ifo-Institut
Neuaufträge im Wohnungsbau bleiben aus
"Zu den Hauptgründen zählen die erheblich verteuerten Wohnungsbaukredite, stark gestiegene Baukosten sowie die Rückführung der Neubauförderung des Bundes", sagte ifo-Experte Ludwig Dorffmeister. "Für private Bauherren und Wohnungsunternehmen haben sich die Rahmenbedingungen drastisch verschlechtert." Wegen der langen Realisierungszeiten dürfte sich das vorerst nur bedingt auf die Bautätigkeit durchschlagen. Das Ausbaugewerbe werde aufgrund der Kapazitätsengpässe in den kommenden Monaten noch gut zu tun haben.
Auch in anderen europäischen Ländern habe sich der Ausblick für den Wohnungsbau nach zwei sehr guten Jahren eingetrübt. Das Neubauvolumen in Europa dürfte nach Einschätzung der Forschergruppe Euroconstruct in diesem Jahr um 2 Prozent zurückgehen. Italien habe seine bislang sehr hohe Sanierungsförderung gesenkt.
"In den meisten europäischen Ländern dürfte allerdings der zurückliegende Energiepreisschock dazu führen, dass mehr in die Wohnungsbestände investiert wird", sagte Dorffmeister. Die stärksten positiven Impulse gingen vom Tiefbau aus. Investitionen ließen den Tiefbau in diesem Jahr um 2,9 Prozent, im kommenden Jahr um 1,8 Prozent und 2025 um 2,2 Prozent wachsen. Die größten Zuwächse werden für Italien, Norwegen, die Slowakei und Polen erwartet.
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