Große Zeitersparnis

Hilfskran bewährt sich als Ballastersatz

Liebherr Krane und Seilmaschinen
Kaum sichtbar hebt sich der Ballast-Kran vom Boden ab während der 150 m lange Hauptausleger sich langsam abgesenkt. Foto: Liebherr

SCHWÄBISCH GMÜND (ABZ). - Markus Helling, Geschäftsführer der Helling GmbH, ist nicht nur Diplom-Ingenieur sondern auch ein großer Tüftler. Weil die Montage von Windkraftanlagen wie für viele seiner Zunft auch bei ihm zum Hauptgeschäft der Krandienstleistung gehört, ist er stets um Optimierung bei den Arbeitsabläufen in den Windparks bemüht. Zusammen mit den Fachleuten bei Liebherr in Ehingen hat Helling das Konzept der Verwendung des 200 t schweren LTR 1220 als Ballast für den Hauptkran mit entwickelt. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand: Erstens ergibt sich eine deutliche Reduzierung der Rüstzeiten, weil das Auf- und Abballastieren des Schwebeballasts entfällt. Zweitens "spare ich mir acht Transporte für den Ballast, der ausschließlich zum Rüsten, für die Hubarbeiten dazwischen aber nicht benötigt wird – und zwar beim Auf- und Abbau sowie bei jedem Umsetzen des LR 1600/2", ergänzt Helling. Sein Kran hebt in der Regel die oberen Turmstücke aus Stahl auf fertige Betontürme und montiert die Windkraftanlagen. So auch bei diesem Einsatz nahe der rheinhessischen Stadt Alzey, bei dem Windenergie-Anlagen von Senvion mit 128 m Nabenhöhe aufgestellt wurden.

Ein Baustellen-Protokoll: Nach Montage des Rotors und Fertigstellung der Anlage am Vortag startet das Helling-Team zur Mittagszeit. Es beginnen die Vorbereitungen zum Ablegen des Raupenkran-Gittermastes, der inklusive 12 m langer, fester Spitze eine Gesamtlänge von 150 m aufweist.

12.00 Uhr: Nach Demontage des Zentralballastes beim LR 1600/2 fährt der Teleskop-Raupenkran hinter den Großkran und positioniert sich als Gegengewicht.

12.30 Uhr: Der LTR 1220 hängt amDerrick-Ausleger und ist mit dem Rollenkopf mittels eines Adapters am Heck des 600 t-Krans angedockt. Das Absenken des gewaltigen Gittermastes kann beginnen.

13.45 Uhr: Der Hauptausleger ist am Boden, der LTR 1220 wird wieder abgehängt.

16.00 Uhr: Die Schwebeballast-Palette hängt am LR 1600/2 und ist mit etwas Ballast bestückt.

16.30 Uhr: Der LTR 1220 hat am Gittermast des Großkrans angeschlagen und nimmt rund 34 t Last auf. Der große Raupenkran manövriert sich aus der Baustelle heraus.

17.20 Uhr: Die Reise beginnt. Das Gespann setzt sich über die Felder in Bewegung. Der LTR 1220 folgt dem großen Raupenkran, den Ausleger am Haken.

19.10 Uhr: Die Krane haben rund 1200 m zurückgelegt und treffen am nächsten Baufeld ein.

22.00 Uhr: Hoch aufgerichtet steht der LR 1600/2 zugbereit für den nächsten Tag wieder in Arbeitsposition.

Dreieinhalb bis vier Tage dauert üblicherweise das Umsetzen des LR 1600/2 zur nächsten Baustelle wenn der Raupenkran dafür abgerüstet, transportiert und wieder aufgebaut werden muss. Der clevere Einsatz des LTR 1220 als "Umzugshelfer" beschert Helling einen enormen Zeitgewinn.

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