Großprojekt Emscher Abwasserkanal BA 30

Kanäle werden auf 400 Kilometern verlegt

Teupe Verbautechnik
Der Bau des Projektes Abwasserkanal Emscher BA 30 läuft seit 2014, die Fertigstellung soll bis zum Ende des Jahres 2017 erfolgen. Foto: Teupe

Dortmund/Dinslaken (ABZ). – Die Emschergenossenschaft wurde 1899 in Bochum als Deutschlands erster Wasserwirtschaftsverband gegründet. Ihre Aufgaben sind u. a. die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Seit 1992 arbeitet die Emschergenossenschaft am Umbau der Emscher. Mit dem Emscher-Umbau wird sich die (Fluß-)landschaft des Ruhrgebietes verändern. Bei dem Generationenprojekt werden bis zum Jahr 2020 auf rd. 400 km Länge unterirdische Kanäle verlegt und die größte Industrieregion Europas erhält endlich eine zeitgemäße Kanalisation.

Das Herzstück des Emscher-Umbaus ist der Abwasserkanal Emscher (AKE), der von Dortmund bis kurz vor die Emscher-Mündung in den Rhein bei Dinslaken verläuft. Der Kanal nimmt die Abwasserfluten von Industrie und Gewerbe sowie von 1,8 Mio. Einwohnern des nördlichen Ruhrgebietes auf. Die Abwässer werden dem Hauptkanal über unterirdische Kanäle zugeführt, die zeitgleich parallel zu den Nebenläufen der Emscher entstehen. Mit dem Bau wurde die Firma Wayss & Freytag Ingenieurbau AG beauftragt. Das Kernstück des Kanals, der Bauabschnitt 30 zwischen Dortmund-Mengede und dem Klärwerk Bottrop, umfasst insgesamt 45 km Abwasserkanal und 72 Schachtbauwerke. Die Schachtbauwerke werden mit konventioneller Schalung, Kletter-Gleitschalung und im Gleitbauverfahren hergestellt. Der Bau erfolgt in mehreren Abschnitten und erstreckt sich über mehrere Jahre.

Die Firma Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH wurde von Wayss & Freytag Ingenieurbau AG mit allen erforderlichen Gerüst- und Traggerüstarbeiten für den Bau der Schachtbauwerke beauftragt. Das Volumen der insgesamt 72 Einzelschächte variiert zwischen 1115 m³ und 11 769 m³ pro Schachtbauwerk. Hierfür entwickelte Teupe ein Traggerüstkonzept. Die Gerüsttürme und deren Abstände sind so bemessen, dass die Lasten aus der Behälterdecke bzw. Unterzügen in das Traggerüst abgeleitet werden. Etwa 2 m unter der Decke wurde jeweils eine Arbeitsfläche für die Ausführung von Schalungsarbeiten geschaffen.

Insgesamt wurden rd. 150.000 m³ Gerüstmaterial verbaut. Zur Aufnahme der Vertikallasten aus der Betonage und Verteilung der Lasten werden ca. 50 t HEB Stahlträger eingesetzt. Für die Ausführung der Gerüstarbeiten an den Schächten sind durchgehend mehrere Gerüstbaukolonnen im Einsatz.

Die Gerüstaufstellflächen sind überwiegend in alle Richtungen mit unterschiedlicher Neigung vorgegeben. Alle Leistungen erfolgten inkl. technischer Bearbeitung, prüffähiger statischer Berechnung sowie Erstellung der Ausführungszeichnungen im Hause Teupe. Die speziellen Anforderungen und die Komplexität dieses Bauwerks erfordern eine optimale Ausführungsplanung sowie eine sorgfältige Logistik und detaillierte Arbeitsvorbereitung für die einzelnen Arbeitsschritte.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Bauleiter (m/w/d) für Landschaftsbau- und..., Essen  ansehen
Fachkraft (m/w/d) für die technische..., Pullach im Isartal  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen