Hamburg

Bund bekennt sich zum Entlastungstunnel

Hamburg (dpa). – Der Bund hat sich zum geplanten Bahn-Entlastungstunnel zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und dem Bahnhof Altona bekannt. Der Bund beteilige sich an der Machbarkeitsstudie und den Planungen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Schienenverkehrsbeauftragte Michael Theurer am Rande der "Regionalkonferenz Nordwest – Deutschlandtakt für Hamburg und die Metropolregion".
Entlastungstunnel Hamburg Bahnbau
Ein Mann mit Schutzmaske geht über einen Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof. Der Tunnel zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und dem Bahnhof Altona mit der Bezeichnung "Verbindungsbahnentlastungstunnel" ist im Bedarfsplan für Bundesschienenwege mit höchster Dringlichkeit verzeichnet. Für das Projekt werden rund 2,66 Milliarden Euro veranschlagt. Foto: picture alliance/dpa | Georg Wendt

"Das würde wir nicht tun, wenn es kein Bundesinteresse daran gäbe." Auch Hamburg würde kaum erhebliche Planungsleistungen erbringen, wenn die Stadt den Tunnel gar nicht wolle. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) betonte: "Wir planen nicht zum Spaß, sondern weil wir große Chancen sehen." Das Bauvorhaben mit der Bezeichnung "Verbindungsbahnentlastungstunnel" ist im Bedarfsplan für Bundesschienenwege mit höchster Dringlichkeit verzeichnet. Für das Projekt werden rund 2,66 Milliarden Euro veranschlagt. Auf der Bahnstrecke zwischen dem chronisch überlasteten Hauptbahnhof und Altona verkehren nach Bahn-Angaben täglich 300 Regional- und Fernzüge sowie 900 S-Bahnzüge.

Auf dem stark befahrenen Streckenabschnitt sollen Kapazitäten für den Fernverkehr frei werden, indem der zweigleisige S-Bahn-Verkehr unter die Erde verlegt wird und auf dem Abschnitt dann vier statt bislang zwei Gleise für den Fernverkehr zur Verfügung stehen. Das Projekt gilt als wichtiger Baustein für den geplanten "Deutschlandtakt" der Bahn. "Es geht dabei ausdrücklich nicht um isolierte Rennstrecken, sondern um leistungsfähige und zukunftsgerechte Schienenwege mit attraktiven Angeboten und kurzen Reisezeiten bis in die Regionen", betonte der Staatssekretär. Es nütze ja nichts, wenn man auf einer Rennstrecke 20 Minuten schneller unterwegs sei, um dann beim Umsteigen genau diese 20 Minuten wieder zu verlieren. Erst komme der Fahrplan – dann würden die Baumaßnahmen entsprechend geplant. Vorbild sei die Schweiz. Theurer räumte ein, dass die Umstellungen Jahrzehnte dauern würden. Hamburgs Verkehrssenator Tjarks nannte den Deutschlandtakt einen Gamechanger. Denn es gehe nicht mehr um die Planung einzelner Trassen, "sondern wir planen ein vom Fahrplan her ausgedachtes Netz".

Der Hamburger Hauptbahnhof sei ja auch für Teile Niedersachsens und Schleswig-Holsteins der zentrale Verkehrsknotenpunkt. Tjarks räumte ein, dass der Bau des Entlastungstunnels den Bürgern einiges abverlangen werde, aber auch Vorteile bringe. So werde die Fahrt im Deutschlandtakt von Hamburg nach München nicht mehr 5,4 Stunden, sondern nur noch 4,45 Stunden dauern. "Das ist schon eine richtige Hausnummer", sagte Tjarks mit Blick auf die Fahrtzeit. Aber auch nach Stuttgart, Frankfurt/Main und ins Ruhrgebiet gehe es schneller. Hinzu kämen größere Kapazitäten, etwa jede halbe Stunde ein Zug nach Berlin und alle zwei Stunden eine Verbindung nach Kopenhagen. Aber auch im Regionalverkehr etwa nach Kiel, Bremen und Hannover würden öfter Züge fahren. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen erklärte: "Das Land Schleswig-Holstein wird seinen Beitrag dazu leisten, in dem es Nahverkehre ausbaut und Strecken reaktiviert."

Wichtig sei, dass der Bund die Finanzierung der Infrastrukturprojekte sicherstelle. Der Staatssekretär im Niedersächsischen Verkehrsministerium, Berend Lindner, nannte den Deutschlandtakt eine große Chance für sein Land. "Meine Hoffnung ist, dass auch der Güterverkehr gestärkt werden kann." Der IHK-Nord-Vorsitzende und Hamburgs Handelskammer-Präses Norbert Aust forderte deutlich schnellere Planungsverfahren und deutlich mehr Finanzmittel.

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