IG BAU fordert mehr Baugenehmigungen

Gebäudesektor verfehlt Klimaziele

Berlin (ABZ). – Die vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichten CO2-Emissionsdaten für das Jahr 2021 zeigen: Der Gebäudesektor hat zum zweiten Mal in Folge die im Klimaschutzgesetz festgehaltene Emissionsminderung nicht erreicht. Statt der angepeilten 113 Millionen Tonnen CO2 wurden etwa 115 Millionen Tonnen emittiert.

"Die aktuelle Regierung muss sich daran messen lassen, ob sie es schafft, in diesem Jahr radikal umzulenken in Richtung Klimaschutz. Denn bislang reichen die vorliegenden Maßnahmen bei Weitem nicht aus", kommentiert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Bereits im Jahr 2020 habe der Gebäudesektor die Klimaziele verfehlt, diese Entwicklung setze sich 2021 fort. Im für Ostern angekündigten Sofortprogramm Klimaschutz der Bundesregierung dürften wirksame Maßnahmen für den Gebäudesektor nicht fehlen.

"Besser, aber noch nicht genug. Beim Gebäudesektor konnte der Ausstoß von 4 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zu 2020 vermieden werden", kommentierte Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen das Verfehlen der Kilmaschutzziele und ergänzte: "Wenn wir die Treibhausgase in unserem Sektor in den nächsten acht Jahren fast halbieren wollen, dürfen wir beim klimagerechten Bauen und Umbauen nicht nachlassen. Insbesondere, wenn wir 400.000 Wohnungen jährlich bauen wollen."

Mit dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 sollen die Maßnahmen zur Treibhausgasminderung verstärkt, Gebäudeförderprogramme bedarfsgerecht weiterentwickelnt und unter anderem mit der gestaffelten CO2-Umlage einen Anreiz zum Energiesparen gesetzt werden, so die Minsterin. "Was neu gebaut oder saniert wird, muss klimagerecht entstehen.

Die Herausforderungen sind groß, aber es ist mein Ziel, Bauen und Wohnen klimagerecht und sozialverträglich voranzubringen", schloß Geywitz. Die größten Herausforderungen liegen laut DUH in der Bestandssanierung und fordert eine Fördersystematik, die gezielt die Sanierung anreize und ordnungsrechtliche Vorgaben setzen soll.

Frankfurt am Main (ABZ). – "Deutschland muss auf jedes Szenario vorbereitet sein, das der Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, mit sich bringen kann. Das betrifft auch den Wohnungsbau", erklärt der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, zu der unlängst vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Jahresbilanz der Baugenehmigungen. Denn es gebe viele Menschen, die aus der Ukraine flüchteten, und von denen wahrscheinlich auch viele in Deutschland bleiben würden. "Der Nachholbedarf beim Neubau von Wohnungen ist schon jetzt enorm – und die Zahl der Wohnungen, die gebraucht werden, wird steigen", sagt Feiger.

"Es ist daher wichtig, dass der Wohnungsbau auf der Agenda der Bundesregierung bleibt – und zwar ganz oben. Was wir jetzt brauchen, sind mehr neue Wohnungen", sagt der Bundesvorsitzende. Vor allem auch durch Umbau: Eine Umbau-Offensive müsse dringend kommen. Denn gerade in Großstädten könne aus der vorhandenen Gebäudesubstanz erstaunlich viel herausgeholt werden. Das Potential, das allein der Umbau und die Aufstockung bestehender Gebäude bietet, liegt laut IG BAU bei mehr als 4,3 Millionen neuen Wohnungen. Das sei genug, um in Kombination mit Neubauten das Ziel der Bundesregierung zu erreichen.

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