Hitzeblocker Cellulose-Dämmung
Schutz mindert auch Schadstoffbelastungen
Wer an-, aus- oder neu baut, aufstockt oder modernisiert, sollte sich nicht nur mit der Heizkostenminimierung, sondern auch mit einem wirkungsvollen Hitzeschutz auseinandersetzen. Technische Raumklimatisierungen sind in der Regel aufwendig und für viele nicht erschwinglich. Sie sind aber oft auch gar nicht nötig. Denn manche Dämmmaterialien können den größten Teil der Hitze abfangen – bevor sie in die Wohnräume eindringt.
Phasenverschiebung nennt die Bauphysik den Vorgang, der auch bei Hitzewellen für moderate Innentemperaturen sorgt. Vereinfacht gesagt wird dabei der Wärmedurchgang so lange verzögert (bis maximal zwölf Stunden), dass die Hitze erst in den kühleren Abend- und Nachtstunden in die Wohnräume durchdringt – und durch Lüften gleich wieder hinausbefördert werden kann.
Einige Dämmstoffe eignen sich nach Herstellerangaben besonders gut als Türsteher für Hitze, vor allem Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Cellulose.
Sie besteht hauptsächlich aus Bestandteilen pflanzlicher Zellwände und ist der wichtigste Bestandteil von Zeitungspapier. Dieses wird in einem komplexen Verfahren zu flauschig weichen Cellulosefasern aufbereitet, die dann von zertifizierten Fachbetrieben maschinell in Hohlräume eingeblasen werden. So entsteht bis in die letzte Ritze eine dichte, passgenaue und fugenlose Dämmschicht. Die hohe Wärmespeicherkapazität ist dabei der für den sommerlichen Hitzeschutz entscheidende Wert.
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Die gemäßigten Temperaturen im Wohnraum sind nicht nur angenehmer, sondern auch gesünder. Denn neben Unwohlsein und Kreislaufproblemen ist in überhitzten Räumen oft auch eine steigende Schadstoffbelastung durch Wohnmaterialien, Hausgeräte, Reinigungs- und Hygieneartikel die Folge.
Schadstoffkonzentrationen sind in Innenräumen ein Vielfaches höher als draußen. Ausdünstende flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus Möbeln, Teppichen, Anstrichen und Klebern können in höherer Konzentration Kopfschmerzen, Schwindel, Brennen von Augen und Schleimhäuten etc. verursachen.
Cellulose zählt übrigens zu den wenigen Dämmmaterialien mit einer positiven CO2-Bilanz und trägt damit aktiv zum Klimaschutz bei. "Mit einer Cellulosedämmung wird mehr CO2 eingespart, als bei der Herstellung aufgewendet wird", erklärt Marcel Bailey, Geschäftsführer vom Cellulosewerk Angelbachtal (CWA), das seine Climacell-Dämmstoffe ausschließlich mit Grünstrom aus Wasserenergie produziert.
"Während des Wachstums entziehen die Pflanzen der Atmosphäre CO2, das über die gesamte Nutzungsdauer im Dämmstoff gespeichert bleibt", fügt der Geschäftsführer hinzu.
Am Ende ihrer Nutzungszeit lassen sich die Fasern ausbauen und recyceln. Climacell-Dämmstoffe werden auch vom Institut für Qualitätsmanagement und Umfeldhygiene (IQUH) getestet und empfohlen.