Holzbau-Offensive in Baden-Württemberg

Holzwirtschaft sieht Politik auf richtigem Weg

Berlin (ABZ). - Seit einigen Wochen wird die baden-württembergische Holzbau-Offensive von Vertretern konventioneller Baustoffe kritisiert. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) unterstreicht daher noch einmal die Wichtigkeit des Bauens mit Holz – gerade in Kombination mit anderen Werkstoffen. Klimaschutz und Wohnraumbeschaffung seien die zentralen Herausforderungen in Deutschland: 30 % der Treibhausgasemissionen entstehen durch den Gebäudesektor, zugleich fehlen 1 Mio. Wohnungen jedes Jahr. "Wer lösungsorientiert an diese Aufgabe herangeht, merkt, dass Holz mit seinen technischen, ressourceneffizienten und umweltfreundlichen Eigenschaften einen entscheidenden Beitrag zu deren Überwindung leistet", sagt DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt. Drei von vier Wohnhäusern würden hierzulande noch gemauert. Argumente für ein unverändertes Festhalten an dieser Praxis gebe es eigentlich nicht: Der jüngste Klimaschutzbericht der Bundesregierung zeige, dass Deutschland seine Vorgaben für 2020 deutlich verfehlt. Bis 2050 soll der Treibhausgasausstoß neutralisiert werden.

Durch den Einsatz von Holz könnten allein die CO2-Emissionen im Bauwesen jährlich um 32 Mio. t gesenkt werden. "Impulse wie die Holzbau-Offensive in Baden-Württemberg oder in Berlin sind wichtig und richtig, um der Bevölkerung nachhaltige Alternativen aufzuzeigen", findet Schmidt. Denn Holz sei klimaschonend, nachwachsend und zudem noch recyclingfähig, Aktuell liege die Holzbauquote in Deutschland bei knapp 20 %. Die Potenziale seien bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Der Holzvorrat in Deutschland wächst jährlich um über 120 Mio. m³. Das entspricht mehr als 4300 Holzhäusern pro Tag.

Technisch hat der traditionelle Baustoff nach Verbandsangaben in den vergangenen Jahren mächtig aufgeholt. Durch Trocknungs-, Hobel- und Verleimungsverfahren würden heutige Holzprodukte speziell für modernes Bauen gefertigt. Gerade in hybrider Bauweise mit anderen Materialien entstünden neuartige Formen und beeindruckende Dimensionen wie in Heilbronn (34 m) oder Wien (84 m). Abseits architektonischer Leuchtturmprojekte zeugten soziale Wohnungsbauprojekte und Unterkünfte für Geflüchtete von Wirtschaftlichkeit und Mehrwert für die ganze Gesellschaft. "Zentraler Vorteil von Holz- und Holzhybridkonstruktionen ist das geringe Eigengewicht und der hohe Vorfertigungsgrad. Es kann schnell und flexibel hochwertiger Wohnraum geschaffen werden", erklärt Schmidt. Besonders für Aufstockungen, die statisch nicht mit anderen Materialien realisierbar seien, berge das enorme Möglichkeiten. Laut Studien könnten in deutschen Innenstädten fast 3 Mio. neue Wohnungen auf Wohn- und Bürogebäuden, Discountern oder Parkhäusern entstehen, ohne weitere Flächen zu versiegeln.

"Die Frage der Nachhaltigkeit gewinnt bei öffentlichen und privaten Bauvorhaben stetig an Bedeutung. In Zukunft wird es daher nicht mehr um die Frage des ökonomisch oder ökologisch besten Angebotes gehen, sondern um Lösungen, die beides am jeweiligen Standort bestmöglich vereinen. Dabei wird Holz eine wesentliche Rolle spielen – allein und im Verbund", so Schmidt.

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