Holz-Hybrid-Projekt
Skandinavisches Design trifft nachhaltige Bauweise
Nach Aussage der verantwortlichen Planer und Architekten soll das Gebäude sowohl das Erbe des ehemaligen Industriegebiets als auch den jugendlichen Charakter des aufstrebenden neuen Stadtteils "Werksviertel" durch eine industriell geprägte und modern interpretierte Architektursprache widerspiegeln. Die Holzbauweise werde zudem zu einer verbesserten Energiebilanz beitragen und mit einem natürlicheren Raumklima für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen. Der Entwurf stammt aus der Feder des dänischen Architekturbüros C.F. Møller. Es wurde 1924 gegründet und hat sich unter anderem auf Gebäude mit Holztragwerken spezialisiert.
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Als Ergänzung zu den Holzelementen und für eine besonders natürliche Wirkung soll die Fassade des "i8" aus recyceltem Aluminium in einem gedämpften Grünton entstehen. Offene Foyers und "schwebende" Treppen gehören ebenso zum Entwurf des Areals wie ein Park mit historischem Baumbestand.
Im Inneren sollen drei identische Büro-zonen so miteinander kombiniert werden, das flexible Räume entstehen. Diese werden durch drei verschiedene Fassadentypen zusammengeführt. Das Fassadensystem ermöglicht sowohl Energieeinsparung durch Sonnenschutz als auch natürliche Belüftung, heißt es von den Planenden. Die Holz-Hybrid-Konstruktion zeichnet sich besonders durch einen hohen Holzanteil im Gebäudeinneren aus, das wiederum für ein angenehmes Raumklima sorgt.
Um die Bemühungen um ein nachhaltiges, energieschonendes Gebäude zu unterstreichen, strebt die R&S Immobilienmanagement GmbH eigenen Angaben zufolge das höchste Zertifzierungsniveau für LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) und der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) an.
"Das 'i8' ist ein vielseitiges 'Green Building', das einen positiven Beitrag zur Ökobilanz leistet", betont Stephan Georg Kahl, Geschäftsführer der R&S Immobilienmanagement GmbH. "Vor allem aber lässt es sich den wechselnden Anforderungen der Nutzer anpassen. Die Architektur fördert Zusammenarbeit und Vernetzung. Dies spiegelt sich im Namen wider."
Am Rande des Werksviertels und als zentrales Element des zehn Gebäude umfassenden "iCampus im Werksviertel" werde das "i8" zukünftig als "markanter Baukörper mit eigener Identität" sofort ins Auge fallen, sind die Verantwortlichen überzeugt.
Auch im Inneren setzen sich innovative Lösungen durch: Die Büroräume sind drei Meter hoch und mit optimierten Bundtiefen versehen. Das sichere ein Maximum an Tageslicht. Das Atrium aus Holzmaterialien ist offen gestaltet und sorgt nach Aussage der Planenden für "den visuellen Kontakt zwischen den verschiedenen Etagen und Einheiten". Beim Grundriss haben die Organisatoren Wert auf Flexibilität gelegt: Die Räume lassen sich in Einzel- oder Großraumbüros verwandeln. Auch eine Kombination aus beidem sei möglich. "Das Projekt zeigt, wie Architektur innerhalb des 'iCampus im Werksviertel', aber auch im gesamten Münchner Büromarkt in neue Sphären gebracht wird", erläutert Moritz Eulberg, Projektleiter bei der R&S Immobilienmanagement GmbH.
"Mit diesem Projekt berücksichtigen wir die exponentiell wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimawandel durch eine innovative Holz-Hybrid-Konstruktion. Diese reduziert die CO2-Emissionen des Gebäudes drastisch", so der Projektleiter. Die hybride Bauweise wirke sich positiv auf die Ökobilanz des Gebäudes aus und sorge für eine gutes Atmosphäre.
"Wir sind stolz darauf, als Erste eine Holz-Hybrid-Konstruktion und ein Interieur mit großem Holzanteil in diesem historischen Industriegelände umzusetzen und so deutsche und skandinavische Tradition zu verbinden", betont Mads Mandrup Hansen, Partner und Architekt bei C.F. Møller Architects. "Mit dem 'i8' verbinden wir die Prinzipien eines gesunden Lebens mit der Idee agiler und kreativer Arbeit", so der Experte.
Holzgebäude spielen laut C.F. Møller Architects eine wichtige Rolle bei der Minimierung der Umweltbelastung durch den Bausektor. In Neubauten sind die Energie- und Kohlenstoffemissionen, die bei der Herstellung der Baumaterialien entstehen (oft als "verkörperter Kohlenstoff" bezeichnet), häufig höher als bei einer 50-jährigen Beheizung des Gebäudes. "Wenn wir Beton und Stahl in der tragenden Konstruktion durch Holz ersetzen, ist es möglich, den Kohlenstoffgehalt von Gebäuden um 30 bis 50 Prozent zu reduzieren", ist Hansen überzeugt. "Jeder Kubikmeter Holz, der im Gebäude verbaut wird, speichert 750 Kilogramm Kohlenstoff aus der Atmosphäre."
Setzen Planende auch in Zukunft auf ein solches nachhaltiges Holz-Hybrid-Konzept und auf ähnliche Bauweisen, dann sieht der Blick in die Zukunft vielversprechend aus.