Holzfaserdämmung aus Schwarzwaldholz

Forststützpunkt St. Peter im neuen Gewand

St. Peter (ABZ). – Der Forststützpunkt am nördlichen Ortsrand von St. Peter im Schwarzwald wies erhebliche funktionale und technische Mängel auf, sodass der Gemeinderat 2010 einem Abriss und Neubau zustimmte. Ein Gebäude konnte erhalten und weitergenutzt werden. Hiermit verbunden wurde eine Neuorganisation der Gebäudenutzflächen entsprechend der heutigen und künftigen Anforderungen. Heraus kam ein Entwurf mit einer klaren baulichen Trennung von den Büroräumen des Forststützpunktes und Maschinenbetrieb. Durch die Berücksichtigung der Hanglage bekam der Maschinenbetrieb unten und der Forststützpunkt oberhalb entsprechende Rangier- und Freiflächen. Auch die eigene Tankstelle und der Waschplatz wurden erneuert. Eine Gliederung und geordnete Platzzuweisung sollen das Arbeiten künftig leichter und sicherer machen.

Der Entwurf der Gesamtanlage basiert laut Architekt Jochen Weissenrieder auf der Idee, die unterschiedlichen Nutzungsbereiche in eigenständigen Baukörpern zu organisieren und so zu platzieren, dass ein zentraler Werkhof als Zentrum der Anlage entsteht. Aufgrund der Topografie sind die erdberührenden Bauteile in Beton- bzw. Mischbauweise geplant. Die tragenden Teile des Obergeschosses sowie das Dach und die zweigeschossige Südfassade konnten als Holzbau umgesetzt werden. Der gesamte Holzbau ist mit Holzfasern aus Schwarzwaldholz gedämmt. Der Innenausbau ist differenziert nach Nutzung in Leichtbauweise ausgebildet. Dies ist der Gesamttenor der Holz be- und verarbeitenden Unternehmen im Schwarzwald. In regelmäßigen "Clustertreffen" wird sich hierzu gegenseitig informiert, geschult und ausgetauscht. Gerade beim Forststützpunkt ist daher die Materialität bestimmt vom Baustoff Holz – ergänzt durch großzügige Fensterflächen für eine Lichtdurchflutung der Räumlichkeiten. Bei der Gebäudedämmung setzte Architekt Weissenrieder auf Schwarzwaldholz. Zum Einsatz kam die Holzfaser-Einblasdämmung von Gutex sowohl im Wandaufbau (Holzständerkonstruktion mit 220 mm Holzfasern) als auch im Dach (Sparrenzwischenräume mit 280 mm Holzfaser-Einblasdämmung). Ein Spezialist für Einblasdämmung war vor Ort und konnte kompetent die losen Holzfasern einbringen. Gutex hat seit der Marktreife des Produkts Fachpersonen und Verarbeitungsbetriebe landesweit geschult und zertifiziert. Als Service bietet das Unternehmen fachliche Beratung bis zur Unterstützung von Neueinsteigern vor Ort an.

Die Holzrahmenkonstruktion ist nach innen abgeschlossen mit OSB-Platten und je nach Raumnutzung zur Verschönerung mit 3-Schichtplatten aus Fichtenholz versehen. Außen auf den Holzständern sind Gutex Multiplex-top als wasserabweisende Dämmplatten in 22 mm Stärke aufgeschraubt. Lattung und Konterlattung aus Lärchenholz tragen die unbehandelte Lärchenholzschalung. Diese ist vertikal angebracht und soll dem kompakten Baukörper Eleganz und Leichtigkeit verleihen. Vergleichbar wurde auch im Dachaufbau die regensichere und winddichtende Unterdeckplatte Multiplex-top in einer Stärke von 28 mm als Abschluss der Dämmebene auf den Sparren verlegt. Aufgrund der geringen Dachneigung verlegte die Bauunternehmung Hermann eine diffusionsoffene Dachunterspannbahn. Auf der Lattung und Konterlattung ist ein Aluminium-Systemdach installiert, welches die Geradlinigkeit des Baukörpers betont.

Die Verwendung von Holzfaserdämmplatten als Beplankung hat nach Angaben des Herstellers mehrere Vorteile: Zum Einen bieten sie einen Hitzeschutz im Sommer, Schallschutz und Schutz für die weitere Dämmebene. Zum Anderen kann bei der Einbringung der Holzfaser-Einblasdämmung die Einblasdruckluft über die Platten entweichen. Die Gebläseleistung lässt sich vom Fachmann optimal zum Gesamtaufbau einstellen. In den Schulungsräumen wurden aus akustischen Gesichtspunkten Schalldämmdecken eingezogen, die ebenfalls die bewährte Holzfaserdämmung enthalten.

Das offenporige Material absorbiert die Schallwellen und trägt zur Ruhequalität für die Lernenden bei. "Wir sind stolz, bei diesem Vorzeigeprojekt mit dabei zu sein", bestätigt Axel Riesle, Projektleiter beim Bauunternehmen Hermann. Der Forststützpunkt, der nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch repräsentativ für die Forstwirtschaft ist, könne sich sehen lassen. "Eine runde Sache, alles bis ins Detail geplant", meint der Holzbaufachmann. Auch Rolf Leimgruber, Leiter des Forststützpuntes St. Peter, spricht mit Stolz von dem Projekt und den vielfältigen Aufgaben, die hier heute und künftig erfüllt werden: "Die Bauphase war zwar bei laufendem Betrieb eine Herausforderung, dafür funktioniert jetzt aber alles einfacher und besser. Das Arbeiten mit Holz im Büro und außerhalb macht Spaß."

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