Hoch hinaus

Kletter- und Boulderhalle in Villigen-Schwenningen wurde in Mischbauweise realisiert

Brüninghoff Hallenbau
Bei der Umsetzung der Halle entschieden sich die Planer für eine Mischbauweise. So wurde der Sozialtrakt als Massiv- und die Kletterhalle als Skelettbau realisiert. Foto: Brüninghoff

Villingen-Schwenningen (ABZ). – In Villingen-Schwenningen wurde jüngst das Freizeitangebot der Stadt erweitert: Der Projektbauspezialist Brüninghoff realisierte hier eine Kletter- und Boulderhalle. Der Neubau bietet Besuchern auf einer Fläche von rund 1500 m² vielfältige Möglichkeiten zum Klettern und Bouldern. Eine Besonderheit stellt hierbei der 16 m hohe Turm dar.

Bouldern und Klettern entwickeln sich immer mehr zu einer massentauglichen Freizeitaktivität. Sie vereint Spaß und Fitness. Vor allem im Indoor-Bereich wird der Sport immer beliebter. Vor diesem Hintergrund entstand jetzt auch in Villingen-Schwenningen eine Kletter- und Boulderhalle. Sie erweitert das Freizeitangebot in der Umgebung. Die Planung und schlüsselfertige Realisierung übernahm der Projektbauspezialist Brüninghoff aus Heiden. Letzterer verfügt auch über einen Standort in Villingen-Schwenningen. Auf einer Grundstücksfläche von 4500 m² entstand ein Hallenkomplex nebst anliegendem zweigeschossigen Sozialtrakt. Nach neun Monaten Bauzeit war das Projekt fertiggestellt – bereits Ende 2019 wurden die ersten Besucher begrüßt.

Das Gebäude setzt sich aus drei Bereichen zusammen – einem Sozialtrakt und zwei Hallenabschnitten. Der erste Hallenteil ist 25 m breit, 35 m lang sowie 10 m hoch und steht ausschließlich für sportliche Aktivitäten zur Verfügung. Bei Bedarf lässt sich hier nachträglich eine zweite Ebene einziehen. Wer besonders hoch hinaus möchte, kann sich am 16 m hohen Kletterturm beweisen. Dieser befindet sich im zweiten Hallenteil mit einer Gebäudehöhe von 16 m. Die Grundfläche des Turms beläuft sich auf 12 x 8,5 m. Der Neubau bietet Besuchern insgesamt eine Fläche von rund 1500 m² zum Bouldern und Klettern. Verschiedenste Wandformen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden stehen zur Verfügung – es werden sowohl Kletterrouten für Anfänger als auch für Fortgeschrittene angeboten. Letztere haben zudem die Möglichkeit, in einem separaten Bereich zu trainieren. Eine Wettkampfwand steht für entsprechende Veranstaltungen zur Verfügung. Kinder können sich über eine gesonderte Fläche freuen. Diese ist 160 m² groß und speziell auf die Zielgruppe abgestimmt.

Der zweigeschossige Sozialtrakt ist 580 m² groß und beherbergt unter anderem die Büros der Geschäftsführung und Räume für Veranstaltungen, Umkleiden, Duschen sowie einen zusätzlichen Yoga-Bereich. Letzterer wird regelmäßig für Kurse genutzt. Teilnehmer können hierbei Kraft und Kondition gezielt verbessern, denn Klettern erfordert ein umfangreiches Training. Im selben Gebäudeteil befindet sich zudem ein Café mit anliegendem Außenbereich, das bei Pausen zum Verweilen einlädt.

Bei dem Bau der Kletterhalle handelt es sich um ein komplexes Projekt, bei dem vielfältige Anforderungen berücksichtigt werden mussten. Zwar hat Brüninghoff bereits Erfahrungen im Bereich des Sporthallenbaus – jedoch war dies die erste Boulderhalle für den Projektbauspezialisten und stellt somit eine Besonderheit dar. Da die Anforderungen bei solch einem Bauvorhaben anders als bei anderen Sporthallen sind, war eine enge Zusammenarbeit mit den Auftraggebern erforderlich. Planung und Ausführung mussten auf die Ansprüche der Kletterer abgestimmt werden. So war hier beispielsweise ein spezielles Lichtkonzept notwendig. Auch bei der Anordnung der Fenster wurden die Kletterwände berücksichtigt, um Sportler nicht durch Sonneneinstrahlungen und die damit verbundenen Blendungen zu behindern.

Die Umgebung und das zu bebauende Grundstück hielten einige Herausforderungen bereit, denn letzteres befindet sich 750 m über Normalnull. So muss hier aus statischer Sicht von höheren Schneelasten ausgegangen werden. Dach- und Leimbinder wurden daher größer als üblich dimensioniert. Zudem überbrücken diese in der Kletterhalle Spannweiten von bis zu 25 m. Der Neubau wurde in Mischbauweise ausgeführt. Die Planer entschieden sich für eine Kombination: Der Kletterbereich wurde als Skelettbau und der Sozialtrakt als Massivbau realisiert. Auch bei der Fassadenbekleidung fiel die Wahl auf zwei unterschiedliche Ausführungen. So kamen beim Skelettbau isolierte Sandwichpaneele mit einer Dämmung aus Polyurethan-Hartschaum zum Einsatz. Beim Massivbau hingegen wurden Holzelemente vorgesetzt. Die gewählte Weißtanne stammt von einem regionalen Anbieter. Das Thema Nachhaltigkeit war hier sehr wichtig. Auch die Bauelemente aus Holz wurden in Villingen-Schwenningen bei Brüninghoff im Werk gefertigt.

Wie bei allen anderen Bauvorhaben von Brüninghoff kam auch bei diesem Projekt die Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) zum Einsatz. In erster Linie diente sie dazu, ein 3D-Modell zu generieren, um allen Beteiligten, die Umsetzung vorab zu demonstrieren – aber auch um die Konstruktion zu prüfen. Vor allem erwies sich die Methode als besonders nützlich für den Kletterwandhersteller, der anhand dieser Daten seine Planung passgenau abstimmen konnte. Die Nutzung von BIM unterstützte vor allem bei der termingerechten Umsetzung. Auch nach Beendigung der Bauphase kann der Bauherr weiterhin diese Daten nutzen. So lassen sich für weitere Vorhaben alle Schritte und Ausführungen einzelner Gewerke nachvollziehen.

Sowohl im Innen- als auch Außenbereich waren die Anforderungen an die Optik besonders hoch. Die verwendeten Materialien wie Holz, Stahl und Beton galt es daher, ansprechend zu kombinieren. Da viele von ihnen sichtbar sind, war eine einwandfreie und saubere Ausführung der Oberflächen von großer Bedeutung. So war im Bereich des Cafés beispielsweise Sichtbeton gefordert. Es sollte ein Innenraum mit Atmosphäre geschaffen werden, in dem sich Besucher wohlfühlen und der zum erneuten Besuch einlädt. So wurde die gesamte Planung auf den Endkunden abgestimmt – von der Akustik über Beleuchtung bis hin zur Flächenlandschaft.

Die neue Kletter- und Boulderhalle vereint einen hohen Anspruch an Raumerlebnis und Funktionalität. Insbesondere um Schnittstellen zu managen und eine termingerechte Umsetzung des umfangreichen Projekts zu gewährleisten, zeigte sich das Arbeiten nach der Methode BIM als wichtiger Faktor. Auf diese Weise präsentiert sich der Neubau auch als Beispiel für eine interdisziplinäre und ganzheitliche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten.

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