Großlochbohrungen abgeschlossen

Meilenstein in der Sanierung der Grenzacher Kesslergrube wurde erreicht

Bauer Modernisierung und Sanierung
Die Bohrungen wurden bis in den unterliegenden Fels getrieben, teilweise in bis zu 26,5 m Tiefe.

Grenzach-Wyhlen (ABZ). – Seit Spätsommer 2015 laufen die Sanierungsmaßnahmen auf dem Areal der Altablagerung Kesslergrube (Perimeter 1/3-Nordwest). Die Roche Pharma AG hatte die Bauer Resources GmbH und deren auf die Altlastensanierung spezialisierten Bereich Bauer Umwelt zuvor mit den Arbeiten beauftragt. Im Juli 2016 hatte die Bauer Spezialtiefbau GmbH mit den Großlochbohrungen zur Herstellung einer überschnittenen Pfahlwand begonnen und konnte diese nun Anfang Mai nahezu abschließen. Mit einem verbleibenden Gerät wurde der Lückenschluss der Bohrpfahlwand im Verladebereich der Container bis Ende Mai ausgeführt.

Die Großlochbohrungen erfolgten zunächst mithilfe von drei Großdrehbohrgeräten des Typs BG 39. Zuletzt waren fünf Großdrehbohrgeräte im Einsatz, um die 888 Pfähle für die Bohrpfahlwand fertigzustellen. Die Bohrungen wurden bis in den unterliegenden Fels getrieben, teilweise in bis zu 26,5 m Tiefe. Die Pfahlwand sichert künftig den Aushubbereich hydraulisch sowie statisch und dient gleichzeitig als Fundament für die Erstellung einer schallgedämmten, luftdichten Einhausung. Auf dem eingehausten Areal findet voraussichtlich ab Herbst 2017 der Aushub des belasteten Erdreichs statt.

Die durchschnittlich 12,5 m tiefen Austauschbohrungen mit einem Ø von 1,5 m konnten bereits Ende Januar abgeschlossen werden. Diese fanden außerhalb des Bereichs der Bohrpfahlwand statt und stellen sicher, dass dort kein belastetes Erdreich im Boden zurückbleibt. Die dabei entstandenen Bohrlöcher wurden mit Kies oder Sandbeton verfüllt. Insgesamt wurden eine 660 m² große Fläche durch Bodenaustausch saniert sowie rd. 98.000 t teils unbelastetes und belastetes Erdmaterial abgetragen oder ausgebohrt. Das Material wurde in rd. 3666 gasdichten und havariesicheren Spezialcontainern per Bahn zur thermischen Entsorgung abtransportiert. "Die Sanierungsarbeiten sind bisher unfallfrei verlaufen", berichten Jochen Kaspar, Projektleiter seitens der Bauer Umwelt, und Tobias Hampel, Bauleiter bei der Bauer Spezialtiefbau, stolz.

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Zuletzt waren fünf Großdrehbohrgeräte im Einsatz, um die 888 Pfähle für die Bohrpfahlwand fertigzustellen. Fotos: Presse Foto Roche

Die Bohrarbeiten wurden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und Arbeits- sowie Emissionsschutzmaßnahmen ausgeführt. So waren bspw. die Mitarbeiter im unmittelbaren Bohrbereich mit Schutzanzügen und einer externen Atemluftversorgung ausgestattet. Die Bohrgeräte verfügten über eine hermetisch abgeschlossene Fahrerkabine und über eine unabhängige Atemluftversorgung mittels Druckluftflaschen. Die Emissionen beim Bohren wurden durch eine Bohrlochabsaugung minimiert. Durch den Einsatz von Deckelschaufeln an den Radladern wurde das Bohrgut sicher "unter Verschluss" gehalten, bevor es in der temporären Verladehalle in die Spezialcontainer verbracht wurde. Diese wurden während der Großlochbohrungen mittels Lkw von der Baustelle zum Bahnterminal Weil am Rhein transportiert und von dort aus per Bahn zu den thermischen Entsorgungsanlagen in Deutschland und den Niederlanden verbracht.

Seit Anfang 2017 hat die finale Grundwasserreinigungsanlage in der Halle auf dem Schiffsanleger schrittweise ihren Betrieb aufgenommen. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wird an drei Stellen des Sanierungsbereichs von Perimeter 1/3-NW der Altablagerung Kesslergrube kontaminiertes Grundwasser abgepumpt. Dieses wird durch eine maßgeschneiderte mehrstufige Grundwasserreinigungsanlage der Bauer Umwelt von Schadstoffen – darunter Nickel, Arsen, Nitrit oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) – gereinigt. Pro Tag kann die Anlage rund 1700 m³ Grundwasser reinigen, das anschließend kontrolliert in den Rhein geleitet werden kann.

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