IG Bau

Niedriglöhne werden zu sozialem Sprengstoff

FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) warnt vor einer Verharmlosung der Probleme des Niedriglohnsektors. Der Niedriglohnbereich werde immer größer, gleichzeitig zähle Deutschland zu den Ländern, in denen die Armut trotz Arbeit zunehme, heißt es in einer Pressemitteilung. Von 1997 bis 2008 sei die Zahl der armen Niedriglohnbezieher von 10 auf 18 Prozent gestiegen. Zudem steige nach wie vor die Zahl der prekären Beschäftigungsverhältnisse.

"Das Lob auf Niedriglöhne ist der durchsichtige Versuch der Wirtschaft, sich auch für die Zukunft billige Arbeitskräfte zu sichern", sagte der IG-Bau-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel mit Blick auf die aktuelle Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). "Niedriglöhne bedeuten Ausbeutung von Arbeitnehmern.

Die Beschäftigten sind trotz Arbeit auf zusätzliche Hilfen angewiesen, um sich überhaupt über Wasser halten zu können. Damit subventioniert der Staat auch Unternehmen, die riesige Gewinne erzielen." Das IW kommt in seiner Studie zu dem Ergebnis, dass 24,1 Prozent der Geringverdiener in den Normalverdienerstatus aufsteigen. "Daraus den Schluss zu ziehen, dass Billigjobs der goldene Weg für einen sozialen Aufstieg sind, ist grundverkehrt", sagte Wiesehügel.

"Das Gegenteil ist richtig. Mehr als drei Viertel der Betroffenen bleiben auf Niedriglöhne angewiesen." Immer mehr von ihnen müssten laut Experten davon die ganze Familie ernähren. "Wer selbst trotz Arbeit keine Chance hat, sich aus der Armut zu befreien, hat nichts mehr zu verlieren. Niedriglöhne werden so zu einem sozialen Sprengstoff", warnte der IG-Bau-Bundesvorsitzende.

Er forderte die Bundesregierung auf, dem Problem der ausbeuterischen Bezahlung von immer mehr Menschen endlich mit der Öffnung des Entsendegesetzes für alle Branchen und der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns von 8,50 Euro zu begegnen.

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