Haus Meedland auf Langeoog

Spagat zwischen Moderne und friesischer Tradition

Klinker
Dass die zeitgemäße Transformation so gut gelungen ist, hat wesentlich mit dem verwendeten Baustoff zu tun: roter Backstein mit ganz unterschiedlichen Farbnuancen der Sortierung Nr. 151 des ostfriesischen Traditionsunternehmens Wittmunder Klinker. Foto: Jan Meier

Langeoog (ABZ). – Sie heißen "Rebekka", "Mirjam" und "Jona". Sie sind – man kann das ruhig so sagen – wirklich hübsch. Die Menschen kommen gerne zu ihnen, teilweise von weit her. "Rebekka", "Mirjam" und "Jona" sind Häuser. Gemeinsam bilden sie das architektonische Ensemble "Haus Meedland", eine Freizeit- und Tagungseinrichtung der Bremisch-Evangelischen Kirche auf der ostfriesischen Nordseeinsel Langeoog. Gebaut hat sie das Berliner Architekturbüro Krüger Schuberth Vandreike (KSV). Die besondere Leistung der Hauptstadt-Architekten besteht darin, dass sie mit diesem Projekt traditionelle Typologien und Materialien in eine aktuelle Architektursprache überführt haben. Man steht vor der Einrichtung und denkt unwillkürlich: Das passt richtig gut zur Insel-Architektur – und wirkt trotzdem überaus modern. Ein Spagat, den längst nicht jeder hinbekommt.

Dass diese zeitgemäße Transformation so gut gelungen ist, hat wesentlich mit dem verwendeten Baustoff zu tun: roter Backstein mit ganz unterschiedlichen Farbnuancen der Sortierung Nr. 151 des ostfriesischen Traditionsunternehmens Wittmunder Klinker. Die massive Wand mit horizontalen Klinkerbändern, der als Landmarke konzipierte Klinkerkamin, die Betonung der Gebäudeecken ebenfalls durch Klinkerbänder – stets ist es der Backstein, der diese moderne Metamorphose des Überlieferten ohne Reibungsverluste schafft. Das "Haus Meedland" verdichtet sich in der Gesamtheit seiner drei Klinkergebäude zu einem zeitgemäßen Ensemble angenehmer Klarheit.

Um das gestiegene Raumbedürfnis der Tagungseinrichtung zu befriedigen, ersetzte KSV die in die Jahre gekommenen, sanierungsbedürftigen Häuser durch Neubauten. Bei den Häusern "Jona" und "Rebekka" wurden jeweils zwei Satteldächer auf einem Gebäudekörper durch einen gläsernen Flur verbunden. Der Giebel von "Mirjam" überdeckt die gesamte Haustiefe.

Die massive Wirkung des Backstein-Mauerwerks wird durch den transparenten Eindruck der gläsernen Gauben im Dachgeschoss sowie der bodentiefen Verglasungen im Erdgeschoss kunstvoll verstärkt. So entstand inmitten einer für Ostfriesland typischen Einfamilienhaus-Architektur eine markante Klinker-Kulisse, die ein echtes Ausrufezeichen setzt. Die sich dabei aber nicht über ihre Umgebung hochnäsig erhebt, sondern ihr mit Respekt gegenübertritt.

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