Hexagonaler Silobau
Kombination sorgt für raschen Baufortschritt
GÜGLINGEN-EIBENSBACH (ABZ). - Quadratisch, rechteckig oder hexagonal – beim Bau eines rund 90 m hohen, wabenförmigen Silokomplexes im niedersächsischen Brake war das Allround Traggerüst TG 60 von Layher dank seiner flexiblen Anwendungsmöglichkeiten die ideale Lösung. Mit dem modular aufgebauten System konnte das Bauunternehmen Karl Köhler die Traggerüstkonstruktion zum Abstützen der Wand- und Deckenschalung genau an die Geometrie anpassen und sie zugleich als Arbeits- und Schutzgerüst sowie Baustellenzugang einsetzen.
Wenn direkt an der seetiefen Unterweser ein rund 90 m hoher Silokomplex mit 38 Zellen gebaut wird, ist diese für alle Beteiligten keine kleine Sache. So müssen sich nicht nur die Einwohner der niedersächsischen Seehafenstadt Brake an eine komplett neue Skyline gewöhnen, auch für das Bauunternehmen Karl Köhler aus Heidenau präsentierte der Neubau einige Herausforderungen. Ein wichtiges Stichwort stellte in diesem Zusammenhang das Thema "tragfähige Unterstützung" dar. Neben 360 Betonpfählen, welche für die Gründung des ca. 1400m² großen Bauwerks bis zu 19 m tief in den Boden reichen, war für die verschiedenen Bauphasen zudem ein komplexes Traggerüst erforderlich, wie Bauleiter Frank Lehmann berichtet. "Damit Lkw künftig zum Beladen direkt unter das jeweilige Silo fahren können, wurden nur partiell Wände errichtet und anschließend in 12 m Höhe ein wabenförmiger Trägerrost als Unterzug für die sechseckigen Zellenschäfte erstellt. Das Traggerüst hatte bei diesem Projekt mehrere Funktionen: Abstützung der Wand- und Deckenschalung, Arbeits- und Schutzgerüst für die Schalarbeiten und Baustellenzugang. Eine besondere Herausforderung lag dabei in der Geometrie. Um das Traggerüst auch im Bereich der zum Teil zickzackförmig angeordneten Wände exakt an die Schalung anpassen zu können, war ein überaus flexibles System notwendig. Unsere Wahl fiel daher auf das Allround Traggerüst TG 60 von Layher."
Beim Allround Traggerüst TG 60 von Layher handelt es sich um eine Kombination aus hochtragfähigen Traggerüstrahmen und Serienteilen des bewährten AllroundGerüsts, was einen raschen Baufortschritt gewährleistet: Zum einen steigert die schnelle Montage die Effizienz auf Baustellen maßgeblich. Dafür sorgen die reduzierte Bauteilanzahl der vorgefertigten Traggerüstrahmen im Vergleich zu Einzelteilen, das leichte Bauteilgewicht von maximal 18 kg, schraubenlose Keilschlossverbindungen und die sinnvolle Materialausnutzung infolge variabler Feldlängen. Auf diese Weise passt sich das System TG 60 variabel an die vorhandene Belastung und die vorgegebene Geometrie an.
"Der wesentliche Vorteil des Allround Traggerüsts TG 60 lag für uns in der Kompatibilität zum umfassenden Bauteilprogramm des AllroundGerüsts", erläutert Lehmann. Alle Anforderungen ließen sich nicht nur optimal umsetzen, sondern in Bezug auf Arbeitsvorbereitung, Logistik und Handling dank weniger Grundbauteile auch äußerst wirtschaftlich realisieren. Durch hexagonale Traggerüsttürme im Inneren der Waben folgte die Konstruktion bspw. im Bereich der zickzackförmig angeordneten Wände exakt der sechseckigen Kontur der Wandschalung mit einem maximalen Abstand von 30 cm. Layher Stahlböden dienten als rutschsichere Arbeitsfläche bzw. Absturzsicherung, Durchstiegsböden als integrierter Zugang.
Auch der Einbau weiterer Traggerüsttürme zwischen die einzelnen Stützwände zum Ableiten der Vertikallasten beim Betonieren der Unterzüge war problemlos möglich. "Zur Abstützung der Deckenschalung an den Randbereichen kamen dagegen rechteckige Traggerüsttürme zum Einsatz. Da wir die Möglichkeit hatten, die Feldlänge – je nach Belastung von 1,09 bis 3,07 m – zu strecken, sparten wir sowohl Material als auch Montagezeit. Die Kopplung der Traggerüsttürme für die einzelnen Wandabschnitte erfolgte per schraubenlose Keilschloss-Verbindung mit Allround Riegeln und Diagonalen. Nach ausreichender Tragfähigkeit des Betons konnten die Traggerüsttürme für die nächsten Abschnitte außerdem schnell per Kran umgesetzt und umgebaut werden – eine effiziente Lösung", bekräftigt der Bauleiter.
So bot das Allround Traggerüst TG 60 der Karl Köhler Bauunternehmung tragfähige Unterstützung beim Bau des sogenannten "Silo 6". Fast 3 m wuchs der neue Komplex täglich in die Höhe – inzwischen ist die Anlage zur Lagerung und Bearbeitung von Getreide, Futtermittel und Ölsaat bereits offiziell in Betrieb. Notwendig geworden war das Bauvorhaben, um einerseits den steigenden Anforderungen des Marktes an höhere Umschlaggeschwindigkeiten und die separierte Lagerung von Agrargütern begegnen zu können. Andererseits reichten die bisherigen Silokapazitäten in Spitzenzeiten nicht mehr aus. Mit einem Lagerraum von künftig über 500.000 t hat der Seehafen Brake seine Rolle als ein in Europa führender Agrar-Logistikstandort neben dem belgischen Gent nun weiter gefestigt. Für mehr Zukunft.
ABZ-Stellenmarkt
