Hamburg

Tunnel könnte Köhlbrandbrücke ersetzen

Hamburg (dpa). – Nach monatelangen Untersuchungen deutet sich an, dass die Köhlbrandbrücke, ein Wahrzeichen der Stadt im Hamburger Hafen, in den 20er-Jahren durch einen Tunnel ersetzt werden könnte. Der Aufsichtsrat der Hamburger Hafenbehörde HPA informierte sich über die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, in der eine Tunnellösung mit dem Neubau einer Brücke verglichen wurde. Nach Berichten von NDR 90,3 und "Hamburger Abendblatt" soll die HPA einen Tunnel favorisieren. Sie trifft allerdings nicht die Entscheidung, sondern Bürgerschaft und Senat. Die Köhlbrandbrücke ist seit 1974 in Betrieb und mittlerweile ein Hindernis für sehr große Containerschiffe, die nicht mehr das hochmoderne Containerterminal Altenwerder anlaufen können. Eine neue Brücke müsste 20 m höher sein, mit entsprechend steileren oder längeren Rampen. Ein Tunnel wäre vermutlich deutlich teurer im Bau, aber günstiger im Unterhalt und würde den Planern mehr Möglichkeiten eröffnen. Neben technischen sind jedoch auch Finanzierungsfragen noch ungeklärt. Da noch keine konkrete Planung existiert, sind auch die Gesamtkosten für eine Nachfolgelösung noch offen.

Die Brücke ist nicht nur ein Verkehrshindernis für große Schiffe, sondern mittlerweile auch überlastet und den Verkehrsströmen nicht mehr gewachsen. Bis zu 38.000 Fahrzeuge passieren täglich die Köhlbrandbrücke, die zu den wichtigsten Straßenverbindungen im Hafen gehört. Bereits seit 2012 hat die Hafenbehörde ein Überholverbot verhängt. Lkw dürfen seitdem nur noch die rechte Spur benutzen.

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion drängt den Senat zu einer schnelleren Entscheidung über den Ersatz für die Köhlbrandbrücke. Angesichts des schlechten baulichen Zustands der Brücke könnte die restliche Lebensdauer nicht mehr bis 2030 reichen, heißt es in einer in Hamburg verbreiteten Mitteilung. Zudem seien weitere Einschränkungen für den Lkw-Verkehr zu erwarten. Die CDU kündigte für die nächste Bürgerschaftssitzung einen Antrag an, der eine Tunnellösung vorsieht. Die Bauzeit für Brücke oder Tunnel wird mit rund sieben Jahren veranschlagt.

Die FDP-Fraktion in der Bürgerschaft warnte dagegen vor Schnellschüssen. Das neue Bauwerk müsse für automatisierte Transporte z. B. von Containern geeignet sein. "Die Entscheidung über die Köhlbrandquerung sollte ausschließlich wirtschaftlichen Gesichtspunkten folgen", erklärte Fraktionschef Michael Kruse. "Sie sollte die verkehrlichen Bedarfe der Zukunft bestmöglich abbilden."

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