Großprojekt für Deutsche Bahn abgeschlossen

DMT unterstützt deutsche Mobilitätswende der Bahn

Essen (ABZ). – Das Herzstück der deutschen Mobilitätswende ist die Schiene – rund 12,7 Milliarden Euro will die Deutsche Bahn (DB) daher für die Sanierung und Erweiterung des Schienennetzes investieren. Und das ist auch dringend nötig: Bis 2030 will die DB im so genannten "Deutschlandtakt" doppelt so viele Fahrgäste befördern wie bislang. Ein erstes Revitalisierungsprojekt hat unlängst die Ingenieur- und Consultinggesellschaft DMT abgeschlossen. Die DMT zeichnet dabei laut eigener Aussage für die Planung, Umsetzung, Monitoring und Dokumentation der Wettertechnik in den Tunneln zwischen Göttingen und Kassel verantwortlich.

Sie wird täglich von rund 110 Fernzügen mit einer Hochgeschwindigkeit von bis zu 280 km/h befahren und verbindet Hannover mit Würzburg: Die Schnellfahrstrecke (SFS) 1733. Im Sommer 2020 beauftragte die Deutsche Bahn das Unternehmen Spitzke als federführende Projektverantwortliche mit der Sanierung der Gleise auf rund 40 km zwischen Göttingen und Kassel. Die Ausschreibung umfasste 37 km Gleiserneuerung, zehn Kilometer Bettungsreinigung, 25 km Bettungsrecycling und die Erneuerung von 49 Weichen. Da die SFS 1733 auf etwa 21 km durch Tunnel führt, unter anderem auch durch den zweitlängsten Tunnel Deutschlands, vergab Spitzke die Planung und Ausführung der Tunnelbewetterung an die Essener DMT.

Unter Bewetterung verstehen Fachleute so viel wie Belüftung: Frischluft muss zugeführt und Schadgase müssen verdünnt und abgeführt werden, damit jederzeit gesundheitlich unbedenkliche und klimatisch erträgliche Arbeitsbedingungen im Tunnel geschaffen werden und keine Personen gefährdet sind. Weil die Tunnel der Deutschen Bahn ohne Belüftungssystem ausgestattet sind, wird ein Konzept zur temporären Belüftung für die Zeit der Bauarbeiten benötigt: "Das gesamte Projekt umfasste eigentlich drei Phasen", erklärt Andreas Bischoff, Senior Projektmanager Civil & Mining Engineering bei der DMT und verantwortlich für das Projekt.

"Anfang Oktober 2020 begannen wir die Planung der Bewetterung, die ich Anfang 2021 den Auftraggebern vorstellte. Nach der Freigabe der Ausführungsplanung führten wir die temporäre Bewetterung vor Ort von April bis Juli und für eine nachgelagerte Phase der Bauarbeiten im September 2021 durch", so der Experte. Die abschließende Auswertung und Dokumentation als dritte und letzte Phase des Projekts setzte Bischoff mit seinem Team direkt im Anschluss um. "Dieser Auftrag zählt zu den größten Projekten, die wir bislang im Bereich Tunnelbewetterung gestemmt haben", erklärt Andreas Bischoff. Rund 30 Mitarbeiter von DMT befanden sich zeitweise vor Ort auf der Baustelle, während intern in Essen das Project Management Office die Projektleitung unterstützte. "Tunnel zu bewettern ist zwar aufgrund der geraden Rohrströmung der Luft etwas weniger komplex als für die Belüftung in verzweigten Grubensystemen von Bergwerken zu sorgen, aber auch bei diesem Projekt gab es genügend Herausforderungen", berichtet der Spezialist für Thermodynamik und Strömungsmechanik. Seine Fachexpertise geht unter anderem zurück auf Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen im Bereich der Triebwerksverdichter beim Deutschen Zentrum für Raum- und Raumfahrt in Köln.

Eine zentrale Herausforderung sei der Umgang mit Staub gewesen, der bei der Bewegung von Schotter im Gleisbett entstehe: "Eine akkreditierte Prüfstelle im eigenen Haus zu haben, die sich dem Thema widmet, hat sich als enormer Vorteil für uns erwiesen. Zum einen greifen wir auf das Wissen fachlicher Koryphäen inhouse zu, zum anderen sind wir nicht an Hersteller gebunden und können projektspezifische Verfahren bei der Bewetterung einsetzen."

Wichtig sei auch das Online-Monitoringsystem Safeguard der Prüfstelle für Stäube gewesen. "Über Safeguard kann ich die Tunnel jederzeit monitoren, die Luftströmung überprüfen und bei Bedarf sogar die Lüftungseinstellungen verändern", erklärt Bischoff. Die Smartphone-Anbindung und teilautomatische Berichterstattung spare ebenfalls viel Zeit.

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