Heppenheim setzt auf Nachhaltigkeit

HS-Rohrsystem überzeugte alle Beteiligten

Kunststoffrohre Rohr- und Leitungsbau
Einfaches Verlegen: Die FE-Dichtung erleichtert den Tiefbauern die Arbeit. Fest im HS-Rohr integriert, macht sie ein Verschieben oder gar Vergessen bei der Montage unmöglich.

HEPPENHEIM (ABZ). - Ziel der rund 630.000 Euro teuren Neugestaltung des Heppenheimer "Grabens" ist es, den Übergang zwischen Altstadt und Fußgängerzone durch Asphaltierung, Pflasterung, Neupflanzungen sowie eine verbesserte Straßenbeleuchtung ansprechender zu gestalten.

Bei der Kosmetik bleibt es dabei aber nicht: Die Stadtwerke Heppenheim haben die Verschönerungsarbeiten zum Anlass genommen, die unterirdische Infrastruktur gleich mit "auf Vordermann" zu bringen. Für die neuen Sammler und die Hausanschlussleitungen hat der Auftraggeber zusammen mit den Planern von der Kolb & Küllmer Ingenieurgesellschaft mbH das HS-Kanalrohrsystem der Funke Kunststoffe GmbH ausgewählt. Die auftragnehmende Claus Schaab GmbH verbaut für die Trennkanalisation blaue und braune Rohre in den Nennweiten von DN/OD 160 bis 800. Neben technischen Parametern und Produktionsbedingungen spielte der Systemcharakter des Kanalrohrsystems bei der Auswahl eine wichtige Rolle. Funke bietet ein komplettes Programm vom Hausanschluss bis zum Sammler. Hinzu kommt das "Plus an Sicherheit", heißt es von Herstellerseite. Rohre und Formstücke würden über erhöhte Wanddicken verfügen und seien deshalb deutlich belastbarer als herkömmliche Rohrsysteme.

Die Untersuchungen im Rahmen des Generalentwässerungsplans im hessischen Heppenheim hatten es ans Tageslicht gebracht: Die bestehende Regenwasserkanalisation ist bei Starkregen kapazitiv überlastet. "Da aufgrund der äußerst komplizierten Baugrundverhältnisse ein Wechsel mit Erweiterung der Nenngröße nicht möglich war, bestand die einzig mögliche Alternative in der Erstellung eines Bypasses, der sich händisch verlegen lässt und der der einen oder anderen Bewegung im Untergrund nachgibt, ohne Fremdwasser eintreten zu lassen", erläutert Dr.-Ing. Volker Hettler, Technischer Betriebsleiter bei den Stadtwerken Heppenheim. Gleichzeitig wiesen Teile der Schmutzwasserkanalisation Schadensbilder auf, bei der eine Inlinersanierung keine nachhaltig Verbesserung gebracht hätte. Auch hier entschied man sich zur Anwendung von "Funke-Rohren", weil die Übergänge zum Bestand problemlos händisch und mit verfügbaren Formstücken gemeistert werden konnten. Da der Graben städtebaulich ohnehin umgestaltet werden sollte – inklusive neuem Straßenbelag und Gehwegen – entschied man sich, die Sammler im Zuge der Baumaßnahmen gleich mit zu erneuern. "Wir wollten die Synergieeffekte nutzen. Indem wir die Kanalisation und die Straße in einem Zuge auswechseln, sind sowohl der finanzielle Aufwand als auch die Belastung für die Anwohner und die Geschäftsleute vor Ort letztlich geringer", so Hettler.

Weitsicht bewies der Auftraggeber auch bei der Auswahl der Rohre. Bereits bei vorangegangenen Tiefbaumaßnahmen hatte man gute Erfahrungen mit dem Werkstoff PVC-U gemacht. Das man sich für die Produktpalette von Funke entschied, lag nicht zuletzt an dem Plus an Sicherheit, dass der Kunststoffrohrhersteller auf Wunsch liefert. "Wir haben das HS-Kanalrohrsystem mit einer besonders hohen Ringsteifigkeit von SN 16 ausgewählt. Die Ringsteifigkeit gibt an, wie widerstandsfähig ein Rohr gegen Verformung durch eine senkrecht einwirkende Kraft ist. Eine robuste Lösung war uns wichtig. Schließlich wird der Kanal ja nicht nur für ein paar Jahre gebaut, sondern auch für die nächste Generation", unterstreicht Hettler die Bedeutung der Nachhaltigkeit im Kanalbau. Dieser Meinung schließt sich auch Planer Gianfranco Capone von der Kolb & Küllmer Ingenieurgesellschaft mbH an: "Wir müssen langfristig denken und planen. Wer bei einer so wichtigen Sache wie der Kanalinfrastruktur spart, spart am falschen Ende und schmeißt im Grunde das Geld mit der Schaufel weg." Die SN 16-Rohre werden in Baulängen von 3 m produziert und sind mit allen Formteilen aus dem HS-Kanalrohrprogramm kombinierbar.

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Die Situation vor Ort mit schlechtem Boden und sensibler Bausubstanz im Umfeld stellte die Experten vor eine Herausforderung. Umso willkommener waren den Tiefbauern das leichte Handling und die sichere Verlegbarkeit der HS-Rohre. Foto: Funke Kunststoffe

Verbaut wurden für die neue Trennkanalisation HS-Kanalrohre in den Nennweiten DN/OD 250, 315, 400, 500, 630 und 800. Da, wo es notwendig war, sind auch die Hausanschlüsse gegen HS-Rohre DN/OD 160 ausgetauscht worden. Dabei kam den Tiefbauern der Systemcharakter der Produkte gelegen. Deutlich beschleunigt hat z. B. der Connex-Anschluss den Baufortschritt. Funke-Fachberater Ralph Mayer: "Mit diesem Bauteil lassen sich Hausanschlussleitungen und Seitenzuläufe schnell, einfach und wirtschaftlich einbinden. Dank integriertem Kugelgelenk sind die angeschlossenen Rohre in einem Bereich von 0° bis 11° schwenkbar. Dadurch können die Anschlussleitungen Bewegungen aufnehmen. Höhere Flexibilität und Gelenkigkeit sorgen für eine lange Lebensdauer."

Claus Schaab, der Chef der ausführenden gleichnamigen Bauunternehmung ist von der Qualität der Produkte begeistert, denn auch die Montage dieses Bauteils geht denkbar einfach: Die Einbaustelle auf dem Kunststoffrohr wird vorgebohrt und dann mit einer Bohrkrone im 90°-Winkel zur Rohrachse hergestellt und entgratet. Jetzt kann das Unterteil des Connex-Anschlusses in das Hauptrohr gedrückt und so platziert werden, dass die Halteclips ausklappen und der Anschluss fixiert ist. Im nächsten Schritt muss der rotbraune Distanzring auf die Führungsnut des Unterteils aufgesetzt werden. Hierauf kommt das mit dem dazugehörigen Gleitmittel bestrichene graue Gewinderad. Nachdem die Tiefbauer den korrekten Sitz des Anschlussunterteils im Hauptrohr überprüft haben, bestreichen sie den O-Ring und das Gewinde des Anschlussoberteils mit dem mitgelieferten Gleitmittel. Nun wird das Oberteil gerade in die Vorrichtung gedrückt und eingedreht. Mit dem Gewinderadschlüssel wird das Anschlussoberteil bis zum Anschlag fest angezogen. Ein letztes Mal prüfen – und schon können Hausanschlussleitungen und Seitenzuläufe in den Sammler eingebunden werden.

Besonders auf der Baustelle im Graben war den Tiefbauern jede Erleichterung bei der Arbeit willkommen, denn die örtlichen Rahmenbedingungen stellten selbst die Experten vor eine Herausforderung. Schaab: "In puncto Tiefbau war das ein regelrechter Abenteuerspielplatz. Wir mussten auf denkmalgeschützte Gebäude mit empfindlichen Fundamenten Rücksicht nehmen. Hinzu kamen viele querende Leitungen und zahlreiche Fehlanschlüsse." Auch der Baugrund war in schlechtem Zustand. Um die sensible Bausubstanz der Häuser im Baufeld nicht zu gefährden, mussten die Tiefbauer die Baugrube mit Flüssigboden verfüllen, da ein Verdichten auf herkömmliche Weise zu starke Erschütterungen bedeutet hätte. Noch vor Beginn der Kanalbaumaßnahme hatten Experten zur Sicherheit den Ist-Zustand der Häuser dokumentiert und dort Messgeräte installiert.

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