Im Hochwasserschutzgebiet

Düker- und Kabelschächte sicher abgedichtet

Dämmstoffe
Vorher – nachher: Blick in den Telekom Kabel-und Dükerschacht zu Beginn (l.) und kurz vor Fertigstellung der Roxtec Nachrüstungen. Foto: Roxtec

Hamburg/Bremen (ABZ). - Im Rahmen von Revisionsarbeiten beauftragte die Deutsche Telekom das Tiefbauunternehmen Wolfgang Gruner Bau GmbH damit, die bestehenden Kabelschutzrohre der Düker- und Kabelschächte im Hamburger und Bremer Hochwasserschutzgebiet neu abzudichten. Eine herausfordernde Aufgabe, da die Schächte sehr eng mit unterschiedlichen Kabeln und Durchmessern belegt sind. Zudem sind die Bauwerke unterschiedlich groß: von 0,90 x 0,90 m bis hin zu mehreren Metern in der Länge, Breite und Tiefe. Die neuen Dichtungssysteme mussten überdies einen hohen und konstanten Wasserdruck aushalten und für die Zukunft nachrüstbar sein. Die Wahl fiel auf den schwedischen Dichtungshersteller Roxtec mit Vertriebsstandort in Hamburg, der das Technikerteam zusätzlich mit Sonderanfertigungen und flexiblem Vor-Ort-Service unterstützte.

Der komplette Austausch der Abdichtungssysteme von etwa 100 Kabelschächten im Hamburger und Bremer Hochwasserschutzgebiet läuft bereits seit 2011 und soll 2016 in die nächste Runde gehen. Der Hintergrund: Die meist 20 bis 30 Jahre alten Düker- und Kabelschächte der Telekom dienen zur Organisation erdverlegter Kommunikationsnetze für die Gewerbebetriebe im Hafengebiet. Die so genannten "hochwasserrelevanten Bauwerke", sprich: Kabelschächte im Hafenbereich, werden jährlich geprüft. Dies habe zwei Gründe, erklärt Dirk Ulrich, Bauleiter der Telekom: "Einerseits müssen wir sicherstellen, dass die Schächte bei Hochwasser oder in regenreichen Monaten nicht überlaufen. Andererseits ist aufgrund des Austauschs der Kupfer- gegen Glasfaserkabel so viel Bewegung im Netz, dass wir die Abdichtungen regelmäßig kontrollieren müssen."

Mit der Umsetzung des Projekts beauftragte die Telekom die Wolfgang Gruner Bau GmbH. Die Anforderungen an die Dichtungen waren hoch: Ganz oben auf der Liste stand eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen drückendes Wasser. "Die Dichtungen unserer bisherigen Lieferanten erfüllten diese Vorgabe nicht", erinnert sich Ulrich. "Im Grunde genommen war es ein Glücksfall, dass wir mit Roxtec einen Lieferanten fanden, der alle Auflagen erfüllte und auch noch ganz in unserer Nähe war. Der persönliche Kontakt spielt bei solchen Projekten eine nicht zu unterschätzende Rolle."

Gemeinsam mit Technikern des Herstellers Roxtec stieg das Team in den Schacht, um sich zunächst ein Bild von der Situation zu machen. "Das war ganz wichtig, denn unsere Schächte sind sehr dicht mit unterschiedlichsten Kabelstärken zwischen 10 und 80 mm belegt", berichtet Ulrich. Das Wasser im Dükerschacht stand zum Zeitpunkt der Befundung 1 m hoch. Zunächst einmal pumpten die Techniker das Wasser eine Stunde lang ab. Auch außerhalb des Hafengebiets ist Wasser in den Schächten nichts Außergewöhnliches, die Funktion des Telekommunikationsnetzes wird dadurch nicht beeinträchtigt. Dennoch ist die jährliche Revision eine wichtige präventive Maßnahme.

Vor dem Austausch der alten Kabeldurchführungen erhielt das Technikerteam eine Produktschulung. "Eine besondere Herausforderung war die Vielzahl der Bestandsleitungen mit unterschiedlichen Durchmessern, die allesamt nicht angetastet werden durften", so Ulrich. Die Dichtungssysteme von Roxtec boten hier die passende Lösung. Dank des Multidiameter, eines Systems mit abnehmbaren Pellen, ließen sich die Durchführungen exakt an die verschiedenen Kabeldurchmesser anpassen. Außerdem waren die Dichtungen teilbar und offen, so dass sie um die vorhandenen Leitungen herumgelegt werden konnten. "Ein weiterer wichtiger Vorteil der Roxtec Systeme bestand darin, dass sie mehrfach belegbar sind und wir so gleich Reserven für spätere Nachrüstungen freilassen konnten", erläutert Ulrich.

Doch in einigen, besonders kniffligen Fällen reichten auch die flexiblen Roxtec Standarddichtungen nicht mehr aus. Für den Hersteller kein Problem – er reagierte kurzfristig mit Sonderanfertigungen. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der Telekom und der Tiefbaufirma Gruner. "Für ein Rohr mit einem nicht standardisierten Nenndurchmesser stellte Roxtec z. B. ein Vorflanschmantelrohr aus Edelstahl her. Dabei handelt es sich um ein teilbares Mantelrohr mit Flansch und Bohrungen, das der fachgerechten Abdichtung von ungenauen Öffnungen an der Wand dient", sagt Hans-Georg Becker, externer Bauleiter der Wolfgang Gruner Bau GmbH. "Das Vorflanschmantelrohr wurde vor die Rohröffnung gesetzt, und der stabile Edelstahlrahmen erfüllt nun gleichzeitig die Funktion, dem Druck durch Kabel und Wasser entgegenzuwirken." Die Widerstandsfähigkeit und lange Lebensdauer der Dichtungssysteme geben der Telekom zudem eine hohe Einbausicherheit. Im kommenden Jahr werden die Revisionsarbeiten an den Dükerschächten der Telekom fortgesetzt. Mit von der Partie: das Technikteam der Tiefbaufirma Gruner sowie die Dichtungssysteme des Herstellers Roxtec.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Bauleiter (m/w/d) für Landschaftsbau- und..., Essen  ansehen
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen