Gründerzeitliches Fassadenbild
Die Umwidmung einer Kaserne
Architekt Philipp Schneider von ASP Architekten fokussierte für sein Baufeld 15 auf eine Ablesbarkeit nach gründerzeitlichen Prinzipien und setzt bei der architektonischen Gestaltung auf ein Höchstmaß an Lebensqualität für die Bewohner. Hierzu hat Schneider auch die für den Standort gewählte Ziegeloptik beibehalten, die es im Hildesheimer Stadtkontext bereits an vielen Orten gibt. Vandersanden lieferte drei ECO-Riemchen-Sortierungen, um dem Anspruch von Architekt und Bauherr nach authentischem, hochwertigem, aber dennoch wirtschaftlichem Material für die Fassaden nachzukommen, heißt es seitens des Herstellers.
Der Bauherr erhielt im konkurrierenden Verfahren den Zuschlag. Und um den Kostenrahmen nicht zu sprengen, riet Architekt Schneider laut eigener Aussage zur wirtschaftlichen Riemchenlösung von Vandersanden. "Putz für die Außenfassaden kam uns ohnehin nicht als eine gute Idee vor", sagt Philipp Schneider von ASP Architekten Schneider Heumann Partner.
"Daher planten wir für die geschlossene Bebauung unserer Gebäude in Abstimmung mit den Bauherren die wertige, langlebige Ziegelfassade ein. Vollsteine wären allerdings zu kostenintensiv geworden, und so stellte uns Ed Pelzers vom Vertrieb von Vandersanden eine attraktive und darüber hinaus wirtschaftliche Lösung mit ECO-Riemchen von Vandersanden vor." Insgesamt werden 89 neue Wohnungen in unterschiedlicher Größe errichtet. Außerdem sorgt eine in die Planung integrierte Tiefgarage für hinreichend Stellplätze für die Anwohner.
Das Produkt soll besonders langlebig sein. "Damit sind die Vandersanden-Riemchen eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Denn die Riemchen sind gut für die Umwelt und für unseren Bauherren wirtschaftlich. Die Fassade erfordert über ihre gesamte Nutzzeit eigentlich keine Pflege wie beispielsweise Streichen, Reinigen oder andere Folgeinvestitionen", sagt Schneider.
"Die Fassade bleibt einfach langfristig schön. Das hilft bei der Wertstabilität und der Attraktivität in der Vermietung." Einen besonderen Clou verrät der Architekt auch noch: "Die Fensterlaibungen haben wir in Fugenfarbe streichen lassen. Einerseits für mehr Homogenität, andererseits, um die Kosten weiter zu senken. Denn so fällt es nicht auf, dass wir die Laibungen gar nicht mit Riemchen verkleidet haben."
Flächen homogenisiert
Die Fassaden sollten allerdings nicht nach Riemchen aussehen. "Die Flächen der drei Steinfarben haben wir homogenisiert. Eine ruhige Flächigkeit der Fassaden war mir besonders wichtig", sagt Schneider. "Daher haben wir die Fugenfarbe ähnlich der Farbe der Riemchen gewählt. Grundsätzlich sind wir mit dem Thema Riemchenverkleidung etwas anders umgegangen als gewöhnlich. Diesmal nicht nur aus Kostengründen, sondern auch um die Gebäude ruhiger und wertiger aussehen zu lassen. Übrigens ein weiterer Grund, weshalb wir die Fensterlaibungen in Fugenfarbe haben streichen lassen."
Schneider fährt fort: "Zwischen Brüstung und Sturz wollten wir den Fassaden etwas Vertikales geben. Daher entschieden wir uns bei der Planung für leicht variierende Verbände. Zudem wählten wir für den Sockel vertikal angeordnete Riemchen, alternierend mit einer einzelnen Reihe horizontal ausgeführter Riemchen für mehr Spannung. Diese Tornadolinie ziehen wir konsequent um das Gebäude. Das führt zu einem Aha-Effekt beim Betrachten aus der Nähe."
Das Konzeptvergabeverfahren sei ein Versprechen an die Stadt. Und weiter:"Daher mussten wir abliefern. Wir haben die Riemchen der Stadt vorgestellt. Natürlich auch ein paar Konkurrenzprodukte. Vandersanden hat dann aber das Plazet bekommen. Denn die Riemchenverblender sind einfach bezaubernd schön, insbesondere in der gewählten Kombination. Und weil man klar erkennt, dass es sich um Steine aus derselben Familie handelt. Wir beschreiben das als ,eine Riemchen-Familie für mehr Flächigkeit'. Und so gingen die Vandersanden-Riemchen recht glatt durch die Abstimmung mit allen Entscheidern."
Auch in Hinblick auf die Kosten musste sich das Team um Philipp Schneider eng mit den städtischen Verantwortlichen abstimmen. "Die Kosten waren selbstverständlich ein wichtiger Aspekt für die Umsetzung", erinnert sich Schneider. "Die Qualitäten waren den Stadtplanern der Stadt Hildesheim jedoch wichtiger. So konnten wir die wertigen Gebäude auf dem Gelände der alten Mackensen-Kaserne umsetzen."
Unkomplizierte Abstimmungen
Die Abstimmung mit allen Beteiligten, Stadt, Bauherr und Architekturbüro, habe sich sehr unkompliziert gestaltete. "Die Zusammenarbeit mit Stadt und Bauherr war kreativ und sehr produktiv. Mich hat am meisten gefreut, dass die Stadt lebhaft am gestalterischen Prozess teilgenommen hat, blickt Schneider zurück.
"Zwischen uns Akteuren gab es praktisch keine Grenzen. So konnten wir uns auch schnell auf die Riemchen von Vandersanden einigen." Die Entscheidung fiel schließlich auf die Riemchen "Heart Brick" in dominantem Rot (circa 53.000 Stück), "Dark Fortress" in Dunkelbraun (circa 34.000 Stück) und auf "Roman Theatre" in Grau-Hellgrau nuanciert (circa 24.000 Stück).
"Nicht zuletzt dank Vandersanden-Vertriebsprofi Ed Pelzers hat alles so reibungslos funktioniert. Von den ersten Mustern bis zur Anlieferung der gesamten Chargen lief alles top-professionell und ohne irgendwelche Zwischenfälle ab", berichtet Schneider über die Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen.
Die Eingänge zu den Gebäuden führen über den Hof, um selbigen zu einem Ort der Begegnung zu machen.
"Wir kennen das schon – Innenhöfen fehlt es häufig an Zugänglichkeit. Wären die Zugänge auf der Außenseite der Gebäude, verkrümelten sich die Bewohner in ihre Treppenhäuser und der wohlgestaltete Innenhof bliebe vielmals ungenutzt. Wir wollten mit unserer Planung aber unbedingt ein funktionierendes Nachbarschaftsgefüge etablieren. Denn jetzt sehen sich die Bewohner häufiger, können ihre Kinder einfach im Hof spielen lassen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie straßenseitig verloren gingen. Und der Hof wird zum geschützten Ort für alle Anwohner, nicht nur für die Kinder", erklärt Schneider das Konzept. "Zudem begrüßt der große Torbogen die Menschen mit einer herzlichen, einladenden Geste."
Das große, prominente Baufeld 15 liegt direkt am Landschaftsfenster, einer großzügigen Parkanlage, die das Hildesheimer Ostend von Nord nach Süd durchzieht.