Gründerzeitbauten

Fenster hat historische Vorbilder

Modernisierung und Sanierung
Das denkmalgeschützte Krefelder Dreifensterhaus wurde mit Holzfenstern nach alten Vorbildern ausgestattet. Fotos: frovin.de

Krefeld (ABZ). – Historische Gebäude geben einer Stadt Herz und Seele. Ihre Mauern erzählen tausend Geschichten über vergangene Zeiten. Doch viele Städte verfügen durch Krieg, Verfall und Abriss heute nur noch über wenige Bauten vergangener Epochen. So schön die Häuser auch aussehen, so wenig sind sie oft auf die heutigen Bedürfnisse zugeschnitten. Kleine Zimmer, undichte Fenster und ein schlechter Gesamtzustand machen es den Bewohnern nicht einfach. Wenn aber bürgerliches Engagement und der Willen der Politik Hand in Hand gehen, können diese Schätze zu neuem Leben erwachen und die historischen Stadtbilder erhalten.

Etwa in Krefeld – die Stadt am Niederrhein erlebte im 19. Jahrhundert dank der Textilindustrie einen Boom, der Wohnraum war knapp. Die Grundstücke in den neu entstandenen Vierteln wurden schmal geschnitten, denn nach damaliger Bauordnung waren Häuser bis zu einer Breite von rd. 6,28 m von Abgaben befreit. Errichtet wurden hier die sogenannten Dreifensterhäuser. Der Name bezieht sich auf die dafür typischen drei Fenstern in den oberen Geschossen. Einst sehr begehrt, haben diese Häuser im Laufe der Zeit stark an Attraktivität eingebüßt. Gefragt war lange eher das Häuschen im Grünen, die Gründerzeitbauten verfielen. Doch schon seit längerer Zeit ist sich die Stadt ihrer architektonischen Schätze bewusst und nach und nach werden die Bauten aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Das "Krefelder Haus" wurde zum festen Begriff.

Ein gutes Beispiel für so eine "Neuentdeckung" ist das Haus Arians. Es wurde mit viel Fingerspitzengefühl und Respekt vor seiner Geschichte saniert. Die herrschaftliche Fassade, die Stuckverzierungen und der Balkon zeugen von einer großen Vergangenheit. Ganz besondere Anforderungen wurden an die Fenster gestellt. Sie sollten natürlich einerseits den modernsten energetischen Anforderungen genügen und sehr guten Schallschutz bieten, andererseits aber perfekt zum historischen Erscheinungsbild passen. "Dieser Aufgabe haben wir uns mit viel Engagement und Liebe zum Detail gestellt", erklärt Theo Opgenorth von Frovin. Nach historischen Vorbildern hat der Fensterspezialist die "Krefelder Fenster" mit extra schmalen Profilen und Glasfalzen entwickelt.

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Modernisierung und Sanierung
Die Fenster sind in echter Schreinerarbeit gefertigt – vorwiegend aus harter und witterungsbeständiger sibirischer Lärche.

Als Material wurde vorwiegend sibirische Lärche verwendet. Dieses Nadelholz besticht durch seine Härte und hohe Witterungsbeständigkeit. Die Fenster werden nach alter Handwerkstradition gefertigt und zeugen von der hohen Kunst der Schreinerarbeit. Kennzeichnend für die Krefelder Fenster sind die schlanken Profile. Die "Kämpfer", also die horizontale Unterteilung der Fenster, sind schlicht gehalten, die Schlagleisten sind profiliert. Veredelt wurden die Fenster dann mit Naturfarben, die eine lange Haltbarkeit und ein ansprechendes Äußeres garantieren. Frovin hat das Haus Arians mit rd. 20 Krefelder Fenstern ausgestattet, dazu mit einer moderner gehaltenen Falttür auf der Rückseite.

Neben seinen langen Kenntnissen im Fensterbau sind dem Spezialisten aus Meerbusch hier auch die Erfahrungen aus einem anderen Projekt in Krefeld zugutegekommen. Die Alte Samtweberei im Süden der Stadt besticht durch seine Industriearchitektur der Gründerzeit, stand lange leer und beherbergt nach der gelungenen Sanierung heute Wohnungen für Mehrgenerationenwohnen, Büros und hippe Startups. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz hat Frovin hier 283 Fenster geliefert und so geholfen, ein weiteres Zeugnis aus Krefelds Geschichte vor dem Verfall zu bewahren.

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