Headquarter von POST Luxembourg
Metallische Fassadenelemente mit dynamischer Wirkung und festem Halt
POST Luxembourg hat Mitte 2023, nach vier Jahren und vier Monaten Bauzeit, ihren neuen Hauptsitz "HELIX" offiziell eingeweiht, entworfen von metaform architects (Luxemburg). Eine 30 m hohe, innenliegende Wendeltreppe in Form einer Helix verleiht dem Gebäude seinen Namen. Das Headquarter des nationalen Post- und Telekommunikationsunternehmens ist in dem belebten Bahnhofsviertel an der "Place de la Gare" gelegen. Mit rund 4500 Beschäftigten ist die POST Luxembourg Gruppe ein wichtiger Arbeitgeber des Landes, hiervon sind 850 Mitarbeitende seit Anfang 2023 in dem Neubau tätig.
Auf einer Fläche von 27 700 m² beherbergt der Bau neun Stockwerke und vier Untergeschosse, auf die sich unter anderem ein Atrium, eine Verkaufsstelle für Kunden, Büros sowie Meeting- und Aufenthaltsräume verteilen. Das Nullemissionsgebäude ist mit der Platin-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet worden. Das ist eine der höchsten verfügbaren Umweltzertifizierungen dieser Zeit. Um die strengen Kriterien zu erfüllen, erfolgt die Temperaturregulierung per Eisspeicher und Wärmerückgewinnungssystem.
Aus den 1950er-Jahren
PV-Module, eine Regenwasserrückgewinnung, ein automatisiertes Beleuchtungsmanagement, die Verwendung lokaler und natürlicher Materialien, die Klimatisierung über aktive Kacheln, energieeffiziente Hochleistungsgläser sowie weitere Maßnahmen unterstützen die Nachhaltigkeit des Bauwerks. Das Bestandsgebäude Accinauto an der Ecke "Rue d'Épernay" aus den 1950er-Jahren wurde in den Neubau integriert. Seine denkmalgeschützte Fassade blieb original erhalten. Das HELIX Gebäude wurde zudem auf bestehenden Fundamenten und in der Wanne errichtet, wodurch 8600 m² Beton eingespart werden konnten.
Das Dach des Accinauto ist mit denselben vertikalen Stein-Lisenen aus hellem Naturstein wie die Neubau-Fassade bekleidet. Der Übergang zwischen beiden Häusern ist nahtlos. Dabei gehen die Stein-Lisenen wellenförmig vom Schrägdach des Accinauto in die vertikale Fassade des südlich anschließenden Neubaus über. Diese Wellenbewegung lässt die Fassade zusammen mit den unterschiedlichen Tiefen der vertikalen Lamellenstein-Elemente dynamisch erscheinen. Das Gebäude wirkt lebendig und je nach Lichtsituation immer wieder anders. Indem der Neubau das Material der umgebenden Natursteinfassaden in moderner Aufmachung aufgreift, fügt er sich in die Umgebung. Das verglaste Sockelgeschoss öffnet sich durch seine Transparenz dem Umraum. Metallische Fassadenelemente an Teilen der Gebäudehülle geben dem Neubau zusätzlich einen modernen Look.
Mit vorliegender Stahlkonstruktion
Mit der Planung, Fertigung und Montage der gesamten Außenhülle mitsamt der Steinlisenen-Konstruktion, den Außenterrassen, Pflanzbeeten sowie der innenliegenden Atriumfassade beauftragt war Annen plus S.A. (Manternach), Spezialist für Fassaden- und Fensterbau-Projekte. Geschlossen wurde die Gebäudehülle mit vorliegender Stahlkonstruktion durch Pfosten-Riegel-Fassaden mit einem Flächenanteil von 3030 m². Auf etwa 5300 m² wurden zudem mehr als 900 Holz-Aluminium-Fenster verbaut. Auf circa 2100 m² wurde eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) mit metallischen Elementen modern bekleidet. Als Bekleidungsmaterialien kamen dabei Streckmetallpaneele, vertikale Alinel Aluminiumtafeln und Aluminium-Verbundwerkstoff ACM Kassetten zum Einsatz.
Zur Befestigung der metallischen Fassadenelemente vertraute das Unternehmen Annen auf die fischer BWM Fassadensysteme. Die Unterkonstruktion führten die Fassadenbauer vertikal mit ATK 101 und ATK 100 Profilen sowie aus Edelstahl gefertigten ATK 100 und ATK 101 Wandwinkeln "kurz WAWI" aus. fischer Langschaftdübel SXR 10 x 60 FUS in Edelstahl verankern die Wandhalter des Tragsystems sicher im Tragwerk. Etwa 10.000 Wandhalter und 6500 lfdm (laufender Meter) eloxierte ATK 100 Profile kamen zur Ausführung der VHF-Unterkonstruktion zum Einsatz.
"Eine technische Besonderheit lag in der Ausladung der Konstruktion von mehr als 350 mm", sagt Stefan Schrag, Marktmanager der fischer BWM Fassadensysteme, der das Projekt betreute. "Mit überdurchschnittlichen Halterausladungen ließ sich die Herausforderung meistern. Neben den passenden Produkten unterstützten wir die VHF-Ausführung erfolgreich mit begleitenden Serviceleistungen und erbrachten den statischen Nachweis für alle drei metallischen Bekleidungsmaterialien."