Hightech für Schule

Modulbau gibt Kostensicherheit

Alho Systembau Schulbau Ausbildung und Beruf
Ein ehemaliges Parkplatzgrundstück wird nun vom neuen 2040 m² großen Schulbau optimal ausgenutzt. Fotos: Alho
Alho Systembau Schulbau Ausbildung und Beruf
Die bis zu circa 15 t schweren Module schwebten durch die Luft und wurden trotz extrem engem Baufeld vom Kran exakt positioniert. Ein einzelnes Modul besteht aus einer freitragenden Stahlrahmenkonstruktion mit einer Länge bis zu 10,75 m und 3 m Breite. Fotos: Alho

USINGEN (ABZ). - Die Christian-Wirth-Schule in Usingen platzte aus allen Nähten. Steigende Schülerzahlen führten dazu, dass im letzten Schuljahr Klassen in eine benachbarte Schule ausgelagert werden mussten.

Kein Zustand von Dauer sollte daraus werden, da waren sich Landrat Ulrich Krebs, Schuldezernent Ludwig Maiworm und Schulleiterin Ellen Schwan-Schönemund einig. Dass die Alternative ein in sieben Wochen errichtetes Modulgebäude von Alho, Freigelände F9, Stand 904/8, mit Hightech-Ausstattung wurde, ist jedoch die Musterlösung par excellence.

Mit der Beliebtheit der Christian-Wirth-Schule (CWS) in Usingen wuchs auch das Platzproblem. Es mangelte über die Jahre hinweg immer stärker an Unterrichts- und Kursräumen für die insgesamt 1400 Schülerinnen und Schüler. Nachdem auch interne Maßnahmen nicht mehr ausreichten, nahm die ortsansässige Konrad-Lorenz-Schule vorübergehend vier Kurse der CWS in ihren Räumlichkeiten auf. Schnell musste eine Lösung gefunden und vor allem realisiert werden. Als Standort kam die nahe gelegene Mozartstraße in Betracht, zwischen Marstallhalle und der vor einem Jahr eingeweihten neuen Schulsporthalle. Ein ehemaliges Parkplatzgrundstück wird nun vom neuen 2040 m² großen Schulbau optimal ausgenutzt.

Mit der frühzeitigen Entscheidung, das Platzproblem durch eine Erweiterung in modularer Bauweise zu lösen, hat der Hochtaunuskreis gleich mehrere Vorteile für sich gewonnen. Zum einen ist durch die wetterunabhängige, industrielle Vorfertigung der einzelnen Module im Werk ein gleich bleibend hoher Qualitätsstandard gewährleistet. Andererseits stehen die Kosten, die in konventioneller Bauart oft genug durch eine endlose Flut an Nachträgen in die Höhe gehen, durch die Modulbauweise von vornherein fest. Und außerdem machte die extrem zeitsparende Modulbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad die Realisierung eines Neubaus in dem vorgegebenen zeitlichen Rahmen überhaupt erst möglich.

Die Alho Systembau GmbH aus Morsbach erhielt den Zuschlag für den modularen Schulneubau. Mit dem Projektstart am 30. April 2009 liefen die Planungen bei dem Unternehmen mit über 40-jähriger Erfahrung im Schulbau auf Hochtouren.

Am 18. Mai begann die Arbeit auf der Baustelle vor Ort, und trotz anfänglicher Verzögerungen durch Schwierigkeiten bei den Gründungsarbeiten wurde der Zeitplan vom Generalunternehmer Alho bis auf den Tag genau eingehalten. Vor allem die Anwohner waren sehr beeindruckt, wie die 84 Module, jedes davon einzeln per Lkw, innerhalb von einer Woche auf die Baustelle geliefert wurden. Gespannt schauten sie zu, wie die bis zu circa 15 t schweren Module durch die Luft schwebten und trotz extrem engem Baufeld vom Kran exakt positioniert wurden.

Ein einzelnes Modul besteht aus einer freitragenden Stahlrahmenkonstruktion mit einer Länge bis zu 10,75 m und 3 m Breite. Durch die stützenfreie Lastabtragung über die Rahmenprofile sind die Räume innen modulübergreifend offen gestaltet. Ein Klassenzimmer besteht in der Regel aus drei Modulen, die auf der Südseite bis über den Flur spannen.

So individuell wie die Grundrisse mittels der flexiblen Modulbauweise umsetzbar sind, so speziell kann auch auf die Anforderungen in Bezug auf zu verwendende Materialien und Oberflächen eingegangen werden. Die Wände im Flur sind auf Wunsch des Bauherrn bis auf eine Höhe von 1,20 m mit hochwertigen keramisch beschichteten Faserzementplatten beplankt. Diese sind den Anforderungen eines Schulflures mit den üblichen Kratz- und Schuhabriebspuren gewachsen. Ebenso widerstandsfähig und hochwertig ist der Granitbodenbelag in den Fluren und im innen liegenden Treppenhaus. Die Klassenzimmer sind durchweg praktisch wie behaglich gestaltet: Auf dem Boden liegt Linoleum, und ein großflächiges Akustikpaneel an der Rückwand für eine optimierte Schallabsorption und Raumakustik, kann gleichzeitig als Pinnwand benutzt werden. Innenausbau und Fassadenbekleidung gingen durch den hohen Vorfertigungsgrad mit sehr geringem Staub- und Müllaufkommen sowie äußerst geräuscharm vonstatten – und daher besonders anwohnerfreundlich. Die Energie einsparende Wärmedämmverbundfassade gliedert sich optisch in den hell-beige verputzten Hauptteil des Gebäudes mit den Fensterbändern der Klassenzimmer und die farblich akzentuierten Treppenhäuser, die mit vorgehängten Alu-Wellblech- und dunkelroten Trespa-Tafeln abgesetzt sind. Das leichte Pultdach passt sich in die umgebende Bebauung harmonisch ein.

Der dreigeschossige Schulbau beinhaltet 18 Klassenräume, zwei Kursräume und einen EDV-Raum. Der integrierte Aufzug gewährleistet eine barrierefreie Nutzung. Doch nicht nur das neue Schulgebäude selbst hat dank der Flexibilität der Nutzung, der Qualität der Ausführung und der enormen Zeiteinsparung durch die modulare Bauweise Beispielcharakter. Auch die Ausstattung ist Hightech. Den 600 Schülern, die im Modulgebäude untergebracht sind, stehen als ersten im Hochtaunuskreis interaktive Tafeln zur Verfügung. Die zwölf elektronischen Whiteboards sind in Montagewänden integriert und können Bilder, Filme und Grafiken darstellen. Mit Hilfe eines Stiftes oder mit dem Finger können diese mit Bemerkungen versehen und anschließend an die Schülerinnen und Schüler per E-Mail versandt werden.

Die Kosten des neuen Schulgebäudes der Christian-Wirth-Schule von rund drei Millionen Euro wurden vom Hochtaunuskreis im Rahmen des Schulbauprogramms "Schule für das 21. Jahrhundert" finanziert. Es entspricht der Energie-Einsparverordnung (EnEV) 2009.

Nicht zuletzt aufgrund der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Landrat, Hochbauamt, Schulleitung und der Firma Alho verliefen Planungs- und Bauzeit beispielhaft. Am 24. August 2009, pünktlich zum neuen Schuljahr, konnte das Modulgebäude von den Schülerinnen und Schülern der Christian-Wirth-Schule bezogen werden. Und die Gemeinde Usingen freut sich über die kostensichere, zeitsparende Realisierung, den hohen Qualitätsstandard und eine einfache Umnutzung oder Erweiterung durch die modulare Systembauweise, so denn sich die Anforderungen an den Schulneubau ändern sollten.

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