Holzbauoffensive diskriminiere andere Baustoffe
Ziegelhersteller kritisiert bayerische Regierung
"Das war hart, kennen wir unseren Mauerwerkskongress doch Jahr für Jahr als lebendige Veranstaltung und neben den hochkarätigen Vorträgen als regen Austausch", betont der geschäftsführende Gesellschafter Johannes Edmüller.
Im Rahmen der Veranstaltung äußerte er scharfe Kritik an der Ankündigung einer staatlich initiierten Holzbauoffensive seitens der Bayerischen Regierung, verbunden mit der Aufforderung an alle staatlichen Hochbauämter, wenn möglich alles mit Holz zu bauen.
Dadurch entstehe eine staatlich verordnete Zweiklassengesellschaft beim staatlichen Bauen. Alle rund 92.000 Beschäftigten rund um den Mauerwerksbau würden damit als zweitklassig eingestuft.
Die Privilegierung eines Baustoffes wird Edmüller zufolge unter dem "Deckmantel des Klimaschützers Wald" verpackt und namhafte "Ideologen" sehen das Klimaproblem als gelöst, wenn 90 Prozent der Häuser weltweit in Holz gebaut würden. Die hierzulande benötigte Menge an Holz könne der heimische Wald jedoch nicht liefern und Importe aus dem Ausland seien weder nachhaltig noch logistisch sinnvoll und zudem teuer. "Wir fordern keine Bevorzugung, wir wollen Neutralität von staatlicher Seite. Ein Bauen erster und zweiter Klasse darf es nicht geben. Nur gemeinsam können wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen", betont Edmüller.
Die Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bauen und Verkehr, Kerstin Schreyer, versicherte, dass die Politik alle Baustoffe im Blick habe und keinen bevorzuge. Baustoffe wie Beton, Betonprodukte, Ziegel oder Lehm seien richtig angewendet ebenfalls nachhaltig.
"Wie gebaut wird, ist von den einzelnen Projekten und den jeweiligen Anforderungen abhängig", verdeutlichte die Ministerin. Nicht jeder Baustoff sei für jede Bauaufgabe geeignet und Investoren sowie Baufamilien sollten frei entscheiden, womit sie ihre Gebäude bauen. Den Abschluss des Abends bildete ein Auftritt des Kabarettisten Django Asül.