Holzbau Deutschland
Fachversammlung kritisiert LCEE-Studie
Berlin (ABZ). – In letzter Zeit häufen sich Medienberichte, die behaupten, das Beratungsinstitut LCEE hätte in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen, dass die Ökobilanz und die Klimaschutzleistung von Holzgebäuden nicht besser sei als die von Gebäuden aus Mauerwerk, sondern sogar schlechter. Die Fachversammlung von Holzbau Deutschland, die in Berlin tagte, kritisierte die Studie "Betrachtungen zur Nachhaltigkeitsqualität der Holzbauweise im Wohnungsbau" des LCEE als interessensgeleitete und ergebnisorientierte Auftragsarbeit, in der die Ergebnisse für den Mauerwerksbau schöngerechnet werden.
In der Studie werde bspw. der Betrachtungszeitraum zur Berechnung der ökobilanziellen Gesamtergebnisse, der bei einer normgerechten Bilanzierung (DIN EN 15978) genau 50 Jahre beträgt, auf 80 Jahre ausgedehnt, um sich ab dem 51. Jahr nicht mehr an die von der Norm vorgegebenen Rahmenbedingungen halten zu müssen.
Zwar werde im umfangreichen Text darauf hingewiesen, dies falle jedoch aufgrund der Fülle an Detailinformationen nicht auf und werde von vielen Fachleuten übersehen. Darüber hinaus kritisierte die Fachversammlung, dass in der Studie angenommen werde, dass nach 70 Jahren bei einem Holzgebäude die komplette Außenwandkonstruktion ausgetauscht werden müsse. Für diese Annahme gebe es keinerlei empirische Grundlage. Sie sei rein willkürlich und diene wohl nur dem Zweck, das vom Auftraggeber gewünschte Ergebnis zu erzielen, so Holzbau Deutschland.
Der Vorsitzende von Holzbau Deutschland, Peter Aicher, mahnte zu mehr Sachlichkeit: "Wir setzen uns für ein zukunftsorientiertes, nachhaltiges Bauen ein. Dabei liegt der Schlüssel vieler Bauaufgaben sogar in der intelligenten Kombination der verschiedenen Baumaterialien. Es geht darum, die Baustoffe entsprechend ihrer Vorteile optimal einzusetzen."
ABZ-Stellenmarkt
