Historischer Charme mit modernem Dämmputz versehen

Bauernhaus von 1894 erfüllt nun energetische Standards

Haga Modernisierung und Sanierung
Der ursprüngliche Charakter des 1894 erbauten Hauses konnte durch die Sanierung mit Naturkalk erhalten werden. Foto: Haga

Deggendorf (ABZ). – Da haben sich die Richtigen gesucht und gefunden: Der Schreiner Wolfgang Fuchs hatte von einem abgelegenen Hof geträumt, den er mit seiner Familie als Wohnhaus nutzen wollte. Und er hatte schon beinahe aufgegeben. Doch dann wurde er auf ein Bauernhaus im Raum Deggendorf aufmerksam, errichtet im Jahr 1894. Eine Hofstelle, wie sie früher im Bayerischen Wald oft zu finden war: Küche, Wohnräume und Schweinestall – alles unter einem Dach. 2 ha Land genügten damals, um in dieser Abgeschiedenheit autark zu wirtschaften.

Die Besitzer konnten am Ende den abgelegenen Hof nicht mehr bewirtschaften und hofften auf einen Käufer, der bereit war, den Charakter des Gebäudes zu erhalten. Kein Wunder, dass sich er und Wolfgang Fuchs schnell einig waren. "Der erste Rundgang durchs Haus fühlte sich an wie eine Reise in die 50er Jahre", erzählt der Schreiner: eine Steckdose pro Raum, Bad gab es keines, dafür ein Waschbecken in der Küche und ein Plumpsklo.

Die Vorgabe für die Sanierung war also klar: modernen Wohnstandard zu schaffen und gleichzeitig das ursprüngliche Flair zu bewahren. In einem ersten Schritt ging es um die passende Dämmung. Der untere Teil des Hauses ist regionaltypisch mit Bruchsteinen errichtet, der obere Teil bestand ursprünglich einmal aus Holz, war aber später bei einem Ausbau durch ein Mischmauerwerk aus Ziegel und Kalkstein ersetzt worden.

Statt klassische Wärmeverbundsysteme zu verwenden, entschied sich Familie Fuchs für den Einsatz eines mineralischen Isolier- und Entfeuchtungsputzes auf Basis von Naturkalk. Haga Biotherm wurde außen an der Fassade in einer Stärke von 8 cm aufgebracht. Innen ergab sich aufgrund der Wärmeberechnungen eine Schicht von 4 cm. Zusammen mit dem Haga Netz-Glasseidengewebe, dem Bio-Einbettmörtel und der abschließenden Schicht aus zweimaligen Anstrich mit Haga-Kalkfarbe gewährleistet dieses System eine atmungsaktive, unbrennbare Dämmung, ohne die charakteristische Form und die Proportionen des Gebäudes zu verändern.

Ein besonderes Augenmerk legte Fuchs auf das Fundament des Hauses: Das Bruchsteinmauerwerk wurde Meter für Meter mit einem Betonfundament unterfangen, der Lehmstampfboden wurde durch eine Betonbodenplatte mit Fußbodenheizung ersetzt, damit auf keinen Fall Feuchtigkeit aus dem Erdreich durchs Mauerwerk nach oben dringen kann. Beim Sockel wurden bewitterte Stellen wie auch Abschnitte mit Erdkontakt mit Haga Sockelputz und Dichtschlämme versehen.

"In dieser einsamen Lage bot sich eine dezentrale Energieversorgung, wie sie mit erneuerbaren Energien möglich ist, regelrecht an", erzählt Wolfgang Fuchs. Durch eine Erdwärmepumpe und Photovoltaik ist die einstige Hofstelle heute energetisch autark. Zusätzlich kann Warmwasser durch einen wassergeführten Holzofen erhitzt werden. Das Haus verfügt über eine eigene Kleinkläranlage und die dreiköpfige Familie kann das eigene Quellwasser aus einem Bohrbrunnen nutzen. Um den Wohnraum des kleinen Bauernhauses zu erweitern und den Blick ins Tal genießen zu können, ließ sich Familie Fuchs einen besonderen Kniff einfallen. Die Fenster des Hauses zu vergrößern kam nicht in Frage. Das hätte den Charakter des historischen Gebäudes zu sehr verändert. Die Lösung ist ein Anbau, ein Kubus von 60 m² mit schwarzer Verblechung und Panoramaverglasung. Dort sind Küche und Essbereich untergebracht. So kann Familie Fuchs bei schönem Wetter und einer Tasse Kaffee bis zu den Alpen sehen.

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