Handwerkspräsident warnt

Fachkräftemangel hemmt Wachstum

Berlin (dpa). – Das Handwerk in Deutschland sucht händeringend Fachkräfte. "Der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel hemmt unser Wachstum im Handwerk", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerk (ZDH), Hans Peter Wollseifer, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir haben volle Auftragsbücher. Manche Betriebe können inzwischen aber keine weiteren Aufträge mehr annehmen, weil ihnen schlicht das Personal fehlt, um diese Aufträge abzuarbeiten." Mehr als 40 % der Handwerksbetriebe suchten Fachkräfte sowie Auszubildende. Zwar habe das Handwerk im vergangenen Jahr mehr neue Lehrlinge gewinnen können. "Dennoch werden wir 2017 rd. 15.000 offene Lehrstellen haben", sagte Wollseifer. Die hohe Studierneigung bei gleichzeitig weniger Schulabgängern pro Jahrgang habe dazu geführt, dass es mittlerweile einen Wettbewerb um jeden Jugendlichen gebe. "Vor zehn Jahren haben wir noch etwa zwei Drittel der Jugendlichen in die Ausbildung bekommen, ein Drittel ging ins Studium. Das war ein sehr ausgewogenes Verhältnis, um unsere Wirtschaft insgesamt am Laufen zu halten. Diese Balance ist weg, deshalb brauchen wir an dieser Stelle eine Bildungsumkehr." Wollseifer forderte einen Pakt für Berufsbildung. "Dazu ist auch mehr politische Flankierung notwendig."

Ein solcher Pakt müsse in einem künftigen Koalitionsvertrag festgeschrieben werden. "Darin müssen eine zur akademischen Bildung gleichwertige finanzielle Ausstattung der beruflichen Bildung und ihrer Infrastruktur vereinbart werden." Ein Problem sei auch, dass für viele Betriebe ein Nachfolger fehle. "In den kommenden zehn Jahren müssen voraussichtlich um die 200.000 Betriebe übergeben werden", sagte Wollseifer. "Wenn es da keine Nachfolger gibt, wird ein Betrieb nach dem anderen die Tür schließen, was das Aus für in der Regel vier bis acht Arbeitsplätze bedeutet. Da kommen dann zwar kein Minister und kein Bürgermeister, aber die Arbeitsplätze sind weg. Wenn das tausendfach geschieht, dann sind das in der Summe auch Tausende wegbrechende Arbeitsplätze."

Dabei laufen die Geschäfte in der Branche mit rd. 1 Mio. Betrieben in Deutschland gut. "Wir haben derzeit einen sehr guten Konjunkturverlauf, unsere Betriebe sind zufrieden und gehen davon aus, dass sich das im nächsten Jahr fortsetzt", sagte der ZDH-Präsident. Für 2017 erwarte das Handwerk ein Umsatzwachstum von 3,5%, für das kommende Jahr ein Plus von rd. 3 %. Im abgelaufenen Jahr habe das Handwerk etwa 50.000 neue Jobs geschaffen, etwa doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Im Handwerk sind rd. 5,5 Mio. Menschen beschäftigt.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bachelor Fachrichtung Landschaftsarchitektur /..., München  ansehen
Staatlich geprüfte*r Bautechniker*in (m/w/d) für..., Halstenbek  ansehen
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Gebrauchtmaschinen Angebote

DBMB - Die Baumaschinen Börse
DBMB - Die Baumaschinen Börse

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen