Hochbunker St. Pauli erhält bautechnisch komplexe Aufstockung

Schöck verwandelt grauen Bunker in grünen Hochgarten

Leipzig (ABZ). – Mit einer ursprünglichen Höhe von 38 m ist der graue Bunker im Hamburger Stadtteil St. Pauli ein Koloss, ein Mahn- und Denkmal der Geschichte, ein Ort für Kreative und ein Wahrzeichen Hamburgs.
Schöck Baustellen
Nahezu das gesamte Portfolio von Schöck kam beim Bau der fünf neuen Geschosse auf dem Bunker zum Einsatz. Foto: Schöck

Derzeit wird der Bau um fünf pyramidenartige Etagen erweitert und erhält mit einem Stadtgarten eine "grüne Mütze". Aus Grau wird Grün – um diese anspruchsvolle Konstruktion nach modernsten bauphysikalischen Maßstäben zu realisieren, waren die ausgefeilten Produkte von Schöck gefragt.

Im Laufe des Jahres 2022 wird die Aufstockung des grauen Betonriesen neben dem Millerntor-Stadion dem Bauprodukthersteller zufolge fertig sein und mit einem imposanten Dachgarten zum neuen grünen Wahrzeichen Hamburgs. Besonderes Highlight des Leuchtturmprojekts: ein rund 5 m breiter, bepflanzter "Bergpfad", der sich an den Außenfassaden 300 m lang hoch zum frei zugänglichen Stadtgarten schlängelt. Dort oben, in rund 58 m Höhe, erwartet Hamburger und Touristen ein Panoramablick über die Elbmetropole und eine grüne Oase, die zu einem Ort der Erholung wird und darüber hinaus auch nachhaltig zu einer Verbesserung des Stadtklimas beitragen soll.

Des Weiteren entsteht in der Aufstockung des Bunker St. Pauli eine Multifunktionshalle für Schulsport und Kulturveranstaltungen mit Platz für bis zu 2200 Zuschauer, Flächen für Stadtteilinitiativen, Unterkünfte für Stipendiaten und Künstler sowie eine Gedenk- und Informationsstätte für die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs. Außerdem wird es ein Hotel des Hamburger Betreibers RIMC geben. Das Weltkriegsmonument bekommt dadurch eine neue kulturelle und ökologische Funktion und setzt zugleich die zivile Nutzung des Bunkers für die Öffentlichkeit fort. In den Nachkriegsjahren diente der Bunker ausgebombten Hamburgern als Notunterkunft und Kreativen als Arbeitsstätte, wie beispielsweise dem Axel-Springer-Verlag und dem NDR (damals noch NWDR).

Die terrassierte Aufstockung des ehemaligen Flakbunkers mit dem direkten Anschluss der Betonelemente und den unterschiedlich langen Auskragungen stellte selbst die erfahrenen Bauexperten des Planungs- und Ingenieursbüros phase 10 mit Hauptsitz in Freiberg vor eine konzeptionelle Herausforderung. Für den Anschluss der neuen grün eingefärbten Brüstungselemente an die neu hergestellten Geschossdecken setzten die Architekten und Ingenieure auf den Schöck Isokorb, ein tragendes Wärmedämmelement für auskragende Bauteile.

Denn für die Realisierung des außergewöhnlichen Bauprojekts war neben der Typenvielfalt eine erstklassige, zuverlässige Produktqualität mit hoher Tragfähigkeit gefordert – Attribute, die der bauaufsichtlich zugelassene Schöck Isokorb alle erfüllt. Insgesamt 20 verschiedene Typen aus dem Isokorb Produktprogramm kamen am Flakbunker zum Einsatz, bei deren Auswahl die Experten von Schöck den Planern beratend zur Seite standen.

Die Brüstungselemente aus grün eingefärbtem Beton wurden im Fertigteilwerk vorgefertigt und die unterschiedlichen Typen des Isokorb direkt eingebaut. Auf der Baustelle konnten die thermisch getrennten Fertigteile zeitsparend an die neuen Geschossdecke angeschlossen werden. Die Produktion der Fertigteile und die Verarbeitung sämtlicher Bauteile vor Ort verliefen dabei trotz der großen Typen- und Produktvielfalt reibungslos. Das weiß der ausführende Betrieb für die Rohbauarbeiten, Ingenieurbau George Bähr GmbH, dank der guten Verarbeitungsanweisungen von Schöck zu schätzen.

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Die grün eingefärbten Brüstungselemente aus Beton wurden vorgefertigt angeliefert. Foto: Schöck

Eine einfache und sichere Lösung zur zwängungsfreien Übertragung von Querkräften in Dehnungsfugen fanden die Ingenieure im Schöck Stacon. Der Querkraftdorn verbindet Fugen an angrenzende Bauteile ohne zusätzliche Konstruktionen. Auf herkömmliche Maßnahmen wie Stützkonsolen, Gleitlager oder Gerbergelenke konnte daher verzichtet werden. Hunderte solcher Lastdorne mit Brandschutzmanschetten wurden am "grünen Bunker" in den Fugen der Betonfassadenelemente verbaut, um diese miteinander zu verbinden und eventuelle Setzungen gleichmäßig abzufangen.

Die Neukonzeption des Bunkers als Kultur- und Freizeitobjekt erforderte auch im Inneren durchdachte bauphysikalische Lösungen, um die verschiedenen Nutzungen harmonisch miteinander zu verbinden. Geräuschkulissen, die bei den zu erwartenden Besucherströmen entstehen, sollten deshalb bestmöglich reduziert werden. Die Multifunktionshalle bietet immerhin rund 2200 Zuschauern Platz; das sind viele Schritte und demnach viel Lärm, der dabei entsteht.

Für Ruhe im Treppenhaus des Bunkers sorgt das Schallschutzsystem Schöck Tronsole, das die Treppen in den innenliegenden Treppenhäusern akustisch entkoppelt. Das System besteht aus mehreren Tronsole Typen, die unterschiedlich miteinander kombinierbar sind und dadurch alle Anschlüsse im Treppenhaus berücksichtigen – auch der Fugenbereich bleibt durch den Einsatz der Tronsole frei von Verschmutzungen und somit auch von Schallbrücken. Die genau abgestimmten Varianten des Trittschalldämmelements – die sogenannte blaue Linie, die die Treppe nach dem fachgerechten Einbau umlaufend umschließt – reduzieren Geräusche und sichern einen zuverlässigen Schallschutz. Die Schallschutzstufe III der VDI 4100 bei Treppen wird mit Tronsole zum Standard.

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