IFAT 2018

Rekordzahlen dank boomender Umwelttechnologien

IFAT München
Rekord-IFAT: 141.000 Besucher und 3305 Aussteller waren zu Gast in München. Foto: Messe München

München (ABZ). – Mikroplastik filtern, Kunststoffe effektiver recyceln und die digitale Transformation der gesamten Branche: Fünf Tage lang drehte sich auf der weltweit größten Umwelttechnologiemesse IFAT in München alles um die Themen Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Zum Abschluss kann sich die Messe München über neue Rekordwerte freuen, wie die Veranstalter der IFAT kürzlich in einer Pressemitteilung bekannt gaben. Die Produkte dieser Industrie würden eine stark wachsende Nachfrage aus aller Welt erfahren. "Die IFAT präsentiert Zukunftstechnologien für eine saubere Umwelt und treibt den gesellschaftlichen Diskurs aktiver voran denn je. Das zeigten die internationale politische Präsenz, die zahlreichen wirtschaftlichen Delegationen aus aller Welt und die Technologie-Experten, die sich auf der Messe intensiv austauschten", erklärte Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. "Die Messe spiegelt die Bedeutung der Branche und des Themas wider: Die Zahl der Aussteller ist um 7 % auf 3305 gewachsen, die der Besucher um 4 % auf über 141.000."Vor allem ein wachsendes Bewusstsein bei den Verbrauchern und deren Forderung nach Nachhaltigkeit stärke die Branche, hieß es. Bundesumweltministerin Svenja Schulze habe ausgesprochen, was viele Menschen rund um den Globus beschäftige: "Wir müssen Ressourcen stärker nutzen, Kunststoffe und andere Materialien effektiver recyceln und verhindern, dass Plastikabfälle in unsere Umwelt gelangen. Es gilt, überflüssiges Plastik zu vermeiden." Hier hätten Technologien, wie sie auf der Messe präsentiert wurden, eine Schlüsselrolle: "Auf der IFAT haben wir intelligente und innovative Umwelttechnologien gesehen, die bereits Teil der Lösung vieler unserer Umweltprobleme sind."

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IFAT München
Liebherr stellte zur IFAT Spezialmaschinen für die Recyclingbranche aus: Neben den zwei Materialumschlagmaschinen LH 22 M Industry Litronic und LH 30 M Industry Litronic war auch der Radlader L 556 XPower aus der erfolgreichen XPower-Generation zu sehen. Mit der mobilen Materialumschlagmaschine LH 22 M Industry Litronic präsentierte der Hersteller zugleich den kleinsten Vertreter seiner Materialumschlagmaschinen. Foto: Bachmann

Dabei sprach die Branche auch einen Appell aus, so z. B. Herwart Wilms, Geschäftsführer der Remondis SE & Co. KG: "Die Technologien stehen parat. Für einen geschlossenen Rohstoffkreislauf müssen die Produkthersteller jetzt die Verwendungsquote für Recyclingrohstoffe deutlich anheben."Gleichzeitig hat die produzierende Industrie auf der IFAT steigendes Interesse für ressourcenschonende und effiziente Verfahren gezeigt. "Aus der Industrie hat die Nachfrage sehr stark zugenommen", erklärte Falk Olaf Petersdorf, Geschäftsführer der Xylem Water Solutions Deutschland GmbH. Für IFAT-Chef Stefan Rummel steht fest: "Damit hat die IFAT 2018 Kommunen und Industrien gleichermaßen angesprochen." Digital vernetzte Pumpen, Mülltonnen mit Sensoren, autonom fahrende Kehrfahrzeuge – auch und v. a. die digitale Transformation prägte viele Innovationen, die auf der Messe präsentiert wurden. Positive Resonanz habe dabei auch die neue Hallenverteilung nach den Messethemen Wasser/Abwasser sowie Abfall/Sekundärrohstoffe gefunden, wie die Messe München mitteilte. Dadurch habe sich auch das Thema Trinkwasser in München fest etabliert. Udo Jirmann, Geschäftsführer der Georg Fischer GmbH: "Die IFAT ist jetzt auch beim Trinkwasser die Weltleitmesse und bestätigt mit ihren Rekordzahlen ihre Bedeutung für die Umweltbranche." Mehr als 141.000 Fachbesucher aus über 160 Ländern kamen nach Angaben der Messe München vom 14. bis 18. Mai 2018 zur IFAT 2018 (2016: 136 885 Besucher). Dabei habe die IFAT v. a. international zugelegt. Zu den stärksten Gewinnern zählen laut Messe (in dieser Reihenfolge): Japan, Russland, Australien, China und Slowenien. Insgesamt präsentierten 3305 Aussteller aus 58 Ländern ihre Produkte und Innovationen für die boomende Umweltbranche.

IFAT München
Neu auf der IFAT in diesem Jahr war das Sonderthema "Nachhaltigkeit im Straßenbau" mit einem großen Gemeinschaftsstand und Forum in der Halle C5. Die gut besuchten Vorträge wurden vom Verband der Baubranche, Umwelt-und Maschinentechnik e.V. (VDBUM) organisiert und abwechselnd von VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer (l.) und Geschäftsstellenleiter Wolfgang Lübberding (nicht im Bild) moderiert. Foto: Bachmann

Dr. Johannes F. Kirchhoff, Vorsitzender des IFAT-Fachbeirats und Geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff Gruppe, zieht ein positives Fazit: "Die IFAT 2018 hat es wieder eindrucksvoll geschafft, der kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft sowie der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoff-Industrie eine hervorragende Plattform zu bieten."Z. B. bildeten bei Aco, Spezialist im Bereich der Entwässerungstechnik, Produkt-Neuvorstellungen und "askAco" den Schwerpunkt des Messegeschehens. Mit dem Konzept unterstützt Aco Planer, Bauunternehmer und Handel in den Bereichen Urban, Infrastruktur und Industrie sowie Logistik in allen Fragen entlang der Aco-Servicekette.Flexseal präsentierte sein ergänztes Manschetten-Sortiment: Neu dabei war die Universalmanschette "2B All-in-one", eine optimierte Variante der bewährten 2B-Manschette, die unabhängig von Material und Oberfläche alle Rohre gleicher Nennweite ab DN 100 sicher miteinander verbindet. Erstmals zu sehen waren zudem neue Hochdruck-Kupplungen. "Unser neues Standkonzept ist sehr gut angekommen, und wir sind mit unserem Auftritt auf der IFAT äußerst zufrieden", zieht Dieter Jungmann, Funke Kunststoffe GmbH, ein positives Fazit.Bei der Abwasserreinigung in Kleinkläranlagen ist die Verfahrensführung nach dem SBR-Prinzip nach Angaben von Mall die bewährte Technologie, doch nun brachte der Systemanbieter für Umwelt- und Klimaschutz mit "SanoLoop" Kleinklärtechnik per OCR ("one chamber reactor") mit zur IFAT. Anders als die SBR-Anlage, die sich durch Trennwände in drei Kompartimente für Sedimentation, Behandlung und Nachklärung unterteilt, erfolgt die Abwasserreinigung nach dem OCR-Prinzip in einer Kammer.

Pumpen und Tauchbelüfter für die Abwasserlogistik standen bei Tsurumi im Mittelpunkt. Zuvor verkündeten die Japaner ihr Bekenntnis zu "Wire to Water" – damit beschreibt der Hersteller einen Konstruktionsansatz: Hochleistungsmotoren werden mit hocheffizienter Hydraulik gepaart und in extrem robuster Ausführung gebaut. Bei der Digitalisierung ist Xylem nach eigenen Angaben anerkannter Partner und Serviceanbieter für Kommunen und Kläranlagen-Betreiber. Mit dem Abwasserpumpsystem "Flygt Concertor" gehören teure Einsätze aufgrund von Verstopfungen der Vergangenheit an. Das Abwasserpumpsystem sei das weltweit Erste, das eine Abwassertauchmotorpumpe mit einer Steuerung in einem System integriert.Die nächste Ausgabe der IFAT findet vom 4. bis 8. Mai 2020 auf dem Messegelände in München statt.

IFAT 2018

Als Allroundmaschine darf ein Radlader auf keinem Umschlagplatz fehlen. Für Dr. Martin Thelen, Marketingleiter bei JCB in Deutschland, ist die IFAT ein Pflichttermin. Mit hohem Drehmoment und massiver Traktion bewegen JCB-Radlader wie der 437 HAT große Mengen und hohe Lasten in kürzester Zeit, selbst auf schwierigem Untergrund. Foto: Bachmann
Michael Ibarth, Direktor Marketing bei Sennebogen, stellte den neu entwickelten Telehandler 355E auf der IFAT vor. Die Maschine ist gleichzeitig der Startschuss für eine neue Produktlinie, genannt Multi Line. Das neue Modell ist für den anspruchsvollen Einsatz im Recycling oder im Umschlag von Sekundärrohstoffen geeignet. Foto: Bachmann
Für Markus Grimm, Sprecher der Geschäftsführung bei Mall (r.), und Markus Böll, Pressesprecher bei Mall, war die diesjährige IFAT ein voller Erfolg. Neben neuen Produkten für die Siedlungswasserwirtschaft standen in diesem Jahr v.a. neue digitale Services bei Mall im Fokus. Foto: Bachmann
Der Material Handler EW 240 EMH lässt sich zum Materialumschlag einsetzen und wurde mit Fahrern für Fahrer entwickelt, um so viele Ansprüche wie möglich erfüllen zu können, erläuterte Otmar Kirsch, Product Manager Sales Support bei Volvo CE. Dabei wurde insbesondere die Standfestigkeit der Stahlkonstruktion erhöht.  Foto: Monsees
Bei seinen Anwendern hat Aco in diesem Jahr nicht nur einen, sondern gleich vier Steine im Brett. Anja Gössel von der ibau GmbH und Dirk Siemers von der InfoBau-Münster (l.) übergaben die Trophäen in den Kategorien Tiefbau, Regenwassermanagement, Flächenentwässerung außen und Flachdachentwässerung an die Aco Gruppe. Foto: Bachmann
Für Jochen Kiesel, Gesellschafter bei Kiesel, und die beiden Kiesel-Produktmanager Jannik Boos und Alexander Müller (v.r.) ist die IFAT stets ein großes Highlight. Mit dem Materialumschlagbereich und speziell der Marke Fuchs ist der professionelle Großhändler von Bau- und Umschlagmaschinen mit mehr als 800 Mitarbeitern seit den Anfängen eng verbunden. Foto: Bachmann
Marco Maschke, Leiter des Deutschlandbüros von Komatsu, zeigte sich mit der diesjährigen IFAT sehr zufrieden: \"Mehr als die Hälfte unserer Besucher haben sich für unsere Radlader mit der speziellen Ausrüstung für die Abfallwirtschaft interessiert, weitere Besucher auch für Klein- und Kompaktmaschinen sowie für Bagger und Raupen.\" Foto: Bachmann
Auch die Gütegemeinschaft Kanalbau durfte auf der IFAT 2018 nicht fehlen. Auf einer Pressekonferenz informierten Geschäftsführer Dr. Marco Künster (r.) und Prüfingenieur Sven Fandrich ausführlich über die neuen Online-Services auf der Website der Gütegemeinschaft Kanalbau. Foto: Bachmann
Der Fokus des Messeauftritts von Zeppelin lag auf drei neuen Caterpillar-Umschlagbaggern der Serie MH3000, die für den Recyclingeinsatz, die Abfallwirtschaft und die Entsorgung ausgelegt sind. Die neuen Typbezeichnungen MH3022, MH 3024 und MH 3026 orientieren sich mit den letzten beiden Ziffern am Einsatzgewicht der weiterentwickelten Maschinen. Foto: Bachmann
Bei der Aufbereitung von ölhaltigem Abwasser entstehen verbrauchte Öl-Wassergemische. Die Phasen-Trennanlage der Karl Hopf GmbH konzentriert Ölgemische auf unter 1 % Restwassergehalt und erhöht die Energieeffizienz, verdeutlichten Geschäftsführer Karl-Michael Hopf (l.) und Mario Böhm (r.). Foto: Monsees

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