fläche etwas Gutes für die Menschen und die Wirtschaft entwickeln", betont Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Thomas Hagedorn, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe, ergänzt: "In Zeiten von Flächenknappheit bergen ausgediente Kraftwerksareale enormes Potential. Indem wir an Standorten wie Lünen neue Nutzungskonzepte entwickeln, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung einer ganzen Region und schaffen neue Perspektiven für die lokale Bevölkerung." Die Sprengung umfasste nicht nur das 70 Meter hohe Kesselhaus, den 110 Meter hohen Kühlturm sowie den 50 Meter hohen Wäscher der Rauchgasentschwefelungsanlage, sondern mit 250 Metern auch einen der höchsten Schornsteine Deutschlands. Nicht ohne Stolz verkündete Sprengmeister André Schewcow deswegen abschließend: "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Denn alle Sprengungen verliefen planmäßig und die Gebäude lagen schon nach wenigen Sekunden so, wie sie sollten."

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