Haus-in-Haus-Konzept

Neubau hinter historischer Fassade versteckt

Modernisierung und Sanierung
Die historische Fassade konnte vollständig erhalten bleiben. Das Parkhaus selbst wurde mit neuem Stahlverbundtragwerk hinter der Fassade komplett neu errichtet. Foto: Peter Langenhahn

München (ABZ). – Am Münchener Unternehmensstandort der BMW Group ist das historische Parkhaus ein städtebaulich prägender Bestandteil. Weil es in die Jahre gekommen war, wurde es innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft aus SAA Schweger Architekten und der pbr Planungsbüro Rohling AG aufwendig saniert. Kürzlich wurden die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen und das Parkhaus vollständig in Betrieb genommen. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft mit. Zwischen 1969 und 1971 sei das von BMW Group Mitarbeitern genutzte Parkhaus vom Architekten Karl Schwanzer in Betonbauweise errichtet worden. Es sei ein Zeugnis der Baukultur und Teil des Ensembles der BMW Group-Werke in München, bestehend aus dem markanten Verwaltungsgebäude – dem sog. Vierzylinder – und dem Museum. Das siebengeschossige Parkhaus stehe unter Denkmalschutz. Jedoch sei die Tragkonstruktion so stark beschädigt gewesen, dass das Gebäude nur noch zurückgebaut werden konnte.

Um das Erscheinungsbild des Bestands zu erhalten, musste die historische Fassade aus Betonfertigteilen an Ort und Stelle zu großen Teilen erhalten bleiben und gesichert werden. Darüber hinaus machten Brandschutzvorschriften für eine natürliche Be- und Entlüftung ein Abrücken der Bestandsfassade vom Parkhaus erforderlich. Die Sanierung des Bauwerks erfolgte nach dem Haus-in-Haus-Konzept. Nach dieser Lösung blieben, wie gefordert, die Süd- sowie Teile der Ost- und West-Fassade nach umfassender Sanierung als eine äußere Fassade des Gebäudes erhalten. Das Parkhaus selbst wurde mit neuem Stahlverbundtragwerk komplett neu errichtet.

Eine Fuge zur Bestandsfassade stellt die geforderte Belüftungsfläche her. Das mehrgeschossige neue Gebäude mit insgesamt 1600 Stellplätzen wurde in Splitlevel-Bauweise errichtet. Weil der Neubau im Vergleich zum Bestand aufgestockt ist, ragt seine Fassade über die denkmalgeschützte Außenwand des Bestands hinaus. Die Aufstockung sowie die Nord-, Ost- und Westfassaden wurden mit einer geschwungenen Lochblechkonstruktion vom Bestand abgehoben. Vor Abtrennung der Fassade per Sägeschnitt war eine aufwendige temporäre Stahlkonstruktion aufzubauen. Dieses Stahlgerüst stützte die freistehenden Fassadenelemente. Die restliche Fassade wurde demontiert und als Ersatz an Süd- und Westfassade wieder verwendet. Eine vom Parkhaus unabhängige Stahlkonstruktion trägt die aufwendig sanierten Fassadenplatten aus Fertigteilelementen. Mit der Neugestaltung des Parkhauses wurde auch die Chance genutzt, zeitgemäße Anforderungen an Stellplätze und die Verkehrsführung umzusetzen. Dies geschah nicht nur mit Hilfe eines Parkleitsystems, sondern auch durch breite Stellplätze und Fahrzeuggassen, mit denen den heutzutage üblichen Fahrzeugmaßen Rechnung getragen wurde. Eine präsenzgesteuerte LED-Beleuchtung passt sich der Helligkeit an, außerdem wurde die moderne Variante der Ladesysteme für Elektroautos umgesetzt.

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