Hochbehälter entsteht

Wasserversorgung für rund eine halbe Million Menschen auch künftig sichern

Petze (ABZ). – Hochbehälter sind wichtige Bestandteile der Wasserversorgung. Durch ihre erhöhte Lage speisen sie ohne Pumpen Trinkwasser in das Versorgungsnetz. Um die in der Trinkwasserverordnung streng regulierten Grenzwerte einzuhalten, unterliegen auch die Planung sowie der Bau und Betrieb von entsprechenden Anlagen hohen Qualitätsansprüchen.
Peri Wasserversorgung Hochwasserschutz
Bis zu 10 m hoch: MAXIMO Struktur konnte zusammen mit dem modularen MAXIMO-Konsolensystem MXK die Wandschalungsarbeiten beschleunigen. Foto: Peri Deutschland

Zum Jahresende 2024 soll in Petze, unweit von Hildesheim, ein neuer Hochbehälter der Harzwasserwerke in Betrieb gehen. Der Ersatzneubau weist ein Fassungsvermögen von insgesamt 25.000 m³ auf und soll mit seiner erhöhten Leistungsfähigkeit die langfristige Wasserversorgung für rund eine halbe Million Menschen sichern. Er ersetzt zwei kleinere, ältere Hochbehälter aus den 1930er- und 1950er-Jahren, die nach der Inbetriebnahme von Petze IV zurückgebaut werden. Mit seinen 25 Millionen Litern Nutzinhalt ist Petze IV der größte Hochbehälter im Verbundsystem der Harzwasserwerke mit insgesamt 520 km Transportleitung und 10 Hochbehälterstandorten.

In nicht einmal 2 Jahren nach den ersten Erdbewegungen im Herbst 2022 entstand in der wohl größten Baugrube Niedersachsens innerhalb kurzer Zeit ein großvolumiges Infrastrukturbauwerk. Innerhalb eines knapp 10 m tiefen und 80 x 80 m messenden Baufeldes errichtete die WBB Bau & Beton GmbH aus Umpferstedt den neuen Trinkwasserspeicher mit angeschlossenem Schieberhaus laut Peri in "gefühlter Rekordzeit" und in hoher Qualität. WBB zeichnet dabei für die schlüsselfertige Erstellung verantwortlich: Erdarbeiten, Rohbau, technische Ausrüstung bis hin zu den Außenanlagen – alles aus einer Hand.

Sozusagen als eingespielter Teil des Projektteams unterstützten Peri-Ingenieure aus Erfurt laut eigener Aussage die Rohbauarbeiten mit einem projektspezifisch erarbeiteten Schalungs- und Gerüstkonzept. Immerhin galt es, bis zu 10 m hohe Wände, sowie rund 5500 m² Stahlbetondecke in hoher Ausführungsqualität herzustellen.

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Peri Wasserversorgung Hochwasserschutz
80 x 80 m und 10 m tief: In der laut Peri wohl größten Baugrube Niedersachsens entstand in nicht einmal 2 Jahren nach den ersten Erdbewegungen ein großvolumiges Infrastrukturbauwerk. Foto: Peri Deutschland

MAXIMO Struktur, die bereits werkseitig mit einer 3-S-Trägerplatte belegte Variante der MAXIMO Rahmenschalung, konnte zusammen mit dem modularen MAXIMO Konsolensystem MXK die Wandschalungsarbeiten beschleunigen, so das Unternehmen. Die MAXIMO-Struktur-Elemente wurden dabei mit PERI T-Plex-Schalungsplatten und wasserabführenden Schalungsbahnen belegt.

Beim Schalen der Decken in vier Abschnitten zu je 1100 m² bis 1650 m² trugen MULTIPROP Alu-Deckenstützen, mit systemergänzenden MRK Rahmen zu Stütztürmen verbunden, die MULTIFLEX-Träger-Deckenschalung. Insgesamt 900 MULTIPROP-Stützen, überwiegend MP 625 mit bis zu 6,25 m Auszugslänge, sorgten für die sichere Lastableitung – und in Verbindung mit den leichten Einzelgewichten und dem Hub- und Fahrgerät für einfaches Handling. Außerdem wurde mit dem PERI-UP-Gerüstbaukasten die passenden Gerüstlösungen bereitgestellt.

Traggerüstlösungen realisiert

Sei es, um mittels entsprechender Treppenzugänge die unterschiedlichen Arbeitsbereiche erreichen zu können oder als Bewehrungsgerüst zum Bewehren, Schalen und Betonieren der hohen Wände, betont Peri. In Verbindung mit PERI-UP-Kernbauteilen ließen sich Traggerüstlösungen realisieren. So kamen beispielsweise zum Schalen der knapp 10 m hohen Stahlbetondecke des angeschlossenen Schieberhauses Stütztürme MDS K zum Einsatz. Deren Bauweise soll einen systemintegriert sicheren Auf- und Abbau im Schutz eines umlaufenden Geländers ermöglichen. Der Bau von Trinkwasserspeichern ist mit extrem hohen Anforderungen an die Qualität und Bauausführung verbunden.

So mussten auch in Petze alle Betonbauteile als WU-Beton mit porenfreien Innen- und Außenflächen ausgeführt werden. Eine DVGW-konforme und somit hygienisch unbedenkliche Herstellung untersagte zudem die Verwendung jeglicher Trennmittel und PVC-Zubehörteile. Nicht zuletzt minimierten speziell eingerichtete Hygieneschleusen an den Baustellenzugängen eine mögliche Kontamination von Bauteilen und Arbeitsmitteln bereits beim täglichen Baustellenbetrieb, erläutern die Beteiligten. Zur porenfreien Ausführung verwendete das WBB-Team wasserabführende Schalungsbahnen auf den MAXIMO-Struktur-Elementen mit aufgedoppelter T-Plex-Schalungsplatte. Bei allen trinkwasserberührenden Innenflächen wurde die MAXIMO-Wandschalung nach jeder Betonage neu belegt, bei den außenseitigen Flächen nach zweimaliger Betonage.

Vier weitere Hochbehälter realisiert

Never change a winning team. Gemäß diesem aus dem Sport bekannten Leitspruch agieren den eigenen Angaben zufolge auch WBB und Peri bei vielen Bauprojekten. Beispielsweise werden deutschlandweit derzeit vier weitere Hochbehälter realisiert – unter Federführung der WBB-Spezialisten mit schalungs- und gerüsttechnischer Unterstützung von Peri, heißt es.

Dabei erstrecke sich der Peri-Service über weit mehr als die reine Bereitstellung der erforderlichen Systemgeräte auf der Baustelle. Ingenieure von Peri unterstützen laut eigener Angabe oft schon vor der Vergabephase die Projektplanung und Arbeitsvorbereitung, etwa beim Vergleich von unterschiedlichen Baumethoden oder der Terminplanung. Die Serviceleistungen sollen äußerst vielfältig sein, um die Projektverantwortlichen über sämtliche Projektphasen hinweg individuell und professionell zu begleiten: mit Fachberatung, Projektplanung, Richtmeister, Frachtmanagement, Sonderschalungsbau und Schulungen. Umfassend und kompetent, immer mit dem Bestreben nach der wirtschaftlichsten Lösung für den gemeinsamen Projekterfolg, so Peri.

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