Großprojekt Fehmarnbelt-Tunnel

Tunnelbauabschnitte in aufgelöster Bauweise

Puttgarden/Rødby (ABZ). – Ab 2029 soll der Fehmarnbelt-Tunnel sowohl für den Straßen- als auch den Zugverkehr für eine schnelle und direkte Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark sorgen. Das Doka-Team zeichnet für die Schalungsplanung und -arbeiten der Tunnelportale und Rampen sowohl auf deutscher als auch auf dänischer Seite verantwortlich.
Doka Deutschland GmbH Transportbetonmischer Verkehrspolitik
Das Tunnelportal Puttgarden auf deutscher Seite ist Teil des größten Infrastrukturprojektes in Nordeuropa. Foto: Femern A/S / Christian Hübner

Die Arbeiten umfassen unter anderem die Herstellung der Tunnelbauabschnitte in offener, aufgelöster Bauweise. Dabei kommen Doka-Systeme wie das Traggerüst des Typs SL-1, die Trägerschalung Top 50 und die Wandschalung der Bezeichnung Framax Xlife zum Einsatz. "Die stets lösungsorientierte und konstruktive Zusammenarbeit mit Doka ist einer der Grundpfeiler für die erfolgreiche Umsetzung dieses Großprojektes", betont Markus Rambach, Senior Work Preparation Engineer bei Femern Link Contractors (FLC).

Auf der deutschen Tunnelbaustelle (Puttgarden auf Fehmarn) rückt der Übergang vom Land ins Wasser zunehmend in den Fokus. Hier fügen sich die 20 m langen Tunnelsegmente durch den Einsatz von fünf SL-1-Tunnelschalwagen wie Puzzleteile zusammen: Zuerst wird die stabile Bodenplatte der vier Tunnelröhren sowie der Wartungsgalerie gegossen, danach wachsen die vorlaufenden Wände in die Höhe. Schlussendlich wird die Decke fertiggestellt.

Die ersten 140 m wurden bereits erstellt, insgesamt entstehen allein auf der Insel Fehmarn so rund 600 m Tunnel an Land. Seit Herbst 2024 liegt dort ein Stück des Tunnels in offener Bauweise bereits unter Wasser. Dort wird später der Absenktunnel angedockt. Bereits im Frühjahr 2024 hatten die gleichen Arbeiten auch auf der dänischen Seite stattgefunden.

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Nach der Fertigstellung gibt es fünf Tunnelröhren, in denen eine vierspurige Straße, eine zweigleisige Bahnstrecke sowie ein Wartungskorridor verlaufen. Abb.: Femern A/S

Ein Projekt dieser Größenordnung, ausgeführt vom Generalunternehmer FLC, erfordert spezielle, gebündelte Fachkenntnis, die über nationale Grenzen hinausgeht. Ein Projektteam aus Dänemark, Deutschland und dem Hauptquartier im österreichischen Amstetten stellte eine umfassende Schalungslösung sowie ein Paket aus digitalen Lösungen bereit. Dadurch konnten die hohen Anforderungen des Großprojekts, einschließlich der gesamten Schalungsplanung in 3D-Revit, erfüllt werden.

Die Umsetzung anspruchsvoller Kundenanforderungen – wie beispielsweise der Belüftungsnischen für die nachträgliche Installation von Ventilatoren – erforderte ebenfalls hohe Präzision. So hatte der Doka-Fertigservice unter anderem spezielle, in 3D geplante Formholzkästen vormontiert. Anschließend wurden die 2,45 x 4,8 x 1,3 m großen Kästen direkt zur Baustelle geliefert, die dort lediglich auf dem Deckenschalwagen positioniert und fixiert werden mussten. Insgesamt lieferte Doka bei diesem nicht alltäglichen Schalungseinsatz auf der Insel Fehmarn 1400 t Schalungsmaterial von mehreren Standorten aus.

Die Logistik wurde so abgestimmt, dass das Material just-in-time vor Ort ankam und der Aufbau ohne Verzögerungen erfolgen konnte. Während das Team der Doka-Schalungsvormontage die sichere und fachgerechte Montage des gesamten Schalungsmaterials in Puttgarden vornahm, unterstützten auf dänischer Seite (Rødby auf Lolland) Richtmeister aus dem Hause Doka die fachgerechte Montage der fünf SL-1-Tunnelschalwagen.

Insgesamt liefert Doka 2800 t Schalungsmaterial für die verzahnten Tunnelbauelemente. Die für 2029 geplante Fertigstellung des 18 km langen, fünfröhrigen Absenktunnels ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende in Europa. Die Kombination aus vierspuriger Straße und zweigleisiger Bahnstrecke bildet künftig einen zentralen Verkehrskorridor zwischen Deutschland und Dänemark. Zudem werde die Reisezeit zwischen Kopenhagen und Hamburg deutlich verkürzt. Durch die zusätzliche Verlagerung des Verkehrs auf die Bahn soll der Tunnel auch zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.

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