Großprojekt

Regensburger Basilika wird von innen und außen saniert

Teupe Gerüstbau
Für die Dauer der Bauarbeiten bleibt die Basilika geschlossen: Insgesamt wird sie für drei Jahre für Besucher geschlossen sein. Fotos: Teupe

Regensburg (ABZ). – Die Basilika St. Blasius liegt unmittelbar in der Altstadt von Regensburg. Die Dominikanerkirche aus dem 13. Jahrhundert ist ein Meisterwerk der Gotik, die insbesondere im Innenraum durch eine strenge Monumentalität und Schlichtheit gekennzeichnet ist. Das Bauwerk ist sowohl innen als auch außen stark sanierungsbedürftig und wird derzeit umfassend restauriert. Das Staatliche Bauamt Regensburg hat das Unternehmen Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH zur Ausführung der Sanierungsarbeiten mit der kompletten Einrüstung des Bauwerkes von innen und außen beauftragt. Aufgrund der zentralen Lage und der angrenzenden Bebauung im Umfeld der Kirche war die Baustelleneinrichtung für alle Gewerke auf ein Minimum begrenzt. Lieferfahrzeuge konnten nur in den frühen Morgenstunden entladen werden. Auch eine Zwischenlagerung von Gerüstmaterial neben dem Gebäude war aufgrund der engen Straßen und Gassen nicht möglich. Deshalb wurde bauseits für Materialtransporte und Montagen mit Beginn der Baumaßnahme ein Baukran aufgestellt. Dieser hat eine so große Ausladung, dass er das gesamte Kirchengebäude mit einer Gesamtlänge von fast 90m abdecken konnte.

Die Arbeiten starteten mit der Inneneinrüstung der Basilika. Im Innenraum wurde ein Modulgerüst als Arbeits- und Schutzgerüst mit einem Volumen von ca. 24.000 m³ erstellt. Zuvor gab es noch vorbereitende Maßnahmen, um mit den Materialtransporten und der Gründung der Gerüste beginnen zu können. Im Eingangsbereich befindet sich unterhalb des Bodens eine Krypta, darüber ist eine Orgel-Empore. Da der Boden hier nicht belastet werden konnte, wurde dieser Bereich mit einem Trägerrost aus Stahlprofilen, aufgelagert auf die Wände zwischen den Säulen, überbaut. Der Trägerrost diente weiterhin zur Aufnahme der Stützen für die Abstützung der Empore zur Montage des aufgehenden Raumgerüstes. Zum Schutz des Bodens der Basilika wurde nun vollflächig ein Vlies ausgelegt, auf dem eine ca. 3 cm hohe Sandschicht (55 m³) aufgetragen wurde. Eingerahmt von einer seitlichen Abgrenzung wurde eine Seekieferplatte zum Schutz des Bodens verlegt und gegen Verschieben gesichert. Die mit Planen eingehausten Kirchenbänke und das Chorgestühl wurden aufgrund des darüber gründenden 24 m hohen Raumgerüstes mit 1 m hohen Gitterträgern überbaut.

Die Gerüste in den Seitenschiffen dienten zunächst zur bauseitigen Demontage der Figuren und Überbauten der seitlichen Altäre. Damit die Figuren nicht umständlich ausgelagert werden mussten, erstellte Teupe in dem Raumgerüst eine Schutzeinhausung mit den notwendigen Zuwegungen als Lagerfläche. Das Raumgerüst hat auf einer Höhe von 22 m eine durchgehende Arbeitsebene, die ebenfalls mit Seekieferplatten formschlüssig abgedeckt wurde. Hier wurden lediglich die Außenbereiche für eine ausreichende Luftzirkulation ausgespart. Zum Andienen der Arbeitsplattform wurde ein Aufzug mit einer Traglast von 1000 kg benötigt, der aufgrund der sehr schmalen Kirchentüren vor der Montage zunächst zerlegt und im Inneren von der Fachabteilung Teupe Hebetechnik wieder fachgerecht zusammen gebaut werden musste.

Das Außengerüst wurde umlaufend als Modulgerüst und im Bereich der Seitenschiffe als Auflager der Gerüste am Hauptschiff oberhalb der Seitenschiffe montiert. Zur Überbrückung der Seitenschiffe dienten Gitterträger, welche mittels Wandanschlussplatten und Klebeankern am Hauptschiff befestigt wurden. Zur Einleitung der hohen Anschlusswerte war es erforderlich, jeweils zwei Gitterträger links und rechts der Fenster zu montieren. Da diese Anschlüsse außerhalb des üblichen Gerüstrasters lagen, mussten zur Lasteinleitung in das Modulgerüst in Längsrichtung ebenfalls Gitterträger montiert werden.

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Teupe Gerüstbau
Das Raumgerüst hat auf einer Höhe von 22 m eine durchgehende Arbeitsebene, die ebenfalls mit Seekieferplatten formschlüssig abgedeckt wurde.

Insgesamt wurden für die Montage der Überbrückungen 1400 m Stahlgitterträger eingesetzt inkl. eines am Gerüstkopf abschließenden Gitterträgers zur Aufnahme eines Witterungsschutzes. Für die Lasteinleitung in die Wände des Hauptschiffes oberhalb der Seitenschiffe war im Vorfeld eine Abstimmung mit dem Gebäudestatiker erforderlich, da die Tragfähigkeit der Seitenwände aufgrund der massiven Dachsanierung nur bedingt gegeben war. Die Wände wurden im Vorfeld bauseits mittels Spannstäben stabilisiert.

Damit auch die weiteren Gewerke ihre Materialien zwischenlagern konnten, waren bauseits in Höhe des Daches auf ca. 24 m diverse Lagerflächen vorgesehen. An den Längsseiten mussten diese ebenfalls mittels Überbrückungen und vom äußeren Fassadengerüst zum Hauptschiff gegründet werden. Hier waren aufgrund der örtlichen Situation auf einer Breite von 5,14 m jeweils sieben Gitterträger mit Wandanschlüssen zur Lasteinleitung erforderlich. Diese Lagerflächen wurden nachträglich seitlich noch um je ein Gerüstfeld als Lauffläche erweitert, rso dass die Lagerfläche vollumfänglich genutzt werden konnte. Die montierten Fassaden- und Auflagergerüste haben eine Abwicklung von insgesamt etwa 5000 m³. Bedingt durch die Vor- und Rücksprünge der Fenster und Nischen wurden insgesamt rd. 1600 m Konsolen unterschiedlicher Breiten verbaut.

An der Westseite und am Chor ist jeweils ein Aufzug mit 1000 kg Traglast montiert. Zum Schutz vor Dritten wurden die an Strassen oder Gassen angrenzenden Fassadenflächen jeweils mit einem 4 m hohen Trapezblech verkleidet, in das mehrere Bautüren als Zugang zum Gerüst eingesetzt wurden.

An der Nordseite des Gebäudes musste das Gerüst im Arbeitsbereich einer Feuerwehr-Drehleiter ausgespart und mittels eines Fachwerkträgers eine Überbrückung von 16,5 m realisiert und in das Modulgerüst integriert werden, damit die Feuerwehr im Brandfall Personen aus den Dachgeschoßen der anliegenden Häuser mittels Drehleiter retten kann. Eine weitere Überbrückung mit einer Länge von 12,5 m erstellte Teupe im Bereich einer gegenüberliegenden Hofausfahrt.

Nach erfolgter Sanierung des Dachtragwerkes wird demnächst noch der Turm der Basilika eingerüstet. Dieser ist seitlich als Rundbauwerk, aufgehend aus dem südlichen Seitenschiff, aufgesetzt. Mit den Sanierungsarbeiten wurde im März 2017 begonnen, die Dauer der Maßnahme ist für insgesamt drei Jahre geplant, in der die Basilika geschlossen bleibt.

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