IG Bau sieht Rente mit 67 als Farce
FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Als lebensfremd hat der IG-BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel die Äußerungen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen zur Rente mit 67 bezeichnet. Wenn von der Leyen Beschäftigten, die körperlich hart arbeiteten und es bis zur Rente nicht schafften, "rate", in andere Berufe zu wechseln, ginge das an der Arbeitswirklichkeit völlig vorbei. "Dachdecker, Maurer, Eisenflechter oder Betongießer ins Büro verpflanzen zu wollen, wird nicht funktionieren. Woher die Ministerin diese Jobs nehmen und wie sie die Arbeitgeber zu einem solchen Jobwechsel motivieren will, bleibt schleierhaft", sagte der IG-BAU-Chef. Zudem sei der Von-der-Leyen-Vorschlag eine Missachtung der Lebensleistung körperlich hart arbeitender Menschen.
Noch nicht einmal jeder achte Beschäftigte auf dem Bau ist nach Angaben der IG BAU 55 Jahre oder älter. Die Rente mit 67 sei insbesondere für Bauarbeiter eine Farce. "Schon heute bedeuten ernsthafte gesundheitliche Probleme für viele Arbeitnehmer den sozialen Abstieg", sagt Klaus Wiesehügel. Von-der-Leyen müsse endlich die Realität zur Kenntnis nehmen.