IKT-LinerReport 2019

Sieben Prozent der Schlauchliner erreichen die Material-Kennwerte nicht

Rohr- und Leitungsbau
Messung der Wanddicken .

Gelsenkirchen (ABZ). – Das Institut für Unterirdische Infrastruktur (IKT) aus Gelsenkirchen hat kürzlich den"IKT-LinerReport" aus derIKT-Prüfstelle veröffentlicht. Die Erfolgsquoten in den Einzelkriterien reichen nah an 100 %. Allerdings bestehen 7 % aller Proben mindestens eine Prüfung nicht.2353 Schlauchliner-Proben hat die Prüfstelle für Schlauchliner am IKT im Jahr 2019 untersucht. Der IKT-LinerReport sei internationaler denn je, teilt das Institut mit. Es seien Sanierungsfirmen aus sieben Ländern dabei. Auch im Jahr 2019 würden die meisten Prüfergebnisse der Schlauchliner-Proben auf einem sehr hohen Niveau liegen – wenn man die vier Prüfkriterien einzeln für sich betrachte. So hätten sich die durchschnittlichen Quoten bestandener Prüfungen bei den Kriterien E-Modul und Biegefestigkeit gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,4 Prozentpunkte (%P) auf 97,9 % beziehungsweise um 0,8 %P auf 98,2 % verbessert. Fast auf gleichem Niveau wie im Vorjahr blieb der Durchschnittswert bei der Wasser-Dichtheit: Er gab leicht um –0,3 %P auf 98,6 % nach. Und bei der Wanddicke verbesserten sich die Ergebnisse sogar um 3,4 %P auf 97,5 %.Legt man allerdings den Anspruch zugrunde, dass ein fachgerecht eingebauter Schlauchliner die Soll-Vorgaben für alle vier Prüfkriterien erfüllen muss, relativiert sich das auf den ersten Blick recht positive Bild. Denn im Jahr 2019 bestanden lediglich 93 % der Proben alle vier Prüfkriterien zugleich. 7 % der Liner erreichten also die geforderten Material-Kennwerte nicht bei allen vier Prüfkriterien. "Dies ist eine nicht unerhebliche Quote für ein Sanierungsverfahren, das für sich in Anspruch nimmt, das Standardverfahren für die Sanierung von Abwasserrohren zu sein", so das IKT. Im Vorjahr sei das Ergebnis noch etwas schwächer gewesen: Nur knapp weniger als 90 % bestanden 2018 alle Prüfungen.Bemerkenswert sei die Verbesserung der Wanddicken-Ergebnisse, so das IKT: Diese Prüfung hätten 97,5 % aller getesteten Proben bestanden, das seien 3,4 %P mehr als im Vorjahr. Ausnahmslos alle Proben aus Nadelfilz-Trägermaterial (NF) haben diese Prüfung bestanden. NF-Liner verbessern sich somit um 2,6 %P auf 100 %.

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Drei-Punkt-Biegeversuch: mechanische Prüfung von E-Modul und Biegefestigkeit. Fotos: IKT

Liner aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) steigern sich um +4,2 %P, bleiben aber mit einem Durchschnittsergebnis von 97,2 % "bestanden" fast 3 %P unterhalb des NF-Ergebnisses. In den vergangenen drei Jahren gab es eine intensive Fachdiskussion um die Wanddicke von Schlauchlinern, so das IKT. Befürwortern von höheren Anforderungen an die Mindestdicke hätten Gegner gegenübergestanden, die meinten, dass man auch mit Wanddicken von 3 mm und weniger auskommen könne.Die Prüfergebnisse des IKT-LinerReports 2019 hätten gezeigt, dass sich die Sanierungsfirmen erfolgreich bemüht hätten, die geforderten Wanddicken einzuhalten. "Dies dürfte sich im Sinne dauerhaft tragfähiger Schlauchliner positiv auswirken", so das Institut. Drei von 23 Sanierungsfirmen sei es gelungen, 2019 mit allen Baustellenproben alle vier Prüfkriterien zugleich zu 100 % zu bestehen. Das sind die Firmen Hamers Leiding-techniek B. V. (NL) mit Alphaliner, Jeschke Umwelttechnik GmbH mit Alphaliner und Kanaltechnik Agricola GmbH mit Brandenburger Liner. Im Vorjahr waren es noch fünf von 25 Firmen.Ermutigend sei, dass bei fast allen Prüfkriterien im Durchschnitt bessere oder gleich gute Ergebnisse erzielt wurden wie im Vorjahr, so das IKT. Allerdings sei nicht zu übersehen, dass es nur sehr wenigen Sanierungsfirmen gelinge, durchgehend eine sehr gute Leistung zu erbringen. Bei insgesamt 23 Sanierungsfirmen, deren Baustellen-Proben in den IKT-LinerReport 2019 eingehen, gebe es zweifelsohne noch genug Luft nach oben für Qualitätsverbesserungen.Gleiches gelte für den Anteil der Schlauchliner-Proben, die alle vier Prüfkriterien gleichzeitig erfüllen. Dieser sei mit 93 % leider nicht besonders beeindruckend. "Die vier Prüfkriterien mit ihren Sollwerten gibt es aber aus gutem Grund: Nur wenn alle vier erfüllt sind, können Auftraggeber davon ausgehen, dass sie einen fachgerecht eingebauten Liner erhalten haben, der gute Aussichten auf eine lange Nutzungsdauer im Kanal hat", so das Institut.Den gleichen Anspruch müssen auch die Sanierungsfirmen sowie die Liner-Produzenten an sich stellen, fordert es. Denn nur im Zusammenspiel könnten sie hohe Schlauchliner-Qualitäten auf den Baustellen erzielen und somit die Stellung des Schlauchlinings als führendes Sanierungsverfahren für die Kanalisation dauerhaft festigen.Das IKT weist zudem darauf hin, dass Auftraggeber künftig in ihrem eigenen Interesse stärker darauf achten sollten, in den Probenbegleitscheinen die erforderlichen Sollwerte für alle vier Prüfkriterien zu vermerken. Bisher sei das nur in zwei Drittel der Proben der Fall, bei einem Drittel würden Angaben dagegen teilweise fehlen. Daher könne das IKT für diese Proben auch nicht beurteilen, ob sie die Prüfung bestehen oder nicht.

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