Hotelneubau in Osnabrück

pbr gewinnt Fassadenwettbewerb

Architektur
Neben der gewollten Analogie zu den Nachbargebäuden gewinnt das neue Hotelgebäude insbesondere durch die Verbindung von Horizontalität und Rundung eine eigene dynamische großstädtische Identität. Abb.: PBR

Osnabrück (ABZ). – Am Neumarktin Osnabrück wird die Centro-Gruppe aus Hamburg voraussichtlich 2020 ein neues Hotel unter dem Markennamen "Ninety-Nine" mit 130 Zimmern in der Zwei-Sterne-Kategorie eröffnen. Der siebengeschossige Neubau entsteht auf dem Eckgrundstück des seit Februar 2018 leerstehenden Sportarena-Hauses zwischen Hase und Neumarkt. Der Osnabrücker Immobilienkaufmann Dr. Theodor Bergmann wird als Investor das Hotel errichten. Gegenüber der Stadt Osnabrück hatte sich Bergmann dazu verpflichtet, einen Gestaltungswettbewerb für die Fassade auszuschreiben. Diesen konnte das Osnabrücker Architektur- und Ingenieurbüro pbr für sich entscheiden. Mit seinem Entwurf hat sich das Büro gegen sieben weitere Wettbewerbsteilnehmer durchgesetzt.

Die pbr AG, die mit elf Niederlassungen bundesweit tätig ist, verfügt über vielseitige Erfahrungen in der Hotelplanung. So war das Büro in der Vergangenheit u. a. an der Planung und Realisierung des Luxushotels "The Fontenay" in Hamburg und auch des "Arcona Living" in Osnabrück beteiligt. Klare Kanten, runde Ecken und hochwertige Materialien – der Entwurf von pbr orientiert sich gestalterisch an der Architektur von Erich Mendelsohn aus den 20er-Jahren. Das Votum der Jury, die sich aus Vertretern und Politikern der Stadt Osnabrück, renommierten Architekten und dem Investor Dr. Theodor Bergmann zusammensetzte, war einstimmig. "Der Baukörper setzt städtebauliche Akzente an der Nordostecke des Neumarkts. pbr hat sich für eine wertige und dem Ort angemessene Architektursprache entschieden", sagte Juryvorsitzender Peter Schmitz.

In dem Entwurf von pbr wird das neue Hotel zusammen mit dem gegenüberliegenden Hansehaus und dem Landgerichtsgebäude den städteräumlichen und architektonischen Eindruck in diesem Bereich prägen. So bildet es hinsichtlich Materialität und Farbigkeit der Fassade einen Dreiklang mit den architektonisch bedeutenden Gebäuden am Neumarkt, über seine Formensprache allerdings wird es einen ganz eigenen architektonischen Akzent setzen.

Das Motiv der Fassade leitet sich aus dem städtebaulichen Gelenkpunkt ab. Die gerundete Ecke des Gebäudes soll den Blick entlang der horizontalen Fassadenlinien von der Wittekindstraße zum Neumarkt umlenken. Dabei wird die besondere Ecksituation durch die Rundung des nicht gestaffelten Sonderzimmers im siebten Obergeschoss risalitartig betont. Das Bauwerk fungiert mit seiner erhöhten Eckbetonung somit als "point de vue" aus beiden Richtungen. Die Fassadenstruktur stellt sich mit ihrem Raster auf der Seite Öwer de Hase auf und bildet die Basis für eine dynamische Bänderung mit gerundeten Auskragungen auf der Hauptseite zum Neumarkt. In der Vertikalen wird eine klassische 3-Teilung der Fassade abgebildet. Ruhige, gebänderte Flächen mit Lochfenstern bilden den Auftakt zur Nachbarbebauung. Eine Besonderheit stellt das Mezzanin im ersten Obergeschoss dar. Ein Zwischengeschoss, das zum Einen weitere Zimmer und einen Open-Space-Bereich in der Foyer-Ebene mit Blickbeziehungen zum Neumarkt aufnimmt und zum Anderen mit seiner geschwungenen Kontur den großzügigen Eingang des geplanten Restaurants inszeniert.

Rötlich-beige Ziegelfelder werden von horizontalen Bändern aus Betonfertigteilen gegliedert. Neben dieser gewollten Analogie zu den Nachbargebäuden gewinnt das neue Hotelgebäude insbesondere durch die Verbindung von Horizontalität und Rundung eine eigene dynamische großstädtische Identität, die an die Architektur von Erich Mendelsohn aus den 20er-Jahren des letzten Jhs., wie etwa das Schaubühnengebäude in Berlin zu erinnern vermag.

Auf der Südseite werden die Felder zwischen den Betonfertigteilen mit dunklen Photovoltaikglasflächen belegt. Im ersten Obergeschoss ist vorgesehen, die geschwungenen Konturen mit horizontalen Aluminiumhohlprofilen nachzuzeichnen, so dass Verkleidungen aus dunklem Glas in der Deckenebene auch als Werbeträger genutzt werden können. Im Erdgeschoss ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion im Bereich des Restaurants und der Geschäfte vorgesehen. Dunkle Glasfelder im Deckenbereich über der Gastronomie und den Geschäftsflächen können zur Aufnahme von Werbeträgern ausgetauscht oder bedruckt und mittels einer Hinterleuchtung in Szene gesetzt werden.

Der Hoteleingang an der Straße Öwer de Hase wird mit einem Vordach und dem hinterleuchteten Signet des Hotels betont und bereits vom Neumarkt erkennbar sein.

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