Im Einsatz für den THW

Teleskoplader schützte Wasserkraftwerk vor Treibgut

Merlo Teleskopen Bagger und Lader
Ein Merlo Teleskoplader zog mit Lasthaken Baumstämme aus dem Zulauf des Wasserkraftwerkes. Foto: Merlo

WIDDERN (ABZ). - Dass Deutschland eine sehr hilfsbereite Seite hat, beweisen die 80.000 meist ehrenamtlich tätigen Menschen des Technischen Hilfswerks. Im Katastrophenfall sind sie da. Beim THW-Widdern im Team mit einem Merlo Teleskoplader der Kompaktserie. Bei der Sicherung eines Wasserkraftwerkes zeigte er kürzlich, was er kann. "Eine ganze Menge", bestätigt Frank Zenth vom Ortsverband.

Mitte April 2015 beseitigte das Technische Hilfswerk, Ortsverband Widdern (Baden-Württemberg) Treibgut im Zulauf des Wasserkraftwerkes an der Jagst. Teilweise mächtige Baumstämme sammelten sich nach dem letzten Sturm im Fluss und drohten, die Wehranlage zu zerstören. Ein 13-köpfiges THW-Team war das erste Mal mit seinem Merlo Teleskoplader im Gelände in Aktion. Frank Zenth, der stellvertretende Zugführer des THW Widdern sagt: "Ein Einsatz, der Spaß machte. Wir wurden aktiv, bevor Schäden entstanden. Der flexible, geländegängige Merlo unterstützte uns enorm."

Die Aufgabe der Einheit und ihrer Technik bestand darin, bis zu 20 m lange und 75 cm dicke Baumstämme möglichst uferschonend aus dem zulaufenden Gewässer des Wasserkraftwerkes zu bergen. Dafür befestigte eine Mannschaft im Schlauchboot, per Drahtseil und Laufkatze gesichert, Ketten an den im Fluss schwimmenden Bäumen. Ein am Teleskoplader angebauter Lasthaken zog die von der Bootgruppe freigelegten Baumteile am bis auf 6,4 m ausfahrbaren Arm an Land. Dort zerlegten THW-Mitarbeiter das Holz in transportfähige Stücke. Bei der Aktion mussten Baumteile, die über das Stauwehr hinaus ragten, zur Sicherung der Anlage abgesägt werden. Einige Stämme rollten das Wehr hinunter. Sie wurden ebenfalls mit Ketten angeschlagen und über die Anhängerkupplung des Teleskopladers aus dem Wasser geholt.

Zenth über den Merlo: "Laut THW-Ausstattung wäre für uns ein 3 t-Geländestapler vorgesehen gewesen. Stattdessen den Teleskoplader eigenständig zu finanzieren, Spender und Partner zu finden, war intensiv. Wie sinnvoll es war, uns dem zu stellen, zeigte der Tag an der Jagst. Ohne den Merlo hätten wir einiges mehr an Muskelkraft oder Organisationszeit für Technik anderer Gruppen aufbringen müssen. Schon praktisch, ihn schnell griffbereit zu haben." Bekannt waren Zenth Teleskoplader aus Projekten der THW-Räumgruppen. Dort gibt es ein Schwerlast-Modell. Er suchte eine ergänzende Variante für beengte Räumlichkeiten, die beim Abstützen von Gebäuden einsetzbar ist. Gefunden hat er den kompakten P 32.6 L von Merlo. 3,2t Hubkraft stecken in knappen Abmessungen von 4,2 m Länge und 2 x 2 m Höhe und Breite. Speziell die geringe Durchfahrtshöhe macht das Gerät für Widdern zu einem gefragten Nischenprodukt unter anderem für den leichten Zugang zu Tiefgaragen.

Gekauft hat die Organisation einen gebrauchten Telehandler aus dem Bestand der in Bremen ansässigen Merlo Deutschland GmbH. Mit drei Mann fuhr sie im Entscheidungsprozess zur ausführlichen Beratung und Probefahrt in die norddeutsche Hansestadt. Zu dem Merlo erwarben die Widderner FEM-Lastgabeln, eine 4-in-1-Schaufel, einen auf Gabeln aufschiebbaren Lasthaken und die höhenverstellbare Anhängerkupplung. Laut Zenth erwies sich die Ausstattung beim Einsatz am Kraftwerk als für ihre Zwecke vollständig. Neun Mitarbeiter erhielten zudem eine Schulung für die sichere Bedienung der Teleskopmaschine.

Der Zugführer stellt fest, Teleskoplader seien im Technischen Hilfswerk ein noch nicht weitverbreitetes Maschinensystem. Zenth zeichnet sich als ein Vorreiter der Merlo-Einsätze im Segment aus. Er sieht große Vorteile durch das vielseitig anwendbare Spektrum der Technologie. THW-Interessenten daran gibt er den Tipp, dass sie unter der Position "Fremdbeschaffung" läuft. Ist die Hürde der Spendenfinanzierung genommen, trägt die Zentral-Organisation die laufenden Kosten für Wartung und Ähnliches.

Burkhard Bauer, Regional-Verkaufsleiter der Merlo Deutschland GmbH, würdigte bei einer feierlichen Übergabe des Teleskopen an den THW die Bedeutung der Organisation. In der Verbindung mit Merlo meinte er: "Die große Einsatzbereitschaft der Teleskopstapler erleben wir seit über zwei Jahrzehnten in vielen verschiedenen Branchen und Anwendungsbereichen. Wir sehen es mit Freude, dass ein Merlo-Vertreter nun in der Region um Widdern Gutes tut."

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