Großprojekt Hafentunnel Bremerhaven

Insgesamt 200.000 Kubikmeter Betone benötigt

Cemex Tunnelbau
200.000 m³ Transportbeton stellt die Cemex Deutschland AG gemeinsam mit einem Lieferpartner bis 2018 für den Bau des Hafentunnels Bremerhaven bereit: Die Arge Hafentunnel ordert Schlitzwandbetone für die Baudocks, innerhalb derer sie den oberflächennahen Tunnel herstellt sowie Konstruktionsbetone für die Tunnelsohle. Für die Wände und den Deckel schließlich ist ein Brandschutzbeton nach ZTV-ING Tunnel mit Polypropylenfasern gefordert, der den baulichen Brandschutz erheblich verbessert. Als eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Hansestadt bindet der Hafentunnel den Überseehafen an die A 27 an.

Bremerhaven (ABZ). – Brandschutzbetone, Konstruktionsbetone, Schlitzwandbetone: Insgesamt 200.000 m³ wird die ausführende Arge bis 2018 zum Bau des Hafentunnels Bremerhaven einsetzen. Die Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co. KG (TBO) versorgt das Großprojekt in Liefergemeinschaft – und hat eigens dafür eine besondere Investition getätigt. Bremerhaven ist einer der wichtigsten europäischen Seehäfen und schon heute der größte Verladehafen für Automobile in Europa. Prognosen gehen für die kommenden Jahre von einem weiteren deutlichen Wachstum des Container- und Autoumschlags aus. Mit dem steigenden Hafenumschlag muss auch die Verkehrsanbindung im Hinterland Schritt halten. Eines der zentralen Infrastrukturprojekte ist der Hafentunnel im Bereich der Cherbourger Straße.Mit dem Hafentunnel bindet Bremerhaven seinen Überseehafen und die hafennahen Industrie- und Gewerbegebiete an die Autobahn A 27 an. Zugleich werden die Anwohner entlastet: Derzeit noch oberirdisch verlaufender Lkw-Verkehr wird künftig in den Untergrund verlegt, Lärm- und Abgasimmissionen gesenkt. Der Hafenverkehr wird vom städtischen Individualverkehr getrennt. Über 1195 m wird der Tunnel in einer Röhre im Gegenverkehr betrieben. In seinem östlichen Bereich teilt er sich in zwei Röhren mit Richtungsverkehr auf. Die Länge einschließlich der Rampenbauwerke beträgt über die Nordröhre 1848 m, über die Südröhre sind es 1659 m.

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Cemex Tunnelbau
Der Hafentunnel Bremerhaven soll 2018/2019 in Betrieb genommen werden. Die Cemex-Gesellschaft Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co. KG beliefert das Projekt. Fotos: Cemex Deutschland/ Anne Silbereisen

Die Ed. Züblin AG, die Hochtief Infrastructure GmbH und die Züblin Spezialtiefbau GmbH stellen als Arge Hafentunnel Bremerhaven im Auftrag der Stadt das Tunnelbauwerk her. Den Transportbeton bezieht die Arge von einer Liefergemeinschaft unter Federführung der Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co. KG.Lutz Petersen, Geschäftsführer der Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co.KG berichtet: "Seit Mitte Mai 2015 produzieren wir für den Hafentunnel, wobei bisher ausschließlich Schlitzwandbetone C30/37 in der Konsistenzklasse F5 abgerufen wurden. Die Schlitzwandbetonagen werden auch noch bis Ende 2017 weitergehen, doch demnächst beginnen zusätzlich die Betonarbeiten am eigentlichen Tunnel." Der oberflächennahe zweistreifige Tunnel wird in offener Bauweise hergestellt, und zwar innerhalb von 23 Baudocks. Deren wasserdruckhaltende Schlitzwände reichen in eine Tiefe von bis zu 32 m, die Bewehrungskörbe werden bis in 28 m Tiefe eingebracht. Eine Bentonit-Suspension wirkt als Stabilisierer dem Druck des Erdreichs und des Wassers entgegen, bis jede der 9 m langen Schlitzwandlamellen ausbetoniert ist. Der Schlitzwandbeton wird im Kontraktorverfahren von unten nach oben eingebracht, wobei das Ende des Schüttrohrs permanent unterhalb der Betonoberfläche bleibt. Die Transportbeton-Liefergemeinschaft hat bei jeder Schlitzwandlamelle drei Fahrmischer im Einsatz, damit der Beton den Hohlraum gleichmäßig füllt. Je Lamelle fordert die Arge eine Stundenleistung von 80 m³ Beton, und es werden immer zwei Lamellen parallel betoniert.Eine Besonderheit: Die Arge wünscht einen Schlitzwandbeton in einer stabilen Konsistenz mit einem begrenzten Filtratwassergehalt. Betonzusatzmittel der Cemex Admixtures GmbH dienen dazu, die geforderte Betonqualität zu sichern.

Cemex Tunnelbau
Die Transportbeton-Liefergemeinschaft wird rund 30.000 m³ Brandschutzbetone, 80.000 m³ Konstruktionsbetone und 90.000 m³ Schlitzwandbetone produzieren.

Zur Herstellung der Tunnelsohle dient ein Konstruktionsbeton. Für die Tunnelwände und den Deckel jedoch verlangt die Ausschreibung einen Brandschutzbeton. Dazu werden über eigens eingerichtete Dosieranlagen pro Kubikmeter Frischbeton 2 kg Polypropylenfasern beigeben. Die PP-Fasern – 1,6 cm lang und 18 Mikrometer dick – dienen später im Bauteil gewissermaßen als Platzhalter: Bei einem Brand im Tunnel würden sie bei etwa 130 °C schmelzen und Freiräume schaffen, in die Wasserdampf eindringen kann. So lassen sich Abplatzungen an der Betonoberfläche minimieren.

Die Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co. KG ist parallel zum Großprojekt Hafentunnel weiter gegenüber ihren Stammkunden in der Pflicht, lieferfähig zu bleiben und ihre Betone pünktlich an die Baustelle zu bringen. Um dafür während der Betonagen der Sohle, der Wände und des Deckels des Tunnels sowie weiterer Schlitzwände genügend Kapazitäten vorzuhalten, wird die Liefergemeinschaft ab März aus drei statt wie bislang aus zwei Anlagen liefern: Die Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co. KG investiert in eine mobile TB-Anlage, die für die Dauer des Projekts auf dem Gelände des Werks Bremerhaven-Luneort neben der stationären Anlage stehen wird. "Die stationäre Hochsiloanlage hat eine Stundenleistung von 80 m³, die neue mobile Reihendoseuranlage bringt es auf 60 m³, dazu kommt die TB-Anlage unseres Lieferpartners", erklärt Lutz Petersen. "Wir werden damit eine kontinuierliche Versorgung aller parallel laufenden Bauabschnitte sicherstellen."

Die Belieferung der Transportbetonanlagen in Bremerhaven mit hochwertigen Sanden und Kiesen übernimmt die Cemex Kies & Splitt GmbH seit vielen Jahrzehnten mit ihren eigenen Weserkieswerken. Auf Grundlage dieser Erfahrung und der ausreichenden Kapazitäten in Produktion und Schiffstransport kann auch die Vollversorgung der Lieferarge für dieses Großprojekt über die gesamte Bauzeit sicher gestellt werden.

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